Hoffen – Helfen – Heilen
12. Juni 2025

20. HLA-Workshop: Wissenschaft im Dialog für bessere Heilungschancen

Stefan-Morsch-Stiftung bringt Fachleute aus Medizin, Labor und Bioinformatik in Idar-Oberstein zusammen

Zum Leben retten brauchen wir Solidarität, Engagement, fundiertes Fachwissen – und einen engmaschigen Austausch aller Beteiligten. So ist der Konsens der Expert:innen, die sich vom 5. bis 6. Juni im Stadttheater Idar-Oberstein versammelten. Anlass war der 20. HLA-Workshop der Stefan-Morsch-Stiftung, einer deutschlandweit einmaligen Fortbildung und Austauschplattform für Labor-Kräfte und Expert:innen aus Medizin, Mikrobiologie und Bioinformatik im deutschsprachigen Raum. Gemeinsam haben sie ein Ziel: Leukämie und andere Erkrankungen besser zu verstehen und Behandlungsmethoden verbessern – um noch mehr Leben zu retten.

Mit dem Workshop wurde einmal mehr deutlich: Fortschritt in der Medizin entsteht dort, wo Wissen geteilt, kritisch hinterfragt und gemeinsam weiterentwickelt wird. Der HLA-Workshop der Stefan-Morsch-Stiftung ist dafür seit über zwei Jahrzehnten eine unverzichtbare Plattform.

HLA Workshop im Stadttheater Idar-Oberstein

Dem eigentlichen Workshop gingen Einführungskurse für Einsteiger in das Themengebiet HLA voraus. HLA steht für humane Leukozytenantigene – genetische Gewebemerkmale, die bei Stammzelltransplantationen eine zentrale Rolle spielen. Zum einen mit dem Schwerpunkt Immungenetik, mit besonderem Augenmerk auf Basiswissen zur Funktion von HLA, wichtigen Fachausdrücken aber auch einem Überblick über die unterschiedlichen Methoden, wie in Speziallaboren HLA-Merkmale bestimmt werden. Auch Grundlagenwissen für das spezielle Qualitätsmanagement von HLA-Laboren gehörte zum Angebot für Einsteiger.

Eröffnet wurde der Workshop von Bruno Zimmer, Vorstand der Stefan-Morsch-Stiftung. In seiner Begrüßung hob er hervor, dass mit 99 Teilnehmenden aus 36 Laboren und Einrichtungen ein neuer Meilenstein erreicht wurde. Seit 2002 ist der HLA-Workshop die einzige Fortbildungsveranstaltung dieser Art im deutschsprachigen Raum. Vorstand Zimmer betont: “ Diese Veranstaltung lebt vom Austausch über aktuelle Trends, vom kritischen Hinterfragen bestehender Standards – und vom Blick über den fachlichen Tellerrand.” Sein Dank galt insbesondere den Sponsoren, ohne deren Unterstützung der Workshop nicht möglich wäre.

HLA Workshop im Stadttheater Idar-Oberstein

Auch der Oberbürgermeister der Stadt Idar-Oberstein Frank Frühauf begrüßte die Teilnehmenden und würdigte die Veranstaltung als Treffpunkt „kluger Köpfe und mitfühlender Herzen“. Er zeigte sich stolz, dass seine Stadt Gastgeberin für eine so bedeutende Veranstaltung sein darf, die durch gemeinsames Wirken eine starke Kraft entfaltet – zum Wohle der Patient:innen.

Das zweitägige Programm war geprägt von hochkarätigen Vorträgen, die aktuelle Entwicklungen in der HLA-Diagnostik, Transplantationsmedizin und Immunologie beleuchteten. Etwa zur Wirkung von Immuntherapien, zur Organspende oder zur Rolle bestimmter Gene bei der Abwehr von Krankheiten. Besonders spannend: Wie kann man mit Hilfe von Bioinformatik und neuen Labormethoden schneller und genauer herausfinden, welche Behandlung für welche Patientin oder welchen Patienten am besten geeignet ist?

Ein zentrales Anliegen vieler Referent:innen war die Notwendigkeit, sich stärker zu vernetzen, interdisziplinär zu arbeiten und vor allem spezifische Daten für Forschungszwecke verfügbar zu machen. Besonders Dr. Claudia Lehmann betonte, dass Labore, Kliniken, Bioinformatik und auch die Gesetzgebung enger zusammenarbeiten müssen, um medizinische Fortschritte schneller in die Praxis zu bringen – und so mehr Menschenleben zu retten.

Unser HLA-Labor bietet auch Schulen, Fachhochschulen und Universitäten die Möglichkeit Theorie und Praxis in einem Workshop zu vereinen. Du hast Interesse? Dann schreib uns über das Kontaktformular der Stiftung.


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