40 Jahre nach Stefan Morschs Tod: Die Stefan-Morsch-Stiftung rettet weiterhin Leben
Er war der erste Europäer, dessen Leukämie durch die Übertragung von Knochenmark eines nicht-verwandten Spenders geheilt werden konnte: Stefan Morsch. Sein Schicksal bewegte nicht nur die Menschen im rheinlandpfälzischen Birkenfeld, seinem Heimatort, sondern in ganz Deutschland und auch int-ernational. Am 17. Dezember vor 40 Jahren starb er unerwartet an einer Lungenentzündung. Seinen Wunsch, auch anderen Erkrankten zu helfen, setzten seine Eltern mit der Gründung der ersten Stammzellspenderdatei Deutschlands um – der Stefan-Morsch-Stiftung.
Stefan Morsch: erfolgreiche Heilung der Leukämie
Als Stefan an Leukämie erkrankt wird in Deutschland nur Knochenmark eines verwandten Spenders transplantiert. Doch in seiner Familie hat niemand die passenden genetischen Gewebemerkmale. Keine Heilung möglich, sagen die Ärzte. Die Übertragung von Knochenmark eines nicht-verwandten Spenders gilt als höchst experimentell. Doch die Eltern von Stefan Morsch setzen alles daran ihr Kind zu retten und mobilisieren eine beeindruckende Solidarität, die weit über ihre Heimatregion hinausgeht. In England wird ein passender Spender gefunden und dank vieler Geldspenden kann die Knochenmark-Transplantation in den USA stattfinden. Die deutschen Ärzte hatten abgewunken – zu riskant. Das Wagnis gelingt: Stefan kann die Leukämie dank des fremden Knochenmarks besiegen.
Eltern von Stefan Morsch gründen Stiftung als Andenken
Doch Stefan stirbt nach einem halben Jahr an einer Lungenentzündung. Seine Idee, in Deutschland eine Datenbank für Stammzellspender:innen aufzubauen, um anderen Leukämiepatient:innen eine Chance auf Heilung zu ermöglichen, wird mit der Gründung der Stefan-Morsch-Stiftung 1986 Realität. Unermüdlich arbeiten seine Eltern, Hiltrud und Emil Morsch, daran, die neue Therapie auch in Deutschland zu etablieren und so viele potenzielle Lebensretter:innen wie möglich zu registrieren. Was am Esstisch von Familie Morsch beginnt, entwickelt sich im Laufe der Jahre zu einer hochmodernen, international vernetzten Stammzellspenderdatei, in der heute über eine halbe Million Menschen registriert sind. Zudem übernimmt die Stefan-Morsch-Stiftung die Aufgaben eines Nationalregisters für das Nachbarland Luxemburg.
Ein Vermächtnis der Solidarität
Seit ihrer Gründung hat die Stefan-Morsch-Stiftung weltweit für etwa 10.000 Patient:innen passende Lebensretter:innen identifiziert. Im stiftungseigenen HLA-Labor werden die eingehende Blut- und Speichelproben potenzieller Spender:innen analysiert. Darüber hinaus fördert die Stiftung verschiedene Forschungsprojekte, steht Patient:innen vor und nach der Transplantation beratend zur Seite und unterstützt Betroffene, die aufgrund ihrer Erkrankung in eine finanzielle Notlage gekommen sind. „Stefans Geschichte zeigt uns, was möglich ist, wenn Menschen zusammenhalten“, sagt seine Schwester Susanne Morsch, die heute als Vorstandsvorsitzende die Stiftung leitet. „Sein Erbe lebt weiter in den vielen Leben, die durch die Stammzelltransplantation gerettet werden.“
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