Hoffen – Helfen – Heilen
25. März 2025

Zwei Brüder – zwei Lebensretter

Saarländer spenden Stammzellen für dänische Leukämie-Patienten 

Mathias und Nicolas Zaccharopoulos haben sich im August 2022 als Stammzellspender registriert und innerhalb von nur vier Wochen Stammzellen gespendet. Ihre Spenden gingen nach Dänemark, wo sie für zwei Leukämie-Patienten die letzte Chance auf Heilung sind.  

Mit einem Flunkyball-Turnier des Vereins Ur e.V. fing alles an: Ursprünglich 2021 für einen jungen Dorfbewohner, der eine Stammzellspende benötigte ins Leben gerufen, ist das Turnier mittlerweile fest im Jahreskalender der saarländischen Gemeinde Urweiler etabliert. Immer mit dabei ist ein Team der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erste Stammzellspenderdatei, um neue potenzielle Lebensretter zu registrieren.  

Auch Mathias (18) und Nicolas (23) Zaccharopoulos haben sich im August 2022 im Rahmen des Turniers registriert. Ende letzten Jahres haben nun beide innerhalb von nur etwa vier Wochen Stammzellen gespendet. Nicolas, der ältere Bruder, spendete im November 2024, und Mathias folgte im Dezember 2024. Beide Spenden gingen an zwei an Leukämie erkrankte Dänen. Besonders bemerkenswert ist, dass die Brüder die exakt gleichen HLA-Merkmale haben und sich gegenseitig Stammzellen spenden könnten – eine seltene und wertvolle Übereinstimmung, die nicht automatisch bei Geschwistern vorkommt. 

Die Brüder Mathias (2.v.r.) und Nicolas (2.v.l.) Zaccharopoulos mit ihrer Mutter (Mitte) sowie den beiden Mitarbeiterinnen der Work-up Spenderbetreuung Sina Baldauf (links) und Astrid Mohr (rechts).

Bei einem Besuch der beiden Brüder in der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld, berichteten sie von ihren Erfahrungen bei der Stammzellentnahme: „Ich wurde wie ein König behandelt“, betont Nicolas, der sofort bereit war zu spenden, als die Stiftung ihn kontaktierte. „Natürlich habe ich ja gesagt – ich habe mich auch total gefreut, dass ich helfen kann.“ Sein jüngerer Bruder Mathias ergänzt: „Mir ging es genauso. Außerdem war ich zur Entnahme in Düsseldorf. Eine tolle Gelegenheit, mir auch noch die Stadt anzuschauen.“ 

Arten der Stammzellspende

Aus medizinischen Gründen seitens des Empfängers, haben Nicolas und Mathias auf unterschiedliche Art Stammzellen gespendet. Bei Nicolas erfolgte diese im Rahmen einer sogenannten Apherese: Das ist ein spezielles Verfahren, bei dem Stammzellen aus dem Blut eines Spenders gewonnen werden. Vor der eigentlichen Apherese erhält der Spender über fünf Tage hinweg ein Medikament mit dem Wachstumsfaktor G-CSF (Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor). Dieses Medikament fördert die Produktion und Freisetzung von Stammzellen in die Blutbahn. Am Tag der Entnahme wird der Spender an eine Apheresemaschine angeschlossen. Dies erfolgt über zwei venöse Zugänge, einen in jedem Arm, ähnlich wie bei einer Dialyse. Das Blut wird aus dem Körper in die Maschine geleitet, wo die Stammzellen von den anderen Blutbestandteilen getrennt werden. Das restliche Blut wird wieder zurückgeführt. Dieser Prozess dauert in der Regel drei bis fünf Stunden. Während der G-CSF-Behandlung können grippeähnliche Symptome auftreten, die jedoch meist gut mit Schmerzmitteln behandelt werden können. Nach der Apherese können die Spender in der Regel noch am selben Tag die Klinik verlassen. Die periphere Stammzellentnahme ist eine schonende Methode und wird in etwa 90 Prozent der Fälle bevorzugt. 

Mathias hingegen hat über eine Knochenmarkentnahme Stammzellen für seinen Empfänger gespendet. Eine Knochenmarkspende ist ein medizinisches Verfahren, bei dem Stammzellen aus dem Knochenmark eines Spenders entnommen werden. Diese Methode wird bei etwa 10 Prozent der Stammzellspenden angewendet. Die Entnahme erfolgt in einer spezialisierten Klinik unter Vollnarkose. Dabei wird ein Gemisch aus Knochenmark und Blut aus dem Beckenknochen entnommen. Die Menge entspricht etwa fünf Prozent des gesamten Knochenmarks im Körper und regeneriert sich innerhalb weniger Wochen. Nach der Entnahme bleibt der Spender in der Regel ein bis zwei Nächte im Krankenhaus und sollte sich anschließend noch einige Tage zu Hause ausruhen. Es können Schmerzen an der Entnahmestelle auftreten, die jedoch meist gut behandelbar sind. Die Risiken der Knochenmarkspende sind gering und umfassen Beispielsweise Wundinfektionen oder Blutergüsse. 

Beide Brüder möchten auch andere Menschen überzeugen, sich als potenzielle Stammzellspender zu registrieren – und haben dafür in ihrem Umfeld kräftig Werbung gemacht: „Für einen selbst ist das alles ganz easy und man kann damit einem Menschen das Leben retten“, betont Nicolas. Mathias ergänzt: „Wir würden das beide jederzeit wieder machen!“  

Du möchtest mehr über die Stammzellspende erfahren? Unsere FAQs beantworten dir die häufigst gestellten Fragen. Falls du jedoch schon fest entschlossen bist dich auch als Stammzellspender:in zu registrieren dann nutze einfach unsere Onlineseite zur Typisierung.


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