17. Dezember 2013

Der 13-jährige Nico braucht einen Stammzellspender um überleben zu können

Nico und Jörg suchen Lebensretter! Freunde und Familien der Trierer rufen zur Typisierung am Sonntag, 5. Januar, 12 bis 17 Uhr, in Trier auf!
Leukämie – 11 000 Mal pro Jahr wird allein in Deutschland diese Diagnose gestellt. Hinter den Zahlen verbergen sich Menschen. Nico ist 13 Jahre alt und sollte eigentlich mit seinen Kumpels Fußball spielen, anstatt auf die nächste Chemotherapie zu warten. Jörg ist 44 Jahre alt und soeben Patenonkel des kleinen Jannis geworden. Ihn möchte er eigentlich durchs Leben begleiten. Nico und Jörg leben in Trier und brauchen dringend einen Stammzellspender – die einzige Chance den Blutkrebs zu besiegen. Ihre Familien und Freunde rufen zusammen mit der Stefan-Morsch-Stiftung zur Typisierung auf: Sonntag, 5. Januar 2014, 12 bis 17 Uhr, im Pfarrsaal St. Matthias, Matthiasstr. 79, in Trier, kann sich jeder gesunde Erwachsene als potenzieller Lebensretter registrieren lassen. Damit Nico, Jörg und viele andere Patienten eine Chance gegen den Blutkrebs bekommen.

jannis

 

Der leukämiekranke Jörg möchte seinen kleinen Patensohn Jannis aufwachsen sehen.

„Wir möchten vielleicht ein Wunder bewirken“, sagen Anja Lehnertz und Jessica Simon. Die eine ist Hebamme und hat Nico vor 13 Jahren auf die Welt gebracht. Die andere ist die Schwester von Jörg, 44 Jahre alt. Beide Frauen wollen helfen bei der Suche nach passenden Stammzellspendern für Nico und Jörg. Die Stefan-Morsch-Stiftung unterstützt sie dabei. Unter dem Leitmotiv “Helfen – Hoffen – Heilen“ leistet Deutschlands älteste Stammzellspenderdatei schnelle und persönliche Hilfe für Krebskranke und ihre Familien. Je nach Leukämieart variieren die Heilungsaussichten. Oftmals reicht die Behandlung mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung nicht aus. Dann ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen die einzige Hoffnung auf Leben. Eine solche Transplantation ist aber nur möglich, wenn sich ein passender Stammzell- bzw. Knochenmarkspender zur Verfügung stellt. Deshalb wirbt die Stefan-Morsch-Stiftung für eine „Typisierung“ – eine Registrierung in der Spenderdatei. Das bedeutet: Nach entsprechender Aufklärung muss ein Spender schriftlich sein Einverständnis zur Blutabnahme und Registrierung seiner Daten geben. Aus einer Blutprobe (knapp ein Fingerhut voll Blut) werden die Gewebemerkmale des Spenders im hauseigenen Labor der Stiftung bestimmt und bei der Spenderdatei gespeichert. Von dort werden sie anonym dem Zentralregister in Ulm übermittelt, wo sie mit denen der Patienten weltweit verglichen werden können. Mit jedem neu gewonnenen Spender erhöht sich somit die Chance, dass leukämiekranken Patienten – wie Nico und Jörg – das Leben gerettet werden kann.

 

Anja Lehnertz und Jessica Simon haben die Organisation der Typisierungsaktion in die Hand genommen und schon viel bewirkt. Das Broadwaykino in Trier und die Miezen vom Handball-Bundesligisten unterstützen die Hilfsaktion. Ein Bayern-Trikot mit Original-Unterschriften der Profi-Fußballer ist mit im Hilfspott. Jetzt sollen Plakate auf die Aktion am Tag vor Heilig Drei Könige aufmerksam machen. „Leider wissen immer noch viel zu wenige Menschen, dass Sie mit einer Stammzellspende ganz einfach Leben retten können“, sagt Jessica Simon. Sie hat das Bild ihres Babys auf das Plakat drucken lassen. Denn ihr Bruder Jörg ist der Patenonkel von Jannis: „Jörg soll doch Jannis durchs Leben begleiten.“ Auch Anja Lehnertz will die Trierer über die Chancen der Stammzellspende aufklären. Schließlich soll Nico, das Kind, dem sie als Hebamme auf die Welt geholfen hat, diese Welt auch kennenlernen dürfen.

 

Beide Frauen appellieren: „Jeder kann helfen. Ab 16 Jahren kann man sich mit dem Einverständnis der Eltern als Stammzellspender registrieren lassen. Ein kleiner Piek und ein Fingerhut voll Blut genügen.“

Als „Typisierung“ bezeichnet man die Laborarbeiten, die für eine Aufnahme in die Stammzellspenderdatei notwendig sind: Nach entsprechender Aufklärung muss ein Spender schriftlich sein Einverständnis zur Registrierung seiner Daten geben. Aus einer Blutprobe – es genügt ein Fingerhut voll Blut – werden die Gewebemerkmale im Labor bestimmt. Gleiches funktioniert auch mit einem Abstrich der Mundschleimhaut. Nach der Analyse werden diese Merkmale in der Spenderdatei – der Stefan-Morsch-Stiftung – gespeichert. Von dort werden sie anonym an das deutsche Zentralregister (ZKRD) übermittelt, wo die weltweiten Suchanfragen für die Patienten eingehen.

 

Prinzipiell kann sich jeder gesunde Erwachsene ab 18 Jahren registrieren lassen. Das Höchstalter für eine Neuaufnahme, die aus Spendenmitteln finanziert wird, liegt bei 40 Jahren, da wir wissen, dass Spender, die älter sind als 40 Jahre nicht mehr, oder nur noch sehr selten von den Transplantationszentren als Spender angefordert werden. Außerdem nehmen Erkrankungen und Beschwerden ab diesem Alter zu, so dass viele Spender aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Spende zugelassen werden. Ähnliches gilt für Frauen, die mehr als zwei Schwangerschaften (auch Fehlgeburten zählen dazu) hatten. Denn im Rahmen von Schwangerschaften können Antikörper gebildet werden, die nach heutigem Kenntnisstand den Transplantationserfolg gefährden können. Darüber hinaus gelten nahezu die gleichen Ausschlusskriterien, wie für die Blutspende. Sollten Sie vorab noch Fragen haben, sind wir gerne für Sie unter der gebührenfreie Hotline 08 00 – 766 77 24 erreichbar.

 

Sollten Sie später als Spender ausgewählt werden, wird zu ihrer Sicherheit ein umfassender Gesundheitscheckup durchgeführt. Die Mitarbeiter der Stefan-Morsch-Stiftung werden sie kontaktieren, beraten und begleiten Sie während der gesamten Vorbereitung auf die Stammzellspende. Der Verdienstausfall und alle anderen anfallenden Kosten werden von der Stiftung getragen oder der Krankenkasse des Patienten ersetzt.

 

Mit der Transplantation von Stammzellen bekommt der Patient ein neues blutbildendes System. Stammzellen befinden sich im Knochenmark. Um sie zu übertragen, gibt es zwei Möglichkeiten: Die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. Dazu wird dem Spender vorher ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. In einer Entnahmestation werden dann die Stammzellen aus dem Blut herausgefiltert bzw. zentrifugiert. Apherese heißt dieses Verfahren.

 

Bei der klassischen Methode der Knochenmarkspende entnehmen Mediziner etwa 0,8 bis 1,5 Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenknochen des Spenders – niemals aus dem Rückenmark. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Über die Art der Spende entscheidet der Stammzellspender.

 

Sollten Sie jetzt festgestellt haben, dass Sie nicht als Spender geeignet sind, können Sie trotzdem die Hilfsaktion unterstützen. Die Stefan-Morsch-Stiftung hat ein Spendenkonto unter dem Stichwort: „Hilfe für Nico und Jörg“ eingerichtet: Kreissparkasse Birkenfeld IBAN: DE35 5625 0030 0000 0797 90 BIC: BILADE55

 

Info-Abend: Sollten Sie sich vorab über das Thema Stammzell- bzw. Knochenmarkspende informieren wollen. Am Montag, 2. Januar, 18 Uhr, stehen im Mutterhaus der Borromäerinnen, Feldstr. 16-20, Trier, die Experten aus unserem Haus gerne Rede und Antwort.

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