Hoffen – Helfen – Heilen

„Wenn das der Preis ist, den man zahlen muss, um einem Menschen vielleicht das Leben zu retten, dann zahle ich das gerne.“ Der diesen Satz sagt, heißt Max Bunde, ist 23 Jahre alt. Der Soldat aus Böhl-Iggelheim bei Speyer hat gerade Stammzellen für einen Menschen gespendet, der an Leukämie erkrankt ist. Für einen Menschen, der ohne eine solche Transplantation keine Chance hätte, geheilt zu werden. Die Geschichte beginnt noch nicht einmal vor einem Jahr: Im Juli 2011 beginnt Max Bunde seinen Dienst bei der Bundeswehr in der Wulf-Isebrand-Kaserne in Heide (Schleswig-Holstein). Der sportliche junge Mann hat sich für acht Jahre verpflichtet. Zwei Wochen später findet in seiner Kaserne ein Blutgruppenbestimmungstermin statt. Unter dem Motto „Einmal stechen, zweimal helfen“ informiert die Stefan-Morsch-Stiftung, die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands darüber, wie man mit der Registrierung als Stammzellspender Menschen helfen kann, die an Blutkrebs erkrankt sind. Max Bunde lässt sich den Fingerhut voll Blut abnehmen, der für eine Analyse der Gewebemerkmale benötigt wird.
Obwohl weltweit in den verschiedenen Knochenmark- und Stammzellspenderdateien rund 15,5 Millionen Menschen registriert sind, ist es immer noch ein Glücksfall, wenn für einen Leukämiepatienten ein passender Spender gefunden wird. Dass Max Bunde schon nach wenigen Monaten als Stammzellspender ausgewählt wird, ist also sehr unwahrscheinlich. Aber es passiert: Die Aufnahme in die Datei ist noch kein Jahr her, da bekommt er den Anruf der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld an der Nahe: Bundes genetischer Zwilling – ein Mensch, dessen Namen und Wohnort er aus Datenschutzgründen erst in zwei Jahren erfahren kann – braucht seine Hilfe. Der 23 Jährige, der in seiner Freizeit gerne läuft und klettert, willigt in eine Entnahme ein.
Das bedeutet für ihn: Stimmen die Gewebemerkmale des Spenders mit denen eines Patienten überein, gibt es zwei Verfahren, um diese überlebenswichtigen Stammzellen zu transplantieren: Durch eine Punktion des Beckenkamms wird Knochenmark entnommen – niemals aus dem Rückenmark. Das zweite Verfahren – und mittlerweile das am häufigsten angewandte – ist die Stammzellgewinnung aus dem Blut. Dabei wird dem Spender wenige Tage vor der Entnahme ein körpereigener Botenstoff verabreicht. So reichert sich das Blut mit Stammzellen an und kann dann in einer Entnahmestation (Apherese) ähnlich wie bei einer Dialyse entnommen werden.
Freunde und Verwandte sind stolz darauf, was Max Bunde getan hat und unterstützen ihn. Max Bunde aber zuckt nur mit den Schultern: „Das ist eine Selbstverständlichkeit. Wenn man helfen kann, hilft man.“

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