11. November 2016

Schulprojekt für Leukämiepatienten

Die Schüler der Liebfrauenschule Coesfeld, Berufskolleg des Bistums Münster, wollen helfen – beruflich und privat. Das zeigten sie während der Projektwoche im Oktober beim Thema „Leukämie – Typisierung“. Um Lebensretter für Blutkrebspatienten zu werden und auch andere dazu zu motivieren, organisierten die Schüler für Anfang November, gemeinsam mit der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands ältester Stammzellspenderdatei, eine Typisierungsaktion.
Was ist Leukämie? Wie retten Knochenmark- oder Stammzellspende Leben? Wie sind die gesetzlichen Grundlagen? Wieso muss man als Spender genetisch zu dem Patienten passen und welche Rolle spielt die Stefan-Morsch-Stiftung? Das und noch mehr haben die Projektschüler unter der Leitung von Petra Gövert und Marco Muschner, beide Lehrer für Gesundheitswissenschaften, erarbeitet. Von Anfang an stand die Planung der Typisierungsaktion mit der Stiftung im Mittelpunkt. Gövert und Muschner sind stolz auf ihre Schüler: „In Gruppen gingen die Projektteilnehmer durch die Klassen, haben selbstentworfene Flyer verteilt und Referate gehalten. Alles, um Mitschüler und auch Lehrer für das Thema zu sensibilisieren und zur Typisierung zu bewegen, um irgendwann einem Blutkrebspatienten die Chance auf Leben schenken zu können.“ Die Resonanz hat die beiden Lehrer überwältigt: „Ganz viele haben schon im Vorfeld der Aktion Interesse gezeigt.“

Hilfsaktion war Idee eines Schülers

Die Idee eines Schülers brachte das lebensrettende Projekt an der Liebfrauenschule ins Rollen. „Der stellvertretende Schülervertreter hat mich darauf angesprochen, eine Typisierungsaktion an der Schule zu machen. Ich fand den Gedanken gut. Vor einer Weile war die Stefan-Morsch-Stiftung in Coesfeld, um über das Thema zu informieren. An die habe ich mich dann gewandt“, erzählt Marco Muschner. Er und seine Kollegin freuen sich, dass die Aktion unkompliziert verlief: „Wer vor der kleinen Blutabnahme Angst hatte, war danach trotzdem glücklich darüber, etwas Gutes getan zu haben. Fragen vor der Typisierung konnte jeder mit den Experten der Datei klären. Alles ging ohne großen Arbeitsaufwand – und ohne den Unterrichtstag stark zu beeinträchtigen.“

Die Blutröhrchen aus Coesfeld werden im Labor der Stiftung, im rheinland-pfälzischen Birkenfeld, auf die transplantationsrelevanten HLA-Gewebemerkmale analysiert und in der Datei gespeichert. Kommt man als Spender für einen Leukämiepatienten in Frage, nimmt die Stefan-Morsch-Stiftung Kontakt auf. Stammzellen spenden kann man auf zwei Arten: Bei der klassischen Methode der Knochenmarkentnahme wird durch eine Punktion des Beckenkamms das Knochenmark entnommen – niemals aus dem Rückenmark. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Die zweite Methode – und die weitaus häufigste – ist die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Dialyse. Dazu wird dem Spender vorher ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt.

Kooperation soll ausgebaut werden

Susanne Morsch, Vorstandsvorsitzende der Stammzellspenderdatei, freut sich über die neuen Lebensretter: „Jede einzelne Registrierung erhöht die Chance, im internationalen Netzwerk der Leukämiehilfe für Patienten passende Spender zu finden.“ Petra Gövert und Marco Muschner möchten die Kooperation mit der Stiftung ausbauen: „Alle zwei, drei Jahre haben wir komplett neues Schülerklientel am Berufskolleg. In diesen Abständen möchten wir die Typisierungen anbieten.“

Auf der Homepage der Stefan-Morsch-Stiftung kann man Näheres über die Leukämie- und Tumorhilfe erfahren und sich auch online als Lebensretter registrieren. Auch über die gebührenfreie Hotline 08 00 – 766 77 24 ist die Stefan-Morsch-Stiftung erreichbar, ebenso via Facebook oder über info@stefan-morsch-stiftung.de.

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