20. September 2017

Spender unterstützt Typisierungsaufruf seines Kollegen

Was passiert bei einer Stammzellspende? Das fragen viele im Vorfeld des Typisierungsaufrufs für Polizeioberkommissar Dieter aus Kallstadt. Ein Kollege aus Bad Kreuznach hat vor wenigen Tagen die Chance wahrgenommen, einem Patienten wie Dieter zu helfen. Er erzählt seine Geschichte, weil er mehr Menschen dazu motivieren will, sich am Samstag, 30. September, zwischen 16 und 20 Uhr, in die Turnhalle nach Kallstadt (Kreis Bad Dürkheim) zu kommen: „Lasst Euch typisieren!“ 
Polizeioberkommissar Thomas Kleinz weiß: Irgendwo in Deutschland gibt es einen Leukämiepatienten, der um sein Leben kämpft – so wie sein Kollege Dieter von der Polizei in Grünstadt. Kleinz´ genetischer Zwilling ist über 60 Jahre alt und braucht aber  – wie Dieter aus Kallstadt – eine Stammzellspende. Mehr weiß der Bad Kreuznacher Polizist nicht, außer, dass er mit seiner Stammzellspende das Leben des Mannes retten kann.

Polizei ruft zur Typisierung auf

Nahezu täglich sind Teams der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erster Stammzellspenderdatei, unterwegs in ganz Deutschland, um neue potenzielle Stammzellspender zu registrieren. Einmal im Jahr  werden die Absolventen der Landespolizeischule Rheinland-Pfalz am Flughafen Hahn über die mögliche Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke informiert. Für Kleinz, 2007 in Ausbildung auf dem Hahn, war es damals selbstverständlich, sich typisieren zu lassen. Motivation für Kleinz war nicht zuletzt ein Typisierungsaufruf unter der Überschrift „Hilfe für Corinna“, der ein Jahr zuvor für eine junge, erkrankte Polizeibeamtin gestartet worden war.

Es begann vor einem Jahr: Dieter, 59 Jahre alt, fühlte sich immer müde und schlapp. Dann stellte sich heraus: Der Kriminaloberkommissar aus dem Kreis Bad Dürkheim hat Leukämie.

Anruf der Stefan-Morsch-Stiftung

Fast zehn Jahre später hat er jetzt einem an Leukämie erkrankten Menschen mit einer Stammzellspende die Chance gegeben, den Blutkrebs zu besiegen. Ende Mai bekam Kleinz einen ersten Anruf der Stefan-Morsch-Stiftung und erfuhr, dass er in die engere Auswahl kommt, weil seine Gewebemerkmale mit denen eines Patienten übereinstimmten, der dringend eine Stammzellspende benötigte. Kleinz stand zu dieser Zeit kurz vor der Hochzeit. Dennoch zögerte er nicht, die angeforderte Bestätigungs-Blutprobe abzugeben. Es fügte sich zeitlich optimal: nach Hochzeit und Flitterwochen-Urlaub kam die Info, dass er der optimale Stammzellspender für den Patienten ist. „Ob er als Spender zur Verfügung steht?“ – dabei gibt es für den jungen Polizeibeamten, keinen Zweifel: Kleinz will helfen!

Stammzellspende in Birkenfeld

Es folgt eine Reihe von Voruntersuchungen, ein kompletter Check-up seines Gesundheitszustandes und eine umfassenden Aufklärung über Chancen und Risiken der Stammzellspende. Jetzt spendete er, gut gelaunt und begleitet von seiner Frau, in der Apherese-Station der Stefan-Morsch-Stiftung im rheinland-pfälzischen Birkenfeld, Stammzellen. Weniger als 5 Stunden hat die ganze Prozedur gedauert, während derer er sich mit Gesprächen und Videofilmen die Zeit vertrieb. Kleinz fühlt sich bei der gemeinnützigen Stefan-Morsch-Stiftung bestens aufgehoben: „Es ist so einfach ein Menschenleben zu retten. Ich würde jederzeit wieder spenden.“

Kampf gegen Leukämie

Der Polizeibeamte, der im Wechselschichtdienst arbeitet und als seine Hobbys Gartenarbeit und Motorradfahren anführt, fühlt sich von Freunden, Bekannten und Kollegen optimal unterstützt. Von seinem Arbeitgeber bekam er selbstverständlich Sonderurlaub für die Stammzellspende. Thomas Kleinz hofft, dass das Transplantat gut angenommen wird und es dem Patienten bald besser geht. Und er hofft, dass durch seine Geschichte viele Menschen in Kallstadt seinem Beispiel folgen, damit Patienten wie Dieter eine Hoffnung auf Leben bekommen. Irgendwann möchte er den Empfänger seiner Stammzellen gerne kennenlernen. Dies ist allerdings erst nach zwei Jahren möglich, so die gesetzliche Vorschrift, die für Deutschland gilt. Danach kann ein direkter Kontakt hergestellt werden, wenn beide Seiten einverstanden sind. Kleinz würde ihn auf jeden Fall gerne einmal treffen. (mf)

Spendenkonto „Kommissar Dieter“: Kreissparkasse Birkenfeld DE35 5625 0030 0000 0797 90; BIC: BILADE55XXX

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