Hoffen – Helfen – Heilen

Irgendwo in Russland gibt es zwei Frauen, die verdanken einem Brüderpaar aus Hemer (Märkischer Kreis) ihr Leben. Tobias und Christoph Hebmüller haben sich beide vor fünf Jahren als Stammzellspender bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren lassen. Tobias (29Jahre) spendet schon wenige Monate später für eine Patientin aus Russland. Ihr geht es inzwischen gut. Christoph (23 Jahre) wurde erst vor wenigen Wochen als Spender für eine weitere Patientin aus Russland ausfindig gemacht. Die Brüder erzählen ihre Geschichte, damit mehr Menschen sich als potenzielle Lebensretter registrieren lassen.
Im Frühjahr 2012 ist ganz Menden auf den Beinen – ein Teenager aus dem Ort ist an Leukämie erkrankt. In der Schützenhalle ist Ende April eine Typisierungsaktion geplant. Der Teenager stirbt jedoch wenige Tage vor der Aktion. Aber die Familie entscheidet: Die Typisierung findet trotzdem statt. Anderen Patienten, die an Leukämie erkrankt sind, soll es nicht so gehen wie ihrem Sohn, sagen die Eltern. Eine schwere Entscheidung, die aber nachhaltige Wirkung hat.

Typisierung wirkt nachhaltig

Fast 1400 Menschen kommen in die Schützenhalle nach Bösperde und lassen sich als Stammzellspender bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren. Tobias und Christoph Hebmüller sind auch darunter. Schon wenige Monate später spendet der ältere der beiden Brüder. Der Unternehmensberater im IT-Umfeld sagt: „So kann man ganz leicht Aufwand etwas Gutes tun.“ Die Spende geht damals nach St. Petersburg. Dort kämpft eine junge Frau monatelang um ihr Leben. So sehr, dass im Frühjahr 2013 erneut eine Stammzelltransplantation erforderlich ist. Wieder hilft Tobias Hebmüller. So kann das Leben dieser Frau gerettet werden.

Stammzellspender-Familie

Dann bekommt im Sommer 2017 der „kleine“ Bruder  Christoph den Anruf der Stefan-Morsch-Stiftung, ob er helfen kann. Er studiert derzeit Landschaftsarchitektur in Osnabrück. Beide Brüder sind zunächst überzeugt, dass die Empfängerin des großen Bruders einen Rückfall erlitten haben muss. Zusammen fahren sie wieder nach Birkenfeld zur Stammzellspende.

Tobias (l.) und Christoph Hebmüller aus Hemer sind beide Stammzellspender bei der Stefan-Morsch-Stiftung.

Entnahme bei der Stefan-Morsch-Stiftung

Um die Stammzellen beim Spender zu entnehmen, gibt es heute zwei Varianten: Bei der klassischen Methode der Knochenmark-Entnahme entnehmen Mediziner Knochenmark aus dem Beckenknochen des Spenders. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Die zweite Methode ist die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. Dazu wird dem Spender vorher ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. Dieser Botenstoff löst beim Spender im Vorfeld oft grippeähnliche Symptome – wie Kopf- und Gliederschmerzen aus. Diese verschwinden aber mit der Entnahme der Stammzellen.

Patientin in Russland

Christoph Hebmüller kennt die Prozedur ja bereits. Auch er sagt: „Ein kleiner Aufwand um ein Leben zu retten.“ Jetzt hofft er, dass auch “seine“ Empfängerin geheilt werden kann. Für Susanne Morsch, Vorstandsvorsitzende der Stefan-Morsch-Stiftung, ein gutes Beispiel, dass  zeigt, welch nachhaltige Wirkung eine Typisierungsaktion hat: „Allein aus dieser Aktion sind mittlerweile fast 30 Lebensretter hervorgegangen. So hat die Typisierungsaktion in Menden, die eigentlich einem Jungen in Menden helfen sollte, trotzdem noch vielen Menschen das Leben gerettet. “ (dji)

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