Hoffen – Helfen – Heilen

Magdalena Schiefer ist Studentin an der Sporthochschule in Köln. Dort hat sich die 25 Jährige im Januar 2011 als Stammzellspenderin bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren lassen. Ein halbes Jahr später erfuhr sie, dass ein Leukämiepatient ihre Hilfe braucht. Denn oft reichen Chemotherapie und Bestrahlung nicht aus, dann ist die Transplantation von Blutstammzellen die einzige Chance auf Heilung. Dazu muss aber ein Spender gefunden werden, der die gleichen Gewebemerkmale hat – ein genetischer Zwilling. Dass Magdalena Schiefer jetzt zur Lebensretterin werden könnte, hat eine lange Vorgeschichte.
Reicht die Behandlung eines an Blutkrebs erkrankten Patienten mit Chemotherapie oder Bestrahlung nicht aus, ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen die einzige Hoffnung auf Leben für den Patienten. Diese Stammzellen finden sich im Knochenmark. Stimmen die Daten eines Spenders mit denen eines Patienten überein, gibt es zwei Verfahren, um diese überlebenswichtigen Stammzellen zu transplantieren: Durch eine Punktion des Beckenkamms wird Knochenmark entnommen – niemals aus dem Rückenmark. Das zweite Verfahren – und mittlerweile das am häufigsten angewandte – ist die Stammzellgewinnung aus dem Blut. Dabei wird dem Spender wenige Tage vor der Entnahme ein körpereigener Botenstoff verabreicht. So reichert sich das Blut mit Stammzellen an und kann dann in der Entnahmestation (Apherese) der Stiftung ähnlich wie bei einer Dialyse entnommen werden. Genau dieses Verfahren wurde jetzt bei Magdalena Schiefer angewandt.

Voraussetzung dafür, dass die Entnahme stattfinden konnte, war ein koordinatorisches Meisterstück: Die Mitarbeiterinnen der Stefan-Morsch-Stiftung müssen einen mit der Transplantationsklinik des Patienten genau abgestimmten Zeitplan mit dem Spender abstimmen. Denn der Patient, der dringend auf die Stammzelltransplantation angewiesen ist, muss zum exakt vorbestimmten Zeitpunkt diese Transplantation bekommen. Denn seine Therapie läuft parallel zur Vorbereitung des Spenders. Sein Immunsystem wird komplett ausgeschaltet – durch Bestrahlung oder/und Chemotherapie. Wenn er sich jetzt mit einem Virus infiziert oder es aus irgendeinem Grund mit der Stammzell-Spende nicht klappt, ist sein Leben massiv gefährdet.

Die Entnahme der Blutstammzellen musste bei Magdalena Schiefer mehrfach verschoben werden, trotzdem hat sie die Prozedur auf sich genommen, obwohl sich bei ihr die Termine drängen. Nicht nur für ihr Studium musste sie vom Unterricht an der Sporthochschule freigestellt werden: Auch als Fußballtrainerin der U17-Juniorinnen des 1. FC Köln ist die Österreicherin mit Wohnsitz in der Domstadt noch aktiv. Zudem spielt sie auch selbst bei Vorwärts Spoho 98, daher war die Terminplanung problematisch. Trotzdem sagt sie: „Es ist eigentlich nicht viel Aufwand, wenn man bedenkt, dass man ein Leben retten kann.“

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