Carina Bergmann:
„Ich habe mich typisieren lassen, weil ich es gut finde, dass man durch eine Stammzellspende einem schwer kranken Menschen helfen kann.“
Leuchtturmprojekt für Leukämiekranke an St. Wendeler Dr. Walter-Bruch-Schule: Fast 200 Schüler ließen sich in das Team der Lebensretter aufnehmen.
„Menschen helfen …“ Das haben sich Schülerinnen und Schüler der Dr. Walter-Bruch-Schule kurz vor Weihnachten auf den Stundenplan geschrieben. Deshalb ließen sich von der Stefan-Morsch-Stiftung über die Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke informieren. Und fast 200 von ihnen sind nun in der Stammzellspenderdatei registriert. Carina Bergmann, 18 Jahre alt, ist eine der Schülerinnen der Fachoberschule für Sozialwesen, die sich eine kleine Blutprobe abnehmen ließ: „Ich habe mich typisieren lassen, weil ich es gut finde, dass man durch eine Stammzellspende einem schwer kranken Menschen helfen kann.“
Daniel Eising:
„Als wir in Religion das Thema bearbeitet haben, habe ich mich auch typisieren lassen, um anderen Leuten zu helfen.“
„Was ist Leukämie? Wie kann man helfen? Welche Rolle spielt die Genetik bei der Bekämpfung von Blutkrebs? Mit all diesen Fragen hatten sich die Schüler des Berufsbildungszentrums Dr. Walter-Bruch-Schule in St. Wendel in Zusammenarbeit mit der Stefan-Morsch-Stiftung auseinandergesetzt. Seit mehr als 25 Jahren hat sich die Birkenfelder Stiftung der „Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke“ verschrieben. Ein Teil dieser Aufgabe besteht in der Aufklärungsarbeit über die Möglichkeit der Stammzellspende. Leukämie ist nur eine der bösartigen Erkrankungen, die eine Übertragung gesunder Blutstammzellen erfordern können. Mit der Transplantation von Stammzellen bekommt der Patient ein neues blutbildendes System – seine einzige Chance auf Leben, wenn Chemotherapie oder Bestrahlungen nicht geholfen haben. Eine solche Transplantation ist aber nur möglich, wenn es Menschen gibt, die sich typisieren lassen – sprich: als Stammzellspender in der Spenderdatei erfasst sind. „Dass sich Schulleitung und Schülervertretung in St. Wendel dafür engagieren, Menschen, die an Leukämie erkrankt sind , zu helfen, ist für uns ein wichtiges Beispiel dafür, wie sich Bildungseinrichtungen lebensnah Wissen vermitteln und zugleich sozial engagieren“, so Emil Morsch, Gründer der Stiftung. Daniel Eising: „Ich will mein Fachabitur an der Dr. Walter-Bruch-Schule in St. Wendel machen. Eine Bekannte von mir ist schon als Stammzellspenderin registriert. Als wir in Religion das Thema bearbeitet haben, habe ich mich auch typisieren lassen, um anderen Leuten zu helfen.“
Die Stefan-Morsch-Stiftung bietet dazu den Schulen, Fachhochschulen und Universitäten gerne Unterstützung an: Regelmäßig besuchen Referenten aus der Stiftung die unterschiedlichsten Bildungseinrichtungen, um dort zielgruppengerecht entsprechende Fachvorträge etwa über die praktische Anwendung von Molekulargenetik zu halten. Zudem können Schulklassen und Studienkurse Führungen und Workshops etwa im hauseigenen Labor der Stiftung machen. Emil Morsch: „Wie in Erich Kästners „fliegendem Klassenzimmer“ praktizieren wir lebendiges Lernen.“ Das bedeutet: Theoretisches Wissen aus dem Biologie-Unterricht oder der Genetik wird in die Praxis umgesetzt und zugleich das Zusammenspiel zwischen Spenderdatei, Labor, Entnamestation und Transplantationskliniken erklärt – immer mit dem Ziel: Menschenleben retten.
Christopher Knapp:
Nahezu jeden Tag sind Teams der Stefan-Morsch-Stiftung in ganz Deutschland unterwegs, um über das Thema „Stammzellspende“ zu informieren.