10. Dezember 2015

Sie nennt ihn „Friedhelm“ und sucht Lebensretter

Junge Frau ruft mit der Stefan-Morsch-Stiftung zur Registrierung als Stammzellspender auf – 10. Januar Neunkirchen
Wut, Trauer, Angst – Wer die Diagnose Leukämie bzw. einer Erkrankung des lymphatischen Systems bekommt, hat viele Gefühle. „Fack yu Friedhelm“ ist ein Aufruf, der alle diese Gefühle widerspiegelt, aber genau das Gegenteil bewirken will: Hoffnung, Mut und Kampfeslust wecken, gemeinsam gegen diese Krankheit zu kämpfen. Dahinter steckt eine Frau, die selbst erkrankt ist, und nun gemeinsam mit der Stefan-Morsch-Stiftung Menschen dazu motivieren will, am Sonntag, 10. Januar, 15 bis 19 Uhr, im Ellenfeld Stadion in Neunkirchen sich als Stammzellspender zur Verfügung zu stellen.

Die Geschichte dahinter ist eine von 11.000 Geschichten, die jedes Jahr in Deutschland so oder so ähnlich passieren. Eine junge Frau aus Neunkirchen im Saarland, 30 Jahre alt, erkrankt an einer Krankheit des lymphatischen Systems. Irgendwann nachdem Chemotherapie und Bestrahlung nicht helfen, ist klar: Eine Stammzellspende eines fremden Spenders mit den gleichen Gewebemerkmalen ist notwendig. Die Suche läuft. Das heißt auch: Warten!

Das ist aber nicht das „Ding“ dieser Patientin. In guten Tagen konnte sie schon nicht rumsitzen und abwarten: Tanzen, Freunde treffen, Job, Verein, Familie, Sport. Das war und ist ihr wichtig. Mit Freunden, mit der Familie reden, hilft. Das Fazit: „Scheiß-Krankheit! Da müssen wir etwas dagegen machen!“ Jetzt nennt sie die Krankheit „Friedhelm“. Der Name ist aus der Mode gekommen und das sollten Krankheiten wie ihre oder der Blutkrebs auch allmählich.

Daran arbeitet die Stefan-Morsch-Stiftung seit mehr als 30 Jahren – unter anderem als Stammzellspenderdatei, die täglich immer mehr Menschen dafür gewinnen will, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. „Fack yu Friedhelm“. Der Fachbegriff lautet „typisieren“. Dazu kann jeder gesunde junge Erwachsene eine Speichelprobe abgeben. Nach einer ersten Analyse kann man feststellen, ob man als Spender für einen Patienten in Frage kommt. Mit jedem neu gewonnen Spender erhöht sich somit die Chance, dass Menschen wie ihr geholfen werden kann. In Neunkirchen gibt es eine junge Frau und ihre Freunde, die es mit „Fack yu Friedhelm“ und dem Kampf für das Leben ohne diese todbringende Krankheit Ernst meinen: „Wir werden leben!“

Der Aufruf zur Typisierung „Fack ju Friedhelm“ ist auch auf Facebook – gerne einladen und teilen

Wie wird man Stammzellspender?

Prinzipiell kann jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren Stammzellen spenden. Informationen über Ausschlussgründe lassen sich auf der Internetseite der Stefan-Morsch-Stiftung (www.stefan-morsch-stiftung.de) nachlesen. Die Typisierung ist für alle Spender kostenlos, jedoch werden Spenden zur Finanzierung der Blutuntersuchungen gerne entgegen genommen – da jede Spenderregistrierung 40 Euro kostet.

Info: Lebensretter werden 

Mehr Info: Stefan-Morsch-Stiftung (Jeder kann helfen), gebührenfreie Info-Hotline 08 00 – 766 77 24, info@stefan-morsch-stiftung.de

Die Stefan-Morsch-Stiftung bittet um Geldspenden. Warum?

Es gibt im deutschen Gesundheitssystem kaum öffentliche Mittel für die Typisierung von neuen Spendern. Auch die Krankenkassen dürfen nach den geltenden Sozialgesetzen die Kosten der Ersttypisierung von Spendern nicht übernehmen. Die Kassen sind nur für die Vergütung von Leistungen für einen konkreten Patienten zuständig und dazu zählen Ersttypisierungen bei der Neuaufnahme von Spendern nicht. Die Spenderdatei finanziert die Typisierung deshalb überwiegend aus Spenden. Für die Neuaufnahme eines Spenders entstehen der Stefan-Morsch-Stiftung Kosten in Höhe von 40 Euro. Wer also aus gesundheitlichen Gründen nicht dazu in der Lage ist, sich typisieren zu lassen, kann trotzdem helfen, die Typisierung geeigneter Spender durch Geldspenden zu finanzieren.

Spendenkonto Sparkasse Neunkirchen:  DE79 5925 2046 0100 1600 76, BIC: SALADE51NKS

Diese Fotos hat  eine befreundete Fotografin der 30 Jährigen gemacht: „Wir werden Leben!“, sagen beide und setzen ihre Hoffnung auf die Menschen, die sich freiwillig und unentgeltlich als Stammzellspender registrieren lassen:

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