08. Juni 2017

Touch Down gegen die Leukämie

Wenn die Schwalmstadt Warriors ins Schwalmstadion in der Zwalmstraße 2 einlaufen, haben sie ziemlich breite Schultern. Das bringt die Schutzkleidung der Footballspieler so mit sich. Aber auch abseits des Spielfeldes zeigt das Team, dass man im Ernstfall auf die Mannschaft zählen kann. So rufen Spieler und der Hauptverein ESV Jahn Treysa beim nächsten Heimspiel am Sonntag, 25. Juni, 13 bis 16 Uhr, dazu auf, ganz konkrete Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke zu leisten: „Werde Lebensretter! Lass Dich typisieren!“
Jedes Jahr erkranken etwa 11 000 Menschen an Leukämie – allein in Deutschland. Viele davon sind Kinder oder Jugendliche. Wenn Chemotherapie und Bestrahlung nicht helfen, ist eine Stammzelltransplantation die letzte Chance. Das funktioniert jedoch nur, wenn sich  gesunde Spender als mögliche Lebensretter zur Verfügung stellen.  In Spenderdateien wie der weltweit vernetzten Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erster Stammzellspenderdatei, sind derzeit 29 Millionen Menschen registriert, nichtsdestotrotz ist es oft noch ein Glücksfall, wenn sich ein passender Spender findet. Jörg Hebebrand von den Schwalmstadt Warriors erklärt: „Aufgrund von persönlicher Erfahrung einiger Spieler nehmen wir uns dieses Thema zu Herzen. Mit jedem neu gewonnenen Spender erhöht sich die Chance, dass einem an Leukämie erkrankten Menschen geholfen werden kann.“

Typisierung beim Footballspiel

Eine Typisierung ist ganz einfach: Zunächst sollte man sich über die Stammzellspende informieren. Der Verein hat dazu die Homepage der Stammzellspenderdatei auf seiner Seite verlinkt.  Am Tag der Typisierung werden in einem Gesundheitsfragebogen die wichtigsten Ausschlusskriterien abgefragt – etwa schwere Vorerkrankungen, starkes Übergewicht und die Zahl der Schwangerschaften. Ist der Fragebogen vollständig ausgefüllt und unterschrieben, wird eine Speichelprobe abgenommen. Diese Probe wird im Labor der Stefan-Morsch-Stiftung analysiert und die für eine Transplantation wichtigen Gewebemerkmale (HLA-Werte) in der Spenderdatei der Stiftung gespeichert. Das bedeutet: Die HLA-Werte, das Alter und Geschlecht sowie weitere transplantationsrelevante Werte werden anonym hinterlegt. Gemeinsam mit der Spendernummer werden diese an das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) übermittelt, um für  weltweite Suchanfragen von  Patienten zur Verfügung zu stehen.

Info für neue Lebensretter

Die Schwalmstadt Warriors planen für den 25. Juni 20917 eine Typisierungsaktion im Schwalmstadion.

Jörg Hebebrand weiß: „Jeder junge Erwachsene bis 40 Jahre kann sich bei der Stefan-Morsch-Stiftung kostenlos als potenzieller Lebensretter typisieren lassen. Jugendliche ab 16 Jahren sollten das schriftliche Einverständnis der Eltern haben, sich an diesem Tag einen Abstrich der Mundschleimhaut nehmen zu lassen.“ Die Stiftungssprecherin ergänzt: „Wer älter als 40 Jahre ist, kann sich ebenfalls als Spender registrieren lassen. Dann bitten wir allerdings, darum die Kosten für die Registrierung von rund 40 Euro, die pro Spender anfallen, selbst zu tragen. Da wir die Erfahrung gemacht haben, dass ältere Spender nur noch sehr selten von den transplantierenden Kliniken ausgewählt werden. Als Stiftung stehen wir deshalb in der Verantwortung mit den uns anvertrauten Spendengeldern sinnvoll umzugehen.“

Teamarbeit gegen Leukämie

Jörg Hebebrand erwartet zum Spiel am Sonntag, 25. Juni, mehr als 500 Zuschauer. Seine Mannschaft will mit gutem Beispiel vorangehen und sich ebenfalls typisieren lassen: „Wir als Verein sind geübte Teamarbeiter. Vielleicht können wir auch helfen, dass an Leukämie erkrankte Menschen eine Chance auf Heilung bekommen. Deshalb: Lasst Dich typisieren!“ (dji)

Mehr zum Thema „Wie werde ich Lebensretter? – einfach hier klicken

Informationen zum Footballspiel der Schwalmstadt-Warriors gegen die Neuwied Raiders gibt es auf Facebook oder über die Vereins-Homepage.

Sven Spiewak hat 2016 Stammzellen bei der Stefan-Morsch-Stiftung gespendet.

Sven Spiewak, der Running Back der Schwalmstadt warriors, hat 2016 Stammzellen bei der Stefan-Morsch-Stiftung gespendet. Seine Lebensretter-Geschichte lässt sich hier nachlesen.

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