Familie, Freunde und Arbeitskollegen von Franz H. aus Mörsfeld bei Worms organisieren Typisierungsaktionen zusammen mit der Stefan-Morsch-Stiftung.
„Giro sucht Hero“ hieß eine erfolgreiche Werbekampagne der Sparkassen. Franz H., 5-facher Familienvater aus Mörsfeld und Vorstandsmitglied der Sparkasse Worms-Alzey-Ried, braucht einen „Hero“. Der 55-Jährige hat Osteomyelofibrose, eine Krankheit, die das Knochenmark angreift. Seine einzige Chance: eine Stammzelltransplantation. Die ist aber nur möglich, wenn sich ein passender Spender findet. Ein Mensch mit den gleichen genetischen Merkmalen. Freunde, Familie und Arbeitskollegen rufen deshalb in den kommenden Wochen zusammen mit der Stefan-Morsch-Stiftung und dem DRK Blutspendedienst Rheinland-Pfalz und Saarland zur Registrierung als Stammzellspender und zur Blutspende auf: „Lebensretter gesucht!“
Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 11 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie oder der Osteomyelofibrose. Oft ist dann eine Stammzelltransplantation die letzte Chance, um das Leben des Patienten zu retten. Franz H. ist einer von ihnen. Die Diagnose hat das Leben und den Alltag der ganzen Familie über den Haufen geworfen. Vor diesem Hintergrund erscheint alles Drumherum unwichtig. Auch für die Arbeitskollegen in der Sparkasse ist klar: „Jetzt zählt nur noch eines: die Hilfe“, so Norbert Zubiller von der Sparkasse Worms-Alzey-Ried. Innerhalb weniger Tage wird eine Aktion auf die Beine gestellt, die nicht nur Franz H. sondern auch anderen so schwer erkrankten Menschen helfen soll.
Typisierung bedeutet: Menschen, die sich als Spender für Stammzellen bzw. Knochenmark zur Verfügung stellen wollen, können sich in der Spenderdatei registrieren lassen. Dazu müssen sie eine Blutprobe abgeben. Nach einer ersten Analyse des Blutes, kann man feststellen, ob sie als Spender für einen Patienten in Frage kommen. Mit jedem neu gewonnen Spender erhöht sich die Chance, dass Menschen mit dieser meist todbringenden Krankheit geholfen werden kann.
Familie, Freunde und Arbeitskollegen wollen aber noch mehr. Denn Franz H. ist kein Einzelfall. Das wissen Sie. Viele Menschen brauchen Hilfe. So wurde neben der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands ältester Stammzellspenderdatei, auch der DRK Blutspendedienst West mit ins Boot geholt.
Denn Patienten wie Franz H., die auf eine Stammzelltransplantation warten oder gerade transplantiert wurden, sind dringend auf Blutkonserven angewiesen. Schon heute werden nach Statistiken des DRK-Blutspendedienstes 19 Prozent der Blutkonserven für Krebspatienten verwendet. Emil Morsch von der Stefan-Morsch-Stiftung: „Viele Leukämiepatienten bekommen nach einer Stammzelltransplantation noch Blutprodukte zur Unterstützung der Therapie. Aber schon vorher sind Blutkonserven nötig – etwa um die Wartezeit zu überbrücken, bis ein Lebensrettender Stammzellspender gefunden wird.“ Um Blutspender für Blutkonserven zu gewinnen hat der DRK-Blutspendedienst Rheinland-Pfalz und Saarland seinen Aufruf zur Blutspende an alle gesunden Menschen ab 18 Jahren (Erstspender bis 68 Jahren) gerichtet: „Machen Sie mit und bringen Sie Neuspender aus dem Kreis Ihrer Kollegen, Freunde, Vereinskameraden oder Ihrer Familie mit. Blutspender benötigen ihren Blutspenderpass oder einen gültigen Personalausweis.“
Weitere Termine und Informationen finden Sie im Internet unter www.blutspendedienst-west.de oder über die gebührenfreie Telefon-Hotline: 0800 / 11 949 11.