Mit Punkrock Leben retten? Das haben Tanja Hamm und Stefanie Fuchs mit dem Benefizkonzert Bands helping friends in Primstal (Kreis St. Wendel) – zugunsten der Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke – ganz einfach auf die Beine gestellt. 24 Menschen registrierten sich am Stand der Stefan-Morsch-Stiftung als Stammzellspender. Viele Spenden sind zusammengekommen, die zur Hälfte an die Stefan-Morsch-Stiftung gespendet werden. Der Rest wird in der Gemeinde Nonnweiler für wohltätige Zwecke eingesetzt.
Viele Helfer beim Benefizkonzert Bands helping friends
„Ich bin sprachlos, überwältigt, froh und glücklich, dass ihr mich alle so unterstützt habt“, postet Tanja Hamm bei Facebook. Vor ein paar Monaten hatte sie die Idee, ein Benefizkonzert für die Birkenfelder Stammzellspenderdatei zu organisieren. „Ich kenne die Stiftung und habe die Arbeit schon länger verfolgt. Da wird ganz wichtige Arbeit geleistet und das wollte ich unterstützen.“ Ganz viele Menschen hat Hamm mit ihrer Überzeugung, Leukämiekranken zu helfen, angesteckt. Die Liste ihrer Helfer ist lang: „Die Gemeinde Nonnweiler unterstützte bei der Pressearbeit, der Jugendclub Primstal sagte zu, als Veranstalter aufzutreten, das Mehrgenerationenhaus in Nonnweiler stand mit Rat immer zur Seite. Musik Mohr in St. Wendel stellte uns einen Grafiker zur Seite und druckten uns unentgeltlich Flyer, meine Chefin bei der Kita Arche Noah in Primstal druckte uns die Plakate. Die Pfarreiengemeinschaft Nonnweiler stellte den Pfarrsaal kostenlos zur Verfügung. Mitarbeiter der Ideeon übernahmen Dienste Kampfsportler des Chorakee Gym-Clubs aus Merzig, Trier und Saarlouis haben den Security-Dienst ehrenamtlich übernommen, zwei Bekannte aus der Gemeinde kümmerten sich um die Tontechnik, ein Hobbyfotograf machte den ganzen Abend Fotos, unsere Freunde packten mit an.“ Eine Firma rief intern zu Spenden auf und Detlef Mohr, Betreiber des De Saarländer Imbiss aus Hermeskeil, sorgte für Pommes, Gegrilltes und Burger. Einen Teil der Einnahmen will er für die Veranstaltung spenden. Wie viel genau gespendet werden kann, weiß Hamm noch nicht. „Das wird erst in den nächsten Tagen feststehen. Aber schon jetzt ein großes Dankeschön für die Hilfe an allen Ecken und Kanten“, möchte die 39-Jährige aus Sötern loswerden.
Speichelproben werden im Labor der Stiftung untersucht
Die 24 Speichelproben werden jetzt im Labor der gemeinnützigen Stiftung in Birkenfeld auf die sogenannten HLA-Merkmale untersucht. Diese Werte sind entscheidend, um als Stammzellspender für einen Leukämiepatienten in Frage zu kommen. Im Idealfall müssen zehn dieser Werte mit denen eines Patienten übereinstimmen. Kommt man als Spender in die Auswahl, nehmen Mitarbeiter der Spenderdatei Kontakt auf.
Klassische Knochenmarkspende oder Apherese – zwei Möglichkeiten zur Stammzellentnahme
Spenden kann man auf zwei Arten: Bei der klassischen Methode der Knochenmarkentnahme wird durch eine Punktion des Beckenkamms das Knochenmark entnommen – niemals aus dem Rückenmark. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Die zweite Methode – und die weitaus häufigste – ist die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Dialyse. Dazu wird dem Spender vorher ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt.
Registrierungskosten werden überwiegend aus Spenden finanziert
„Es sind Ideen und Initiativen wie das Benefizkonzert Bands helping friends, die es möglich machen, dass wir die Registrierung junger Stammzellspender kostenlos anbieten können“, freut sich Susanne Morsch, Vorstandsvorsitzende der Stefan-Morsch-Stiftung. Morsch ist begeistert von dem Engagement und würdigt die viele Arbeit, die hinter diesem Spendenprojekt steckt: „Danke an die vielen Helfer und Unterstützer, die ihren Beitrag dazu leisten, dass wir Leukämie- und Tumorkranken helfen können.“ Bei jeder Typisierung entstehen der Stefan-Morsch-Stiftung Registrierungskosten in Höhe von rund 40 Euro. Diese Kosten finanziert die Datei überwiegend aus Spendengelder. Außerdem hilft die Datei Patienten, die wegen ihrer Leukämieerkrankung in finanzielle Not geraten sind. (az)