Hoffen – Helfen – Heilen
12. Juli 2021

Mit Auto, Fahrrad und zu Fuß: Hoffnung für leukämiekranken Thomas aus Kordel

Zahlreiche Teilnehmer:innen beim Typisierungs-Drive-In der Stefan-Morsch-Stiftung am Flugplatz Bitburg

Jede einzelne könnte die Chance auf Überleben bedeuten: Rund 200 Speichelproben sind am Sonntagabend aus Bitburg im Labor der Stefan-Morsch-Stiftung eingetroffen – Deutschlands erster Stammzellspenderdatei. Wer sich auf dem Flugplatz nicht registrieren konnte, hat mit einer Geldspende zugunsten der Hilfe für Leukämiepatient:innen unterstützt. Mehr als 13.500 Euro sind so zusammengekommen.

„Alles hat super geklappt und wir freuen uns über die große Unterstützung für Thomas“, fasst Susanne Peters aus dem Orga-Team der beiden Musikvereine „Lyra“ Idesheim 1928 e. V.  und 1896 Kordel e. V. zusammen. „Für mich war es schön zu sehen, wie alle aus den beiden Musikvereinen zusammengearbeitet und dass wir so viele tolle Rückmeldungen bekommen haben. Es hat sich wie eine große Gemeinschaft angefühlt.“ Kräftig unterstützt haben unter anderem die Neuerburger Druckerei Hoffmann Druck, die Plakate und Flyer sponserte sowie der EMSC Bitburg, der Absperrmaterial für die Drive-In-Typisierung gestellt hat. Unter den zahlreichen Geldspenden ging auch eine Hochzeitskollekte ein. „Diese Spende der Hochzeitsgesellschaft war einer der vielen Gänsehautmomente für mich. Ein riesiges Dankeschön an alle, die auf so vielfältige Art den Aufruf unterstützt haben“, bedankt sich Susanne Peters.

Großer Zusammenhalt für leukämiekranken Thomas

Auch Fabian Korb von der Stefan-Morsch-Stiftung freut sich über den erfolgreichen Aktionstag: „Die Corona-Auflagen haben uns vor Herausforderungen gestellt, aber mit der Drive-In-Typisierung konnten wir die Aufnahme von rund 200 Stammzellspender:innen vor Ort durchführen. Vom Fahrrad über Motorrad bis hin zum Kleintransporter sind Typisierungswillige vorgefahren. Etwa vier Minuten hat es gedauert, die drei Stationen anzufahren, bei denen die Einwilligung ausgeteilt und ausgefüllt, Fragen gestellt und unter Anleitung die Speichelprobe entnommen wurde.“

Unter Hochdruck werden die Proben der Neuregistrierten jetzt im Speziallabor der Stiftung in Birkenfeld analysiert und in der Datei gespeichert. Die transplantationsrelevanten Angaben werden dann in pseudonymisierter Form in das weltweit vernetzte System der Patientenhilfe eingespeist. Wer sich also am Sonntag in Bitburg bei der Stiftung registriert hat, steht schon bald für Thomas oder andere Betroffene weltweit als potenzieller Spender zur Verfügung. Um tatsächlich als Stammzellspender:in in Frage zu kommen, müssen die genetischen Gewebemerkmale möglichst übereinstimmen. Dann melden sich die Mitarbeiter der Datei und begleiten bei allen erforderlichen Schritten.

Online-Typisierung möglich

Wer den Termin verpasst hat, aber Thomas helfen will, kann sich jederzeit hier auch online als möglicher Stammzellspender registrieren. Dort beantwortet man einfach ein paar Fragen und gibt seine Kontaktdaten an. Die Stiftung sendet dann per Post eine Entnahme-Set für eine Speichelprobe, die man danach einfach wieder zurückschickt.

Stammzellen kann man auf zwei Arten spenden: Am häufigsten wird heute die periphere Blutstammzellspende angewandt. Dabei wird man an ein Gerät angeschlossen, dass die Stammzellen aus dem Blut filtert. Das dauert 3 bis 5 Stunden. Weitaus seltener ist die Knochenmarkspende, bei der die Stammzellen aus dem Beckenkamm entnommen werden. Das wird unter Vollnarkose gemacht. Innerhalb von zwei bis vier Wochen bilden sich die Stammzellen wieder nach.

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