26. März 2018

Adventskalender Rapperath für den guten Zweck

In der Vorweihnachtszeit wird das kleine Dorf Rapperath im Hunsrück, zum lebendigen Adventskalender. An jedem der 24 vorweihnachtlichen Dezembertage werden in dem Morbacher Ortsbezirk Fenster, Garagen oder Hauseingänge weihnachtlich dekoriert. Man trifft sich und verbringt, fernab von der hektischen Adventszeit ein wenig Zeit miteinander. Außerdem wird für den guten Zweck gesammelt – wer etwas geben möchte, kann Geld in die Spendenbox einwerfen. So kamen im letzten Jahr 1700 Euro zusammen, die von der katholischen Frauengemeinschaft auf 2000 Euro aufgestockt, nun an zwei wohltätige Organisationen vergeben werden konnten: Die Stefan-Morsch-Stiftung und der Verein „Von Betroffenen für Betroffene“ erhielten jeweils die Hälfte der stattlichen Summe als Unterstützung ihrer Arbeit.

24 Fenster für den guten Zweck

Jasmin Kühl von der katholischen Frauengemeinschaft hat den Brauch 2010 ins Leben gerufen. Seitdem vergeht kein Vorweihnachtstag ohne ein Adventsfenster. Meist sind es Familien, Einzelpersonen oder Gruppen, die die Fenster gestalten. So gab es zum Beispiel auch schon ein Kommunionskinderfenster, ein Seniorenfenster und Fenster, die vom Musikverein, von der Feuerwehr oder einem Morbacher Chor gestaltet wurden. Auch die Kinder sind immer dabei und fiebern den abendlichen Treffen um 18 Uhr schon entgegen. Bei Plätzchen, Glühwein und Kinderpunsch wird gemeinsam gesungen, vorgelesen oder einfach miteinander „gemajt“.  Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl und das Miteinander, sind sich alle einig – und so wird wohl auch in diesem Jahr wieder Rapperath zum lebendigen Adventskalender.

Hermann Becker vom Verein „Von Betroffenen für Betroffene“ und Bruno Zimmer, Vorstand der Stefan-Morsch-Stiftung, berichteten über die Arbeit ihrer Organisationen, die zwar auf unterschiedliche Weise arbeiten und doch letztendlich ein gemeinsame Ziel haben, krebskranken Kindern, Erwachsenen und deren Familien zu helfen.

Der Verein „Von Betroffenen für Betroffene – Annas Verein“ aus Burgen bei Bernkastel-Kues fördert Einrichtungen zur Behandlung krebskranker Kinder und hat das Projekt „Papillon Trier“ zur Betreuung von Kindern krebskranker Eltern ins Leben gerufen.

Spendengelder wirken nachaltig

Die Stefan-Morsch-Stiftung leistet seit mehr als 30 Jahren ganz konkrete Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Sie setzt Spendengelder, wie das der Rapperather, vorwiegend für die Registrierung neuer Stammzellspender ein. Für die Neuaufnahme eines Spenders entstehen der gemeinnützigen Stiftung Kosten in Höhe von etwa 40 Euro. „Die Geldspenden tragen dazu bei, Menschen, die an Blutkrebs oder einer Tumorerkrankung leiden, eine Chance auf Leben zu geben“, betonte Bruno Zimmer. Darüber hinaus hat sich die gemeinnützige Stiftung zum Ziel gesetzt, an Leukämie erkrankten Patienten und deren Familien zur Seite zu stehen. Die Stiftung gibt im Notfall finanzielle Hilfen. So können ungedeckte Kosten des Patienten, die durch eine Leukämie-Erkrankung entstanden sind und zu einer wirtschaftlichen Notlage geführt haben, übernommen werden.

Jedes Jahr erkranken etwa 11 000 Menschen an Leukämie – allein in Deutschland. Viele davon sind Kinder oder Jugendliche. Wenn Chemotherapie und/oder Bestrahlung nicht helfen, ist eine Stammzelltransplantation die letzte Chance. Das funktioniert jedoch nur, wenn sich gesunde Spender als mögliche Lebensretter zur Verfügung stellen.  In Spenderdateien wie der weltweit vernetzten Stefan-Morsch-Stiftung sind derzeit mehr als 30 Millionen Menschen registriert. Trotzdem ist es oft noch ein Glücksfall, wenn sich ein passender Spender findet. Mit jedem neu gewonnenen Spender erhöht sich die Chance, einem an Leukämie erkrankten Menschen helfen zu können.

 

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