Hoffen – Helfen – Heilen

„Ich habe damals nicht lange überlegt. Schließlich geht es darum, zu helfen.“ Pascal Ewert aus Schönenberg-Kübelberg hat vor fast genau fünf Jahren seinen Zivildienst geleistet. Damals bot sich ihm die Gelegenheit sich als StammzellStammzellenspender typisieren zu lassen – für den Fall, dass ein Leukämiekranker mit ähnlichen Gewebemerkmalen seine Hilfe braucht. Jetzt war es soweit: Mit einer Stammzellspende konnte er bei der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld einem Leukämiepatienten die Chance auf Leben geben.Pascal Ewert ist mittlerweile 25 Jahre alt, als Industriemechaniker arbeitet er bei dem Automobilzulieferer Schaeffler in Homburg. Als ihn die Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands älteste StammzellStammzellenspenderdatei, kontaktiert, ist er „überrascht“. „Ich war gespannt, was da auf mich zukommt“, erzählt Ewert. Leukämie ist eine der bösartigen Erkrankungen, die eine Übertragung gesunder Blutstammzellen erfordern können. Mit einer solchen Transplantation bekommt der Patient ein neues blutbildendes System – seine einzige Hoffnung auf Leben, wenn Chemotherapie oder Bestrahlungen nicht ausreichen. Diese Transplantation ist aber nur möglich, wenn es Menschen wie den Industriemechaniker aus dem Kreis Kusel gibt, die sich typisieren lassen – sprich: als potenzielle StammzellStammzellenspender in der Stammzellenspenderdatei erfasst sind.
Um Stammzellen übertragen zu können, müssen die Gewebemerkmale von Stammzellenspender und Patient übereinstimmen. Bis heute sind in den Knochenmark- und StammzellStammzellenspenderdateien weltweit über 20 Millionen Menschen registriert – trotzdem ist es oft ein Glücksfall, wenn sich für einen Patienten ein Stammzellenspender findet. Pascal Ewert ist so ein Glückfall. Bevor es zur Spende kam, wurde er jedoch noch einmal gründlich aufgeklärt und untersucht. Freunde und Familie, aber auch die Kollegen nahmen rege Anteil, an diesen Vorbereitungen. Sie hatten tausend Fragen: „Wirst Du operiert? Was kommt da auf die zu? Ewert hat ganz nebenbei auch viel Aufklärungsarbeit zum Thema Stammzellspende geleistet. Denn immer noch gibt es viele Vorurteile.
Um die Stammzellen beim Stammzellenspender zu entnehmen gibt es heute zwei Varianten: Bei der klassischen Methode der Knochenmark-Entnahme entnehmen Mediziner etwa 0,8 bis 1,5 Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenknochen des Stammzellenspenders – niemals aus dem Rückenmark. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Die zweite Methode ist die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. Dazu wird dem Stammzellenspender vorher ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. Dieser Botenstoff löst beim Stammzellenspender im Vorfeld oft grippeähnliche Symptome – wie Kopf- und Gliederschmerzen aus. Diese verschwinden aber mit der Entnahme der Stammzellen.
Pascal Ewert hat sich für die periphere Blutstammzellspende entschieden und zieht ein positives Fazit: „Ich würde es noch mal machen. Denn man kann damit vielleicht einem Menschen das Leben retten. Die paar Tage, in denen ich Kreuzschmerzen hatte, damit kann ich gut leben.“

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