Hoffen – Helfen – Heilen

„Viele reden von Nachhaltigkeit. Wir handeln entsprechend.“ Das ist der Slogan mit dem der Getränkedosenhersteller Ball Packaging Europe für verschiedenste soziale Projekte wirbt. Ein sehr nachhaltiges Projekt hat das Unternehmen im Herbst 2010 gestartet. Damals rief das Unternehmen seine Mitarbeiter auf sich als StammzellStammzellenspender bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren zu lassen. Mehr als 250 Kollegen folgten diesem Aufruf, um einem an Leukämie erkrankten Kollegen zu helfen. Rainer Dambach aus Hassloch war einer von Ihnen – Jetzt drei Jahre später konnte er helfen. Durch seine Stammzellspende gab er einem ihm völlig unbekannten Menschen, die Chance den Blutkrebs zu besiegen. Die Stefan-Morsch-Stiftung ist die älteste Stammzell-Stammzellenspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Helfen – Hoffen – Heilen“ leistet sie schnelle und persönliche Hilfe für Krebskranke und ihre Familien. Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 11 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie. Jeder zweite Patient ist ein Kind oder Jugendlicher. Je nach Leukämieart variieren die Heilungsaussichten. Oftmals reicht die Behandlung mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung aber nicht aus. Dann ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen die einzige Hoffnung auf Leben. Eine solche Transplantation ist aber nur möglich, wenn sich ein passender Stammzell- bzw. KnochenmarkStammzellenspender zur Verfügung stellt. Deshalb wirbt die Stefan-Morsch-Stiftung für eine „Typisierung“ – eine Registrierung in der Stammzellenspenderdatei. Oft werden solche Typisierungsaktionen in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen organisiert und geplant. Die Ball Packaging Europe GmbH ist so ein Unternehmen. 2010 war ein Mitarbeiter erkrankt. Um dem Kollegen und seiner Familie zu helfen, werden die Mitarbeiter an allen deutschen Standorten informiert und gebeten sich typisieren zu lassen.
Das bedeutet: Nach entsprechender Aufklärung muss ein Stammzellenspender schriftlich sein Einverständnis zur Blutabnahme und Registrierung seiner Daten bei der Stefan-Morsch-Stiftung geben. Aus einer Blutprobe(knapp ein Fingerhut voll Blut) werden die Gewebemerkmale des Stammzellenspenders im hauseigenen Labor der Stiftung bestimmt und bei der Stammzellenspenderdatei gespeichert. Von dort werden sie anonym dem Zentralregister des ZKRD in Ulm übermittelt, wo sie mit denen der Patienten weltweit verglichen werden können. Mit jedem neu gewonnenen Stammzellenspender erhöht sich somit die Chance, dass einem leukämiekranken Patienten das Leben gerettet werden kann.
Für Rainer Dambach, Schichtmeister, war es damals „keine Frage“, dass er sich typisieren lässt. Als ihn jetzt die Birkenfelder Stiftung informiert, dass er als Stammzellenspender gebraucht wird, ist er dennoch „überrascht“. Aber wieder steht es außer Frage, dass er helfen will. Doch zuvor stehen weitere Blutuntersuchungen, Aufklärungsgespräche und ein kompletter gesundheitlicher Check-up an, die der 35 Jährige mit Bravour meistert. Dann beginnt die „heiße“ Phase kurz vor der Transplantation der Stammzellen.
Stammzellen befinden sich im Knochenmark. Aus diesen Mutterzellen bilden sich verschiedene Blutkörperchen, die unter anderem für den Sauerstofftransport und das Immunsystem verantwortlich sind. Während der Patient irgendwo auf der Welt mit Chemotherapie und/oder Bestrahlung auf die Übertragung vorbereitet wird, wird dem Rainer Dambach über ca. 4 Tage ein körpereigener Botenstoff verabreicht. Dieses Medikament (G-CSF), zweimal täglich unter die Haut gespritzt, stimuliert die Produktion der Stammzellen, die dann aus dem Knochenmark in das periphere Blut übertreten. Hierbei können Nebenwirkungen wie Knochen- oder Gliederschmerzen – ähnlich einer Grippe – auftreten. Die Symptome klingen nach der Spende rasch ab. Der 35-Jährige Hasslocher, Vater einer kleinen Tochter, spürt jedoch kaum etwas: „Es war gar nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte“, erzählt er.
In der hauseigenen Entnahmestation der Stiftung in Birkenfeld werden die Stammzellen aus dem Blut mittels Apherese „herausgewaschen“ (zentrifugiert) – ähnlich wie bei einer Blutplasmaspende oder einer Dialyse. Rainer Dambach zieht ein positives Fazit: „ Ich würde es jederzeit wieder tun. Es ist wirklich kein Aufwand und man kann vielleicht jemandem helfen.“ Deshalb unterstützt er auch den Aufruf zur Typisierung bei den Open-Air-Kino-Tagen am Samstag, 10. August. 20 ehrenamtliche Jugendliche aus der AG „Jugend“ der Zukunftskonferenz und die Auszubildenden der Touristik-Information zeigen auf der Pferderennbahn den Film „Heute bin ich blond“ über die wahre Geschichte eine jungen Krebskranken Frau. Gleichzeitig kann man sich ab 19 Uhr dort bei der Stefan-Morsch-Stiftung als StammzellStammzellenspender registrieren lassen. Denn mit einer solchen Typisierung kann man Menschenleben retten – wie das Beispiel von Rainer Dambach zeigt – heute, morgen, in drei Jahren oder auch in 20 Jahren.

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