Kathi aus dem Saarland spendet Stammzellen und ruft zur Typisierung bei der Stefan-Morsch-Stiftung auf
Es war ein ganz normaler Arbeitstag, als die studierte Optometristin Kathi Savioli, 29 Jahre alt, den Anruf erhielt, der ihren Alltag vorübergehend auf den Kopf gestellt hat. Die Saarländerin hatte sich einige Zeit zuvor bei einer Veranstaltung als potenzielle Stammzellspenderin bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren lassen – ohne große Erwartungen. „Ich dachte wie viele andere: Wahrscheinlich bin ich eh mit niemandem kompatibel“, erinnert sie sich. Doch genau das traf ein: Sie hat einem Fremden eine Chance auf Überleben geschenkt.
Kathi aus Friedrichsthal ist von der Stammzellspende überzeugt
Kathi sagte sofort zu. „Ohne zu zögern – egal in welcher Form die Spende stattfinden sollte.“ Ihre Entscheidung war klar: Wenn sie helfen kann, dann tut sie es. „Ich war so aufgeregt, dass ich sofort meiner Familie, meinen Freunden und Kollegen davon erzählen musste. Alle haben sich riesig mit mir gefreut!“

Die ambulante Stammzellentnahme ist in einem speziellen Zentrum möglich
Nur wenige Wochen später war es so weit: Nach einer gründlichen Voruntersuchung wurde die Stammzellspende im Entnahmezentrum Mannheim durchgeführt – per sogenannter peripherer Stammzellentnahme. Dabei werden die Stammzellen über das Blut entnommen. „Ich musste mir vorher über mehrere Tage ein Medikament spritzen, das die Stammzellbildung antreibt und die Zellen aus dem Knochenmark ins Blut bringt“, erklärt Kathi Savioli. Häufig löst die gesteigerte Zellbildung Nebenwirkungen wie grippeähnliche Symptome aus. Für die 29-Jährige war das kein Problem.
Am Entnahmetag wurde Kathi Savioli über einen Venenzugang in jedem Arm mit dem sogenannten Apherese-Gerät verbunden. Damit werden, ähnlich wie bei einer Blutplasma-Spende, die Stammzellen aus dem Blut herausgesammelt und in einem Blutbeutel gesammelt. Das gefilterte Blut wird wieder zurück in den Körper geleitet.
Was viele nicht wissen: Diese Form der Spende ist heute Standard – und für gesunde Menschen zwischen 18 und 40 Jahren eine unkomplizierte Möglichkeit, Leben zu retten. Auch für Kathi, obwohl sie zugibt: „Ich habe eine echte Nadelphobie. Aber selbst ich habe es geschafft!“
Kathis Zellen werden zum Empfänger nach Australien gebracht
Nach der Spende darf keine Zeit verloren werden. Innerhalb von 72 Stunden müssen die Zellen übertragen werden. Dazu gingen sie auf eine lange Reise – nach Australien, zu einem 28-jährigen Mann, wie Kathi nach ihrer Entnahme erfährt. „Ich hoffe so sehr, dass die Therapie anschlägt und er sein Leben neu und unbeschwert starten kann“, sagt sie. „Zu wissen, dass diese Spende für jemanden vielleicht die letzte Option ist, hat mich tief bewegt.“
Begleitet wurde Kathi während des gesamten Prozesses von der Stefan-Morsch-Stiftung, der ersten Stammzellspenderdatei Deutschlands. Seit 1986 engagiert sich die Stiftung für Menschen mit Leukämie und anderen Erkrankungen des blutbildenden Systems. Sie vermittelt passende Spenderinnen und Spender, leistet für Betroffene auch finanzielle Hilfe und fördert Forschungsprojekte mit dem Ziel, die Behandlungsmethoden fortlaufend zu verbessern.
2026: Stiftung feiert 40-jähriges Jubiläum
Im Jahr 2026 feiert die Stiftung ihr 40-jähriges Bestehen – vier Jahrzehnte voller Engagement, Forschung und Menschlichkeit. Ein Jubiläum, das nicht nur auf eine bewegte Geschichte zurückblickt, sondern auch den Blick nach vorn richtet: Denn noch immer sind viele Patientinnen und Patienten auf eine lebensrettende Stammzellspende angewiesen. „Deshalb ist es mir so wichtig, dass mehr Menschen darüber erfahren und sich registrieren lassen“, betont Kathi. „Es ist so einfach – und kann so viel bewirken. Also Leute, auf geht’s – lasst euch typisieren und rettet Leben!“
Die Registrierung ist online möglich. Wer gesund ist und zwischen 16 und 40 Jahre alt, kann sich ganz einfach ein Typisierungsset nach Hause bestellen. Die Spende ist ab 18 Jahren erlaubt. Eine Speichelprobe genügt – und vielleicht bist du schon bald die passende Spenderin oder der passende Spender für jemanden, der dringend Hilfe braucht.
Du hast noch Fragen zur Stammzellspende? In unseren FAQs findest du Antworten auf die häufigsten Fragen.