12. August 2015

Hilfe für Reinhard aus Zweibrücken

Hilfe für Reinhard und andere Blutkrebspatienten: In Zusammenarbeit mit dem DRK und der Stefan-Morsch-Stiftung organisiert seine Familie am Sonntag, 13. September 2015, 13 bis 17 Uhr, in Zweibrücken eine Typisierungsaktion        
Jedes Jahr erkranken etwa 11 000 Menschen an Leukämie – allein in Deutschland. Manchmal ist es ein Freund, ein Kollege oder die Mutter einer Bekannten. In Zweibrücken ist der 61-jährige Reinhard zum zweiten Mal an Leukämie erkrankt. Seine Tochter weiß: „Mein Vater braucht dringend einen Stammzellspender – sonst besteht keine Chance auf Heilung.“ Deshalb organisiert sie in Zusammenarbeit mit der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands ältester Stammzellspenderdatei, am Sonntag, 13. September, 13 bis 17 Uhr eine Typisierungsaktion in der Herzog-Wolfgang-Realschule plus, Wackenstr. 5, in Zweibrücken. Das Motto: „Hilfe für Reinhard und andere Leukämiepatienten“.

Die Diagnose Leukämie stellt das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen auf den Kopf: 2011 erkrankte Reinhard an Leukämie. Damals konnte sein Bruder Stammzellen spenden. Der Blutkrebs schien zurückgedrängt. Doch er kam wieder. Chemotherapien folgten – mit all ihren Nebenwirkungen. Jetzt im Sommer diesen Jahres wurde klar. Reinhard braucht erneut eine Stammzellspende. Und: Es muss ein passender Fremdspender gefunden werden. Das funktioniert jedoch nur, wenn sich gesunde Spender zur Verfügung stellen. In Spenderdateien – wie der weltweit vernetzten Stefan-Morsch-Stiftung – sind derzeit 25 Millionen Menschen registriert, nichtsdestotrotz ist es oft noch ein Glücksfall, wenn sich ein passender Spender findet.

Seine Tochter will nun einen Aufruf starten: In Zusammenarbeit mit der Stefan-Morsch-Stiftung und dem DRK vor Ort organisiert sie eine Typisierungsaktion in Zweibrücken, denn sie weiß: „Mit jedem neu gewonnenen Spender erhöht sich die Chance, dass einem an Leukämie erkrankten Menschen mit Blutkrebs geholfen werden kann.“ Die Stadtverwaltung Zweibrücken, die Arbeitsstelle des 61-jährigen Patienten, unterstützt den Aufruf.

Mit diesem Plakat wird für die Typisierungsaktion in Zweibrücken geworben.

Mit diesem Plakat wird für die Typisierungsaktion in Zweibrücken geworben.

Eine Typisierung ist ganz einfach. Die Stefan-Morsch-Stiftung erklärt wie es geht: Zunächst sollte man sich über die Stammzellspende informieren – am einfachsten über die Homepage der Stefan-Morsch-Stiftung (www.stefan-morsch-stiftung.de) oder über die kostenlose Hotline: 08 00 – 766 77 24. Auf einem Gesundheitsfragebogen werden die wichtigsten Ausschlusskriterien abgefragt – etwa schwere Vorerkrankungen oder starkes Übergewicht. Ist der Fragebogen unterschrieben, wird eine Speichelprobe genommen. Diese Probe wird im Labor der Stefan-Morsch-Stiftung analysiert. Sie erhalten eine Spendernummer. Das bedeutet: Die Gewebemerkmale, das Alter und Geschlecht sowie weitere transplantationsrelevante Werte werden anonym beim Zentralen Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) hinterlegt. Jetzt stehen die anonymisierten Daten für weltweite Suchanfragen von Patienten wie Reinhard aus Zweibrücken zur Verfügung.

 

Spendenkonto Kennwort: Hilfe für Reinhard
Kreissparkasse Saarlouis
IBAN: DE30 5935 0110 0370 0361 54
BIC: KRSADE55XXX

 

Wie funktioniert eine Stammzellspende?

Um die Stammzellen beim Spender zu entnehmen, gibt es heute zwei Varianten: Bei der klassischen Methode der Knochenmark-Entnahme entnehmen Mediziner etwa 0,8 bis 1,5 Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenknochen des Spenders – niemals aus dem Rückenmark. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Die zweite Methode ist die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. Dazu wird dem Spender vorher ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. Dieser Botenstoff löst beim Spender im Vorfeld oft grippeähnliche Symptome – wie Kopf- und Gliederschmerzen aus. Diese verschwinden aber mit der Entnahme der Stammzellen.

Die Stefan-Morsch-Stiftung bittet um Geldspenden. Warum?

Es gibt im deutschen Gesundheitssystem kaum öffentliche Mittel für die Typisierung von neuen Spendern. Auch die Krankenkassen dürfen nach den geltenden Sozialgesetzen die Kosten der Ersttypisierung von Spendern nicht übernehmen. Die Kassen sind nur für die Vergütung von Leistungen für einen konkreten Patienten zuständig und dazu zählen Ersttypisierungen bei der Neuaufnahme von Spendern nicht. Die Spenderdatei finanziert die Typisierung deshalb überwiegend aus Spenden. Für die Neuaufnahme eines Spenders entstehen der Stefan-Morsch-Stiftung Kosten in Höhe von mehr als 50 Euro. Wer also aus gesundheitlichen Gründen nicht dazu in der Lage ist, sich typisieren zu lassen, kann trotzdem helfen, die Typisierung geeigneter Spender durch Geldspenden zu finanzieren.

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