Hoffen – Helfen – Heilen
08. September 2021

Abschied: Ein Vierteljahrhundert im Einsatz für Stammzellspender:innen

Seit über 25 Jahren gehört Bettina Kleinemeier zum Team der Stefan-Morsch-Stiftung. Jetzt tritt sie in den Ruhestand ein. Als Mitarbeiterin in der Spenderdatei, Bereich Work-up, hat sie für angehende Knochenmark- und Stammzellspender:innen den Weg bereitet. Sie war bei allen Schritten und Fragen an ihrer Seite. Oft war sie dabei rund um die Uhr für Spenderinnen und Spender erreichbar, egal ob am Wochenende oder an Feiertagen. „Wir danken Bettina Kleinemeier ganz herzlich für ihren jahrelangen, unermüdlichen Einsatz und ihr Mitwirken beim Auf- und Ausbau unserer Leukämie- und Tumorhilfe. Nicht nur für angehende Lebensretter:innen, auch für uns alle hatte sie immer ein offenes Ohr. Mit Wehmut verabschieden wir sie in den Ruhestand“, erklärt Susanne Morsch, Vorstandsvorsitzende der Stiftung.

Dem Team der Stiftung bleibt eine Stammzellspende, die Bettina Kleinemeier begleitete, besonders in Erinnerung: „Als das Leben einer Patientin in Australien von einer Stammzelltransplantation abhing, hat sie alle Hebel in Bewegung gesetzt. Der passende Spender war ein Bundeswehrsoldat im Auslandseinsatz im Kosovo. Gemeinsam mit der Bundeswehr hat sie das fast Unmögliche geschafft: Für die Entnahme kehrte er vorübergehend nach Deutschland zurück. Die Patientin konnte so von der Leukämie geheilt werden“, erzählt Susanne Morsch.

Unvergessliche Momente bei der Hilfe für Menschen mit Leukämie

„Für mich sind die Menschen, die hinter einer Spende stehen und die, die darauf angewiesen sind ein wichtiger Antrieb. Das hat mir geholfen, auch in scheinbar ausweglosen Situationen nicht aufzugeben und so lange einen Weg zu suchen, bis ich den richtigen gefunden hatte“, sagt Bettina Kleinemeier zurückblickend. „Manche Spender:innen entwickeln schon vor der Entnahme eine emotionale Verbindung zu ihrem Empfänger oder ihrer Empfängerin, obwohl sie ihn oder sie gar nicht kennen.“ Auch Spender-Empfänger-Treffen hat Bettina Kleinemeier mitorganisiert und betreut. Diese bedeuteten ihr viel: „Ich habe viele Momente erlebt, die mir heute noch unter die Haut gehen. Ich wusste immer, ich kann nicht allen Erkrankten helfen. Umso wertvoller war es für mich mitzuerleben, wenn ehemalige Betroffene ihrem Lebensretter oder ihrer Lebensretterin begegnen und kennenlernen. Das bleiben für mich unvergessliche Momente, die mir so viel Positives gegeben haben.“

Jedes Jahr 600 Anfragen nach Stammzellspender:innen aus aller Welt

Die Stammzellspenderdatei war gerade neun Jahre alt, als Bettina Kleinemeier 1995 zum Team dazu kam. Als Allround-Talent unterstützte sie die Stiftungsgründer Emil und Hiltrud Morsch in allen Bereichen. Bei der Buchhaltung, Planung von Typisierungsaufrufen, Registrierung neuer Stammzellspender:innen sowie Organisation und Koordination der Prozesse rund um eine Knochenmark- oder Stammzellentnahme. Als es noch keine speziellen Kurierdienste für den aufwändigen Transport von Stammzellen zu den Kliniken gab, übernahm Bettina Kleinemeier das oft auch selbst. „Es war ein großes, abwechslungsreiches Aufgabengebiet. Die Arbeit hat mir einfach immer viel Spaß gemacht. Meine Familie hat mich dabei immer unterstützt“, sagt sie rückblickend. Die Koordination von Knochenmark- und später auch Stammzellentnahmen wurde mit dem Vorankommen der Stiftung zunehmend zu ihrem Fachgebiet. „Anfangs waren es 20 Spenden im Jahr, die ich für Erkrankte zusammen mit meiner langjährigen Kollegin Andrea Patrignani organisierte. Bald wurden es immer mehr Aufträge und wir brauchten weitere Unterstützung“, erinnert sie sich. Heute kümmert sich ein Team von elf Mitarbeiter:innen um die jährlich rund 600 Anfragen nach Lebensretter und Lebensretterinnen aus aller Welt.

Im Ruhestand für Familie und Freunde da sein

Für ihren Ruhestand hat Bettina Kleinemeier viele Pläne: „Aber ich weiß noch gar nicht, womit ich anfangen und womit ich aufhören soll“, sagt sie lachend. „Auf jeden Fall möchte ich wieder Sachen machen, zu denen ich die letzten Jahre nicht gekommen bin und meine neue Freizeit genießen. Auch Familie, Freunde und Bekannte möchte ich besuchen, die in ganz Deutschland verstreut leben. Meinen Kolleginnen und Kollegen wünsche ich, dass sie weiterhin so motiviert bleiben und bedanke mich bei allen für die tolle Zusammenarbeit über die vielen Jahre. Das Loslassen fällt mir nicht leicht und ich werde noch oft an die Zeit zurückdenken, mit vielen schönen Erinnerungen. Darüber hinaus bedanke ich mich ganz besonders bei Stiftungsgründer Emil Morsch sowie dem Vorstand Susanne Morsch und Bruno Zimmer für die sehr gute Zusammenarbeit und das große Vertrauen. Der Stefan-Morsch-Stiftung wünsche ich weiterhin viel Erfolg bei der Suche nach Lebensretter:innen und, dass sich auch zukünftig noch viele junge Menschen als Stammzellspender:innen registrieren lassen.“

Ansprechpartner

Andrea Patrignani
Work-Up Spenderbetreuung
T: +49 6782 9933-11
F: +49 6782 9933-5511
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