Hoffen – Helfen – Heilen
24. Mai 2025

Ein Herz für Rockmusik und Hoffnung – Koblenzerin will kleinen Jungen retten

Die 29-Jährige Selina Bardtke spendet Stammzellen für leukämiekrankes Kind

Leben zu schenken ist eine der größten Gesten, die ein Mensch vollbringen kann – und manchmal beginnt alles mit einer kleinen Entscheidung, die Jahre zuvor getroffen wurde. So auch bei Selina Bardtke aus Koblenz. Die 29-jährige Verwaltungsbeamtin der Bundespolizei hatte sich 2017 während einer Blutspende auch als Stammzellspenderin bei der Stefan-Morsch-Stiftung typisieren lassen – ohne zu ahnen, dass sie damit Jahre später einem Kind mit Blutkrebs vielleicht das Leben retten würde.

Musik spielt in Selinas Leben eine zentrale Rolle. Metalcore, Pop-Punk und energiegeladene Livekonzerte geben ihr Kraft und emotionale Tiefe. Bands wie „A Day To Remember“, „Bring Me The Horizon“ oder „Beartooth“ bieten ihr den perfekten musikalischer Ausgleich zum Alltag. „Rockmusik hat für mich schon immer eine besondere Bedeutung, da ich Musik regelrecht fühlen kann – besonders live ist das für mich eine enorme emotionale Bereicherung.“ Gerade in dieser Leidenschaft liegt für sie eine starke Verbindung zum Leben selbst – intensiv, ehrlich, berührend.

 

Typisierung bei der Blutspende

Neben der Musik liegt es ihr am Herzen, sich für andere Menschen? zu engagieren. Deshalb geht sie regelmäßig zur Blutspende. Bei einem Termin 2017 war auch ein Team der Stefan-Morsch-Stiftung vor Ort, um die Registrierung für die Stammzellspende anzubieten. Die 29-Jährige überlegt nicht lange: „Ich finde es großartig, dass es solche Angebote gibt. Und man selbst könnte auch vielleicht einmal auf diese Hilfe angewiesen sein.“ Sie füllte eine Einwilligung aus und bekam ein Röhrchen. Während der Blutspende wurde ihr dann einfach ein Fingerhut voll Blut mehr abgenommen.

Genetische Gewebemerkmale müssen übereinstimmen

Aus der kleinen Blutprobe wurden im Speziallabor der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erster Stammzellspenderdatei, bestimmte Genmerkmale analysiert. Um für eine Spende in Frage zu kommen, müssen diese sogenannten HLA-Merkmale mit denen eines Menschen mit Leukämie übereinstimmen. Diese Merkmale kommen in unzähligen Kombinationen vor. Das macht die Suche nach einem genetisch passenden Lebensretter kompliziert. Für manche Betroffene bleibt die Suche erfolglos – oft ist das ein Todesurteil. Aber: Je mehr Menschen sich registrieren – wie Selina aus Koblenz – umso mehr Erkrankte können gerettet werden.

„Helfen war für mich selbstverständlich“

Für die Beamtin war es ein bewegender Moment, als die Stiftung sie informierte, dass Selina als Stammzellenspenderin infrage kommt. Ohne zu zögern sagte sie zu. „Ich wusste: Jetzt kann ich vielleicht jemandem das Leben retten“, erzählt sie. In ihrem Fall war die Entnahme von Knochenmark notwendig – ein kleiner Eingriff in Vollnarkose, bei dem der Beckenknochen mit zwei kleinen Einstichen punktiert wird. Obwohl sie kurz darauf eine USA-Reise geplant hat, nahm sie das auf sich. Ihre klare Haltung: „Das war für mich selbstverständlich – denn für jemanden da draußen war es lebenswichtig.“

Während des gesamten Prozesses fühlte sie sich bestens betreut: vom DRK-Team über die Ärztinnen und Ärzte bis hin zur Stefan-Morsch-Stiftung. Sie behält Ihr Engagement in guter Erinnerung: „Für diese einfühlsame Begleitung bin ich sehr dankbar!“

Einem kleinen Jungen das Leben retten!

Besonders emotional war für Selina der Moment, als sie erfuhr, dass ihre Spende einem kleinen Jungen das Leben retten könnte. „Ein so junges Leben, das schon mit so viel kämpfen muss – das hat mich sehr berührt. Ich hoffe einfach, dass meine Stammzellen zur richtigen Zeit kamen.“ Obwohl ihr der kleine Junge und seine Familie vollkommen fremd sind, sind ihre Gedanken häufig bei ihm. Für sie steht fest: „Ich würde jederzeit wieder spenden!“

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