Hoffen – Helfen – Heilen

Auf den Telefonanruf hin, dass ich als Stammzellenspender in Frage komme, habe ich erst einmal Herzklopfen bekommen und gedacht: Jetzt ist es soweit, jetzt wird es ernst Marita, du kannst mit deinem Blut einem Menschen das Leben retten. Ungewissheit und Freude lagen nahe beieinander. Ungewissheit auf das, was nun auf mich zukommen würde und gleichzeitig die Freude, einem Menschen die Hoffnung auf ein Leben in Gesundheit zu ermöglichen.
Die Voruntersuchungen und die Blutstammzellspende im Kreiskrankenhaus in Hameln verliefen problemlos. Vor der Entnahme musste ich mir an 5 Tagen einen sogenannten Wachstumsfaktor spritzen, damit mein Körper vermehrt Blutstammzellen produziert. Die eigentliche Entnahme dauerte ca. 3 ½ Stunden. Ich dachte: „Mit so wenig Blut kann ich einem Menschen das Leben retten, kaum vorstellbar.“

Meiner Patientin Beth wurden die Stammzellen einen Tag später transplantiert, in einer Klinik in Boston. Ich selber hatte während und auch nach der Spende keine gesundheitlichen Probleme.

Während der 2-jährigen Kontaktsperre habe ich mich immer wieder gefragt, wie es meiner Patientin gesundheitlich geht, ob sie Familie hat oder allein lebt, ob sie auf dem Lande lebt oder in einer großen Stadt , ob sie sich auch Gedanken über mich, ihrem Stammzellenspender evtl. Lebensretter macht usw. Für mich war es von Anfang an klar, dass ich zu ihr Kontakt haben möchte.

Am 20. November 2009 bekam ich die erste Email. Die Ungewissheit hatte endlich ein Ende,
am Heiligabend wurde telefoniert. Im Januar 2010 haben wir uns durch das Internet
(skypen) auch sehen und miteinander sprechen können. Es war alles so aufregend und spannend und unser Zusammentreffen in den USA war mit sehr emotionalen Gefühlen verbunden. Ich werde unsere gemeinsame Zeit, in der mir so unendlich viel Dankbarkeit entgegen gebracht und gezeigt wurde nie vergessen und wünsche mir an dieser Stelle, dass noch viele Menschen an einer Typisierungsaktion teilnehmen, in der Hoffnung, einem Menschen ein Leben in Gesundheit zu ermöglichen.

(Auf dem Foto bin ich links und Beth rechts zu sehen.)

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