Hoffen – Helfen – Heilen

Leukämie kann jeden treffen. Mal ist es der Trainer eines bekannten Fußballclubs, mal ein Kind aus der Nachbarschaft, mal ein Klassenkamerad. Dann ist eine Stammzellspende oft die einzige Chance das Leben zu retten. Lena Sauer aus Dudweiler weiß, das. Genau deshalb hat die Veranstaltungskauffrau in Ausbildung sich vor vier Jahren als Stammzellspenderin bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren lassen. Jetzt konnte die 24-Jährige helfen, einem Menschen vielleicht das Leben zu retten. „Hilfe für Marvin“ hieß 2009 der Aufruf, den Freunde und Familie des jungen Mannes zusammen mit der Stefan-Morsch-Stiftung gestartet haben. Wie Lena Sauer wollten damals viele Menschen helfen und ließen sich typisieren – als Stammzellspender registrieren. „Typisierung“ bedeutet: Aus einer Blutprobe oder auch aus einem Abstrich der Wangenschleimhaut können die Gewebemerkmale des Spenders im Labor bestimmt werden. Sie werden dann bei der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands ältester Spenderdatei, gespeichert. Von dort werden sie anonym an das Zentralregister (ZKRD) in Ulm übermittelt, wo sie mit denen der Patienten verglichen werden. Stimmen die Daten eines Spenders mit denen eines Patienten überein, werden die potenziellen Lebensretter von der bundesweit agierenden Stiftung mit Sitz in Birkenfeld benachrichtigt: „Ich habe mich erst einmal gefreut“, erzählt Lena Sauer, die in ihrer Freizeit gerne klettert.
Dann wollte sie genau wissen, wie die Stammzellspende funktioniert. Mit der Transplantation von Stammzellen bekommt der Patient ein neues blutbildendes System. Stammzellen befinden sich im Knochenmark. Um sie zu übertragen, gibt es zwei Möglichkeiten: Die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. Lena Sauer bekam über ca. 4 Tage einen körpereigenen Botenstoff. Dieses Medikament (G-CSF), zweimal täglich unter die Haut gespritzt, stimuliert die Produktion der Stammzellen, die dann aus dem Knochenmark in das periphere Blut übertreten. Hierbei können Nebenwirkungen wie Knochen- oder Gliederschmerzen – ähnlich einer Grippe – auftreten. Die Symptome klingen nach der Spende rasch ab. „Das Spritzen fand ich überaschenderweise ganz unkompliziert. Und die Nebenwirkungen waren Übelkeit, Kopf- und Rückenschmerzen – alles nicht furchtbar schlimm“, meint Lena Sauer am Tag der Entnahme. In der Entnahmestation der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld wurden dann die Stammzellen aus dem Blut herausgefiltert bzw. zentrifugiert. Apherese heißt dieses Verfahren. Lena Sauer zieht ein positives Fazit: „Ich würde es noch einmal machen. Es war alles weniger schlimm als ich gedacht hatte.“ Emil Morsch, Gründer der Stiftung, die nach seinem an Leukämie verstorbenen Sohn benannt ist: „Unsere Stammzellspender versuchen das Leben eines Menschen zu retten – Wie könnte man sich mehr engagieren?“

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