16. Mai 2019

Voller Körpereinsatz für Leukämiepatienten

Elektronikstaffel TaktLwG 33 steht auf der Wade von Major Z.  Das Tattoo mit dem Tornado ist relativ frisch. Wer nicht weiß, was dahintersteckt, vermutet, dass der Offizier sich eben stark mit seiner Staffel verbunden fühlt. Dass damit die Erinnerung an einen ganz besonderen Einsatz seiner Soldaten für an Leukämie erkrankte Menschen verbunden ist, ahnt man nicht.

Partner Bundeswehr

Beinahe täglich sind Teams der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erster Stammzellspenderdatei, in Bundeswehr-Standorten in ganz Deutschland unterwegs, um junge Soldaten als Stammzellspender zu gewinnen. Die Kooperation dauert schon eine halbe Ewigkeit. Beginnend mit der Erkrankung von Stefan Morsch vor 35 Jahren hatte Familie Morsch und später die Stefan-Morsch-Stiftung immer einen starken Partner an ihrer Seite: die Bundeswehr. Angefangen hat alles 1983/1984 als der Kommandeur der 2. Luftwaffendivision in Birkenfeld, bei der Emil Morsch tätig war und die „7th Air Division“ in Ramstein um Unterstützung bat. Der Blutprobentransport im Rahmen der Spendersuche für den an Leukämie erkrankten Stefan, der damals in den USA als erster Europäer eine Knochenmarkspende eines fremden Spenders bekam, musste organisiert werden.

Soldaten lassen sich typisieren

Seit 2001 begleiteten Mitarbeiter der Stiftung regelmäßig den Blutspendedienst der Bundeswehr und auch heute kommt die Stammzellspenderdatei zur Blutgruppenbestimmung bei neu einberufenen Soldatinnen und Soldaten. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Bundeswehr – und insbesondere dem Sanitätsdienst der Bundeswehr – gewinnt die Datei jedes Jahr ca. 10.000 neue potentielle Lebensretter.

Oberst Schneider: Gute Sache!

Major Z. und Oberstabsfeldwebel B. haben im Frühjahr 2019 die Soldaten am Standort Büchel dazu aufgerufen sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Sie wissen beide, dass viele Patienten, die nicht durch eine Chemotherapie oder Bestrahlung geheilt werden können, eine Stammzellspende eines genetischen Zwillings brauchen, um eine Chance gegen den Blutkrebs zu haben. Eine kleine Blutprobe bzw. eine Speichelprobe genügen, um sich als potenzieller Spender in die Datei der Stefan-Morsch-Stiftung aufnehmen zu lassen. Mehr als 90 Soldaten ließen sich in Büchel und in Brauheck in den Kasernen registrieren. Mehr als 90 neue Chancen, Leben zu retten.  Auch der Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwader 33, Oberst Thomas Schneider, unterstützt die Typisierungsaktion: „Anderen Menschen zu helfen ist immer eine gute Sache. Ich bin stolz darauf, dass sich Angehörige meines Geschwaders für Leukämie- und Tumorkranke stark gemacht haben.“

Besuch bei der Stefan-Morsch-Stiftung

Ein paar Wochen später sind die Beiden wieder in Sachen Leukämie-Hilfe unterwegs. Denn sie bringen persönlich fast 3500 Euro Spendengelder zur Stefan-Morsch-Stiftung. Geld, das die Soldaten gesammelt haben, um die Arbeit der Stiftung auch finanziell zu unterstützen. Major Z. hatte gewettet, dass seine „Elektronikstaffel“ nicht das meiste Geld für die Leukämie-Hilfe zusammenträgt. Die Wette hat er verloren. Die Folge: Das Tattoo auf seiner Wade. Ein Ehrenzeichen, für den Staffelchef. Und eine besondere Erinnerung an eine lebensrettende Aktion. Bruno Zimmer, Vorstand der Stefan-Morsch-Stiftung, bat seinen Dank an die Soldaten in den Kasernen weiterzugeben: „Etwa 250 der bei der Bundeswehr gewonnenen Spenderinnen und Spender haben jedes Jahr eine Chance, ein Menschenleben zu retten. Eine unglaubliche Zahl. Eine Erfolgsgeschichte … geschrieben von Menschen, die machen, was wirklich zählt.“ (dji)

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