Hoffen – Helfen – Heilen

Der Hochzeitstermin steht vor der Tür und Ansgar Lewerich bringt nichts aus der Ruhe. Auch nicht, dass er als Stammzell-Stammzellenspender gebraucht wird und deshalb von Gescher (Kreis Borken) zur Stefan-Morsch-Stiftung nach Birkenfeld fahren musste: „Warum nicht? Wenn man damit einem Menschen helfen kann …“ Der 29 Jährige ist gelernter Elektroinstallateur und arbeitet bei der Firma BTR Abfüll- und Handelsgesellschaft in Gescher. Dort hat er sich vor zwei Jahren auch „typisieren“ – sprich als Stammzell-Stammzellenspender – registrieren – lassen.
Das war der erste Schritt : „Typisierung“ bedeutet: Man muss eine kleine Blutprobe abgeben. Durch eine Analyse des Blutes wird festgestellt, ob man als Stammzellenspender für einen leukämiekranken Patienten in Frage kommt. Genau das war nun der Fall. Ein Patient hat die nahezu identischen Gewebemerkmale wie Ansgar Lewerich. Um eine Chance auf Heilung zu bekommen, braucht der Kranke Lewerichs Stammzellen. Diese Stammzellen finden sich im Knochenmark. Stimmen die Daten eines Stammzellenspenders, mit denen eines Patienten überein, gibt es zwei Verfahren, um diese überlebenswichtigen Stammzellen zu transplantieren: Durch eine Punktion des Beckenkamms wird Knochenmark entnommen – niemals aus dem Rückenmark. Das zweite Verfahren – und mittlerweile das am häufigsten angewandte (90 Prozent) – ist die Stammzellgewinnung aus dem Blut. Dabei wird dem Stammzellenspender wenige Tage vor der Entnahme ein körpereigener Botenstoff verabreicht. So reichert sich das Blut mit Stammzellen an und kann dann in einer Entnahmestation (Apherese) – etwa bei der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld – ähnlich wie bei einer Dialyse entnommen werden.

Mit der Spende von Ansgar Lewerich hat die Hilfsaktion der Gescheraner Firma BTR, die Vogelsand und Tierbedarfsartikel herstellt, jetzt schon Früchte getragen. Und für den 29jährigen ist klar: „Ich würde es wieder tun. Wenn ich in so einer Situation wäre, wäre ich auch froh, wenn mir jemand helfen würde.“ Er ist ein positiv denkender Mensch. Die Entnahme hat er gut überstanden: „Ich hatte es mir anstrengender vorgestellt“, lächelt er und wirft einen Blick auf seine zukünftige Frau. Gemeinsam werden die beiden nun die letzten Vorbereitungen für die Hochzeit treffen – mit 32 Gästen: „Im engsten Familienkreis.“

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