Hoffen – Helfen – Heilen

Kerstin Rosenbach aus Simmern hat nicht lange überlegt: Damals vor fast 20 Jahren, als ein Kamerad von der Feuerwehr Rheinböllen an Leukämie erkrankt war, damals ist sie mit ihrem Mann zur Typisierungsaktion der Stefan-Morsch-Stiftung gefahren. Aus Solidarität mit dem schwer kranken Feuerwehrkollegen haben sich die beiden Blut abnehmen lassen und sich damit einverstanden erklärt, Stammzellen zu spenden, wenn jemals ein leukämie- oder tumorkranker Patient ihre Hilfe braucht. Genau das war jetzt der Fall: Kerstin Rosenbach, inzwischen 45 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern, hat ihr Versprechen von damals gehalten und Stammzellen gespendet. Sie hätte auch „Nein“ sagen können. Aber das kam für sie nicht in Frage.
Stammzellen finden sich im Knochenmark. Stimmen die Daten eines Stammzellenspenders mit denen eines Patienten überein, gibt es zwei Verfahren, um diese überlebenswichtigen Stammzellen zu transplantieren: Durch eine Punktion des Beckenkamms wird Knochenmark entnommen – niemals aus dem Rückenmark. Das zweite Verfahren – und mittlerweile das am häufigsten angewandte (90 Prozent) – ist die Stammzellgewinnung aus dem Blut. Dabei wird dem Stammzellenspender wenige Tage vor der Entnahme ein körpereigener Botenstoff verabreicht. So reichert sich das Blut mit Stammzellen an und kann dann in einer Entnahmestation (Apherese) – etwa bei der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld – ähnlich wie bei einer Dialyse entnommen werden.

Genau mit Hilfe dieses Verfahrens wurde nun auch Kerstin Rosenbach die Stammzellen entnommen. Sie und ihr Mann konnten sich vorher umfassend über die Entnahme, die Chancen und Risiken informieren: „Wir sind von allen rundum gut betreut und gut informiert worden“, erzählt Kerstin Rosenbach.

Doch eine solche Vorbereitung des Stammzellenspenders ist eine der Kernaufgaben, der Stefan-Morsch-Stiftung. Denn parallel zum Stammzellenspender wird in einer Transplantationsklinik der leukämiekranke Patient für die Transplantation vorbereitet. Das bedeutet: Sein Imunsystem wird komplett ausgeschaltet – durch Bestrahlung oder/und Chemotherapie. Wenn er sich jetzt mit einem Virus infiziert oder es aus irgendeinem Grund mit der Stammzell-Spende nicht klappt, ist sein Leben massiv gefährdet.

Kerstin Rosenbach hat ihre Entscheidung gefällt: „Ich würde es jederzeit wieder machen.“ Ihr Mann Andreas denkt genauso. Auch er hat sich genauestens über die Arbeit der Stefan Morsch-Stiftung informiert. Der Feuerwehrmann überlegt nun, wie man neue Stammzell-Stammzellenspender werben könnte. Er will auf jeden Fall seine Kameraden fragen.

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