65-Jähriger braucht Stammzellspender: Musikverein und Familie rufen am 9. März im Kreis Bernkastel-Wittlich zur Typisierung auf
Der Ruhestand ist für Detlef in greifbarer Nähe. Mit seiner Frau freut er sich auf mehr Zeit für seine fünf kleinen Enkel, auf Radfahren und Wandern. Doch plötzlich liegt das alles in weiter Ferne, denn der 65-Jährige hat Blutkrebs. Nur eins ist jetzt wichtig: Überleben. Doch das schafft er nur mit einem passenden Stammzellspender. Trotz weltweiter Suche wurde noch kein Lebensretter gefunden. Familie, Freunde und der Musikverein Hochscheid schaffen jetzt mit der Stefan-Morsch-Stiftung vor Ort die Chance, sich zu typisieren: Am 9. März, von 11 bis 16 Uhr, im Gemeindehaus Hochscheid.
Der Alltag steht Kopf nach der Diagnose Leukämie
Jeden Morgen fuhr der Kfz-Meister die wenigen hundert Meter mit dem Rad zur Arbeit, der Auto-Boos GmbH. Für dieses Jahr war die große Übergabe des Betriebs an die Söhne geplant. Detlef und seine Frau Bernadette freuten sich gemeinsam auf den neuen Lebensabschnitt und nahmen sich vor, viel Zeit mit ihren fünf kleinen Enkelkindern zu verbringen. Die jüngsten sind Zwillinge und gerade erst wenige Wochen alt.
Einziger Wunsch der Familie: Detlef soll wieder gesund werden
Die schockierende Nachricht kam wie ein Schlag ins Gesicht: Im Oktober ging es Detlef so schlecht, dass er ins Krankenhaus musste. Schnell stand fest, dass hinter der schweren Lungenentzündung eine Leukämieerkrankung steckt. Seitdem wird er in der Klinik behandelt und darf nicht nach Hause. Sämtliche Pläne liegen jetzt auf Eis. Während die Söhne die Geschäftsführung vorzeitig übernommen haben, ist der größte Wunsch der Familie, dass Detlef einfach wieder nach Hause kommt und alles gut wird.
Nur eine Stammzellspende kann ihn retten
Das Abwarten im Krankenhaus ist eine Herausforderung. Ehefrau Bernadette erklärt: „Mein Mann ist sehr aktiv, immer beschäftigt mit der Familie, der Arbeit, dem Musikverein oder in der Natur. Still zu sitzen ist schwer für ihn. Er versucht, positiv zu bleiben. Aber unserer Familie ist klar, es gibt keine andere Lösung, als darauf zu hoffen, dass ein passender Spender gefunden wird.“
Genetische Gewebemerkmale sind entscheidend
Als Spender oder Spenderin kommt nur jemand mit den gleichen genetischen Gewebemerkmalen wie Detlef in Frage. Trotz der Suche in den weltweit vernetzten Stammzellspenderdateien gibt es noch keinen Volltreffer. Um das zu ändern, initiiert der Musikverein Hochscheid 1926 e.V. mit der Stefan-Morsch-Stiftung die Chance, dass sich Menschen aus der Region vor Ort registrieren können: Am Sonntag, 9. März, von 11 bis 16 Uhr, im Gemeindehaus Hochscheid. Auch ein großes Kuchenbuffet ist geplant, um Geldspenden zu sammeln.
So funktioniert die Registrierung
Die Typisierung vor Ort dauert nur wenige Minuten: Man füllt eine Einwilligung aus und gibt eine Speichelprobe ab. Wer Fragen hat, kann sich direkt an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stefan-Morsch-Stiftung vor Ort wenden. Erwachsene bis 40 Jahre und Jugendliche ab 16 Jahren (mit dem Einverständnis der Sorgeberechtigten) können sich kostenlos in die Stammzellspenderdatei aufnehmen lassen. Auch wer älter ist, darf mitmachen, wird aber darum gebeten, die Registrierungskosten von 40 Euro selbst zu übernehmen. Für eine begrenzte Anzahl der 41- bis 50-Jährigen können die Registrierungskosten dank einer Spendensumme des Autohaus Boos und der Familie ebenfalls übernommen werden. Eine Sprecherin der Stiftung erklärt: „Da unsere Stiftung diese Registrierungskosten mithilfe von Spendengeldern finanziert, die leider nur begrenzt zur Verfügung stehen, möchten wir die Typisierung für diejenigen kostenlos ermöglichen, die mit größerer Wahrscheinlichkeit tatsächlich in Frage kommen. Je älter man ist, desto geringer ist aus medizinischen Gründen die Chance, noch ausgewählt zu werden.“
Typisierung in Hochscheid hilft Betroffenen weiltweit
Schon jetzt ist es Detlef wichtig, Danke zu sagen: „Meiner Familie, der ganzen Verwandtschaft, Freunden und dem Musikverein. Einfach allen, die für uns da sind, uns mit offenen Ohren, lieben Worten und Taten helfen. Ich habe das Gefühl, ich bin nicht allein. Ich versuche mich darauf zu konzentrieren, dass alles wieder gut wird.“ Die Familie ruft auf: „Bitte helft mit, einen Lebensretter oder eine Lebensretterin zu finden. Je mehr Menschen sich als potenzielle Stammzellspender in die Datei der Stefan-Morsch-Stiftung aufnehmen lassen, umso besser stehen die Chancen, einen passenden genetischen Zwilling zu finden – für Detlef und auch für andere Betroffene.“
Wer schon jetzt Geld spenden möchte, kann das online über das Spendenformular erledigen. Jeder Euro hilft! Wer nicht vor Ort sein kann, hat sich ganz einfach jetzt online typisieren.
Ansprechpartner
