09. März 2017

Stammzellspender ruft zur Typisierung auf

“Wir zeigen Solidarität – wir werden Lebensretter!“ Diesen Aufruf zur Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke startet Marcel Franzmann zusammen mit der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erster Stammzellspenderdatei. Am Samstag, 18. März 2017 von 9.30 bis 14 Uhr, kann sich jeder gesunde junge Erwachsene bis 40 Jahre in der Gemeindehalle, In der Bohle 2, Brakel-Riesel, als potenzieller Stammzellspender  kostenlos registrieren lassen. Im Rahmen der Veranstaltung „Gemeinsam Gerecht –Ideenmarkt für den Kreis Höxter“ haben an diesem Tag Vereine und Verbände die Möglichkeit, sich zu präsentieren, so auch die Stefan-Morsch-Stiftung, die mit einem Typisierungsaufruf leukämiekranken Kindern und Erwachsenen helfen will.
„Es gibt keine Gemeinschaft und es kann keine geben, in der das Solidaritätsprinzip nicht gilt“, dieses Zitat des katholischen Theologen und Sozialwissenschaftlers Oswald von Nell-Breuning hat Marcel Franzmann zu seinem Motto gemacht. Er ist selbst typisiert und hat 2013 auch schon Stammzellen gespendet. Seit langem wirbt er dafür, dass möglichst viele Menschen gelebte Solidarität zeigen und sich als Stammzellspender für Leukämiekranke registrieren lassen.

Mit einem Typisierungsaufruf der Stefan-Morsch-Stiftung fing es an

Fast 12 Jahre ist es her, dass der 33-jährige Wirtschafts- und Religionspädagoge den ersten Schritt auf dem Weg zum Lebensretter gemacht hat. Damals war eine junge Frau aus einem Nachbarort an Leukämie erkrankt. Was früher einem Todesurteil nahe kam, bedeutet auch heute noch einen langen, leidensvollen Weg. Einen Weg jedoch, der Dank medizinischer Fortschritte zur vollständigen Heilung führen kann. Die Transplantation von Stammzellen eines fremden Spenders, der die gleichen genetischen Merkmale wie der Patient hat, bietet eine echte Überlebenschance. Voraussetzung dafür ist, dass es Menschen gibt, die sich als Stammzellspender registrieren lassen. Familie und Freunde der Frau haben deshalb damals gemeinsam mit der Stefan-Morsch-Stiftung einen Aufruf gestartet, sich typisieren zu lassen. „Wir kannten das Mädchen zwar nicht, aber im Freundeskreis haben wir beschlossen, wir gehen zu dieser Typisierungsaktion“, erzählt Franzmann.

„Typisierung“ lautet der Fachbegriff für die Aufnahme in die Stammzellspenderdatei: Nach entsprechender Aufklärung muss ein Spender schriftlich sein Einverständnis zur Registrierung seiner Daten geben. Aus einer Blutprobe – es genügt ein Fingerhut voll Blut – werden die Gewebemerkmale des Spenders im Labor bestimmt. Gleiches funktioniert auch mit einem Abstrich der Mundschleimhaut, der mit Hilfe einer Art Wattestäbchen durchgeführt wird. Die Gewebemerkmale werden nach der Analyse bei der Spenderdatei – der Stefan-Morsch-Stiftung – gespeichert. Von dort werden sie anonym an das deutsche Zentralregister (ZKRD) übermittelt, in dem die weltweiten Suchanfragen nach einem passenden Spender auflaufen.

Stammzelltransplantation –  Chance für Leukämiekranke

Vor viereinhalb Jahren ergab dann eine dieser Suchanfragen, dass Marcel Franzmann ein passender Spender für einen ihm wildfremden Patienten sein könnte. Daraufhin kontaktierte die Stefan-Morsch-Stiftung, den damals 29-jährigen: „Es war ein riesen Zufall. Ich habe gerade in einer Schule ein Praktikum gemacht und war in einer Unterrichtsstunde zum Thema Organspende. Da kam der Anruf der Stammzellspenderdatei.“

Jedes Jahr erkranken etwa 11000 Menschen an Leukämie – allein in Deutschland. Viele davon sind Kinder oder Jugendliche. In Spenderdateien wie der weltweit vernetzten Stefan-Morsch-Stiftung sind derzeit mehr als 29 Millionen Menschen registriert. Trotzdem ist es oft noch ein Glücksfall, wenn sich ein passender Spender findet.

Franzmann: Ich würde wieder helfen

Für Marcel Franzmann steht fest: „Ich würde es in jedem Fall immer wieder machen.“ Der Landtagskandidat der SPD für den Kreis Höxter hat sich fest vorgenommen, junge Menschen nicht nur für die Politik zu begeistern, sondern auch dafür, Solidarität und Gemeinschaftsgefühl zu leben. „Ich hoffe, dass sich möglichst viele Menschen typisieren lassen. Mit jedem neu gewonnenen Spender erhöht sich die Chance, dass einem an Leukämie erkrankten Menschen geholfen werden kann.“ (MF)

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Sollten Sie noch Fragen haben – die Stefan-Morsch-Stiftung ist unter der gebührenfreien Hotline 08 00 – 766 77 24 oder über info@stefan-morsch-stiftung.de erreichbar.

 

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