13. Januar 2020

Schalke-Fan spendet Stammzellen für Patient in England

Tobias Reinhardts Humor ist trocken: „Das Spiel meines FC Schalke 04 gegen den schwarz-gelben Reviernachbarn zu verpassen hat mich mehr geschmerzt als die Spritzen!“ Für einen Fußball-Fan wie ihn braucht es schon einen triftigen Grund, um beim Revierderby nicht ins Stadion zu gehen. Den hatte der 32-Jährige aus Hamm: Er wollte das Leben eines wildfremden Mannes retten. Die Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erste Stammzellspenderdatei hat ihn gebeten, seine Geschichte zu erzählen.

Vor mehr als 10 Jahren typisiert

Rückblick: Vor mehr als 10 Jahren macht Reinhardt gerade seine Ausbildung bei der Sparkasse. Bei der Blutspende lässt er sich einfach ein Röhrchen mehr Blut abnehmen, um sich als Stammzellspender bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren zu lassen. Die bietet seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke an und arbeitet mit dem DRK-Blutspendedienst West zusammen, wenn es darum, geht Menschen zu finden, die sich typisieren lassen.

Chance gegen Blutkrebs

Warum ist eine solche Typisierung so wichtig? Wer an Leukämie erkrankt, hat oft nur eine Chance, den Blutkrebs zu überleben, wenn Chemotherapie oder Bestrahlung das Leben nicht retten können: Die Transplantation von Stammzellen eines gesunden Menschen – wie Tobias Reinhardt – der die fast identischen DNA-Merkmale besitzt wie der Patient.

Vater von Zwillingen

Seit damals hat sich für Tobias Reinhardt viel verändert. Er ist verheiratet und noch junger Vater von Zwillingen, deren Start ins Leben alles andere als einfach war. „Ich habe von den Errungenschaften der modernen Medizin profitiert, da möchte ich auch gerne etwas zurückgeben“, erklärt er. Vor einigen Monaten bekam er über seine Eltern die Nachricht, dass die Stefan-Morsch-Stiftung versucht ihn, zu kontaktieren. In den 10 Jahren hatte er beim Umzug vergessen, seine Daten bei der Spenderdatei zu aktualisieren.

Aktuelle Adressen sind wichtig

Doch die Stiftung hat Glück. Denn im Ernstfall ist es wichtig, den Spender schnell zu erreichen. Tobias Reinhardt ist sofort bereit zu helfen. Unterstützung bekommt er auch von seiner Familie. Er will sich zwar über die Risiken einer Stammzellspende informieren, aber seine Entscheidung ist gefallen.

Tobias Reinhardt hat sein Bestes gegeben

Er will helfen. Also spendet er Stammzellen. Das funktioniert ähnlich wie bei einer Dialyse. Den Nebenwirkungen im Vorfeld sind Kopf- und Gliederschmerzen. Die vergehen schnell wieder. Jetzt weiß er, dass er einem Mann, der etwa 50 Jahre alt ist und in England lebt, die Chance gegeben hat, den Blutkrebs zu überwinden. „Wer nimmt, der sollte auch geben“, sagt Tobias Reinhardt. Mit Blick auf seine beiden kleinen Töchter, weiß er, dass er mit der Stammzellspende sein Bestes gegeben hat und das war ihm wichtig. (dji)

DRK Blutspendedienst West und Stefan-Morsch-Stiftung

1xStechen, 2xHelfen! Spendet Blut und lasst Euch typisieren

Blutspende + Typisierung

Jeden Tag brauchen wir in Deutschland 15.000 Blutspenden: Meistens sind es Krebspatienten, die diese Transfusionen bekommen. Deshalb starten die DRK Ortsvereine und die Stefan-Morsch-Stiftung – Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke –  regelmäßig den Aufruf: „1xStechen, 2xHelfen! Spendet Blut und lasst Euch typisieren.“ Die nächste Gelegenheit sich wie Tobias Reinhardt vor mehr als 10 Jahren typisieren zu lassen, ist am Dienstag, 21. Januar 2020, in Arnsberg-Nehheim, an der Agnes-Wenke-Schule in der Graf-Galen-Str. 6 beim Blutspende-termin des DRK zwischen 16 und 20 Uhr.

Sind die Kontaktdaten aktuell?

Wenn ein Patient an Blutkrebs erkrankt ist und die Ärzte entschieden haben, dass nur eine Stammzelltransplantation das Leben retten kann, beginnt ein Wettlauf mit dem Tod. Deshalb ist es wichtig, dass Ihre Kontaktdaten in unserer Stammzellspenderdatei auf dem aktuellsten Stand sind. Falls Sie also geheiratet haben und einen neuen Namen haben, falls Sie umgezogen sind oder eine neue Telefonnummer haben, melden Sie sich bei uns. Über unsere Homepage können Sie schnell und einfach ihre Kontaktdaten ändern.

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