26. September 2020

Lirak Shemsiu aus Nister ist Stammzellspender

Stammzellspender Lirak Shemsiu

Der 19-jährige Lirak Shemsiu aus Nister hat im Sommer 2019 für einen Leukämiekranken Stammzellen gespendet. Hier möchte von seinen Erfahrungen erzählen:

„Ich bin mal wieder Blutspenden gegangen, da kam ein Mann auf mich zu und fragte mich, ob ich schon für eine Stammzellspende typisiert bin. Als er mich dann über das Verfahren informiert hat und ich rausgehört habe, dass es praktisch keine Risiken gibt, dachte ich mir, warum nicht? Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Leukämiekranker mein genetischer Zwilling ist, ist doch eh so gering. Hin und wieder, wenn ich das Wort Leukämie oder Blutkrebs gehört habe, habe ich mir gedacht, was wäre, wenn ich jetzt jemandem meine Stammzellen spende? Aber den Gedanken habe ich nie zu Ende gedacht, weil es mir einfach zu unwahrscheinlich schien.

Als ich dann erstmals von der Stefan-Morsch-Stiftung kontaktiert wurde, dass es einen Leukämiekranken gäbe, der zu mir passen würde, war ich hin und her gerissen. Meine Typisierung war gerade mal drei Monate her und schon wurde ein Patient gefunden. Ich habe dann zum ersten Mal realisiert, was es eigentlich bedeutet, wenn man auf so eine Spende angewiesen ist. Das ist die letzte Chance, die Krankheit zu besiegen. Wenn das nicht funktioniert, ist es vorbei. Das Gefühl, zu wissen, dass man jemandem eine Chance auf Leben ermöglichen kann, ist ein unbeschreibliches Gefühl.

Nach einigen Bluttests, um sicherzugehen, dass ich kerngesund bin und die Behandlung für mich unbedenklich ist, ging es auch schon los. Mit Nadeln hatte ich kein Problem, da ich ja zuvor schon Blutspenden gegangen bin. Das einzige, was mich etwas gestört hat, war, dass ich mich während der Stammzellentnahme kaum bewegen konnte. Da mein Körper sehr viele Stammzellen gebildet hatte, war die Behandlung bei mir jedoch vergleichsweise kurz. Nachdem ich fertig mit der Entnahme war, konnte ich nur noch für meinen Empfänger hoffen. Zu wissen, dass ich mit gerade mal 19 Jahren jemandem vielleicht das Leben retten konnte, macht mich überglücklich und auch stolz. Wenn es mir selbst irgendwann mal schlecht geht, würde ich mich ja auch freuen, wenn jemand mir hilft – auch wenn es ein Fremder ist. Deswegen: Lasst euch typisieren! Es ist wirklich wenig Aufwand und wenn ein Patient für euch gefunden wird, werdet ihr wissen, von welchen Gefühlen ich rede. Und wenn kein Patient gefunden wird, ändert sich ja nichts an eurem Leben. Praktisch eine Win-Win-Situation!“

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