03. Februar 2014

Aus Blutspendern werden Stammzellspender

Kooperation der Stefan-Morsch-Stiftung und des DRK trägt Früchte – 170 Blutspender, 20 Erstspender und fast 20 potenzielle Stammzellspender beim Ortsverein Birkenfeld.
„Ich habe selber zwei Kinder und finde die Typisierung wichtig.“ Melanie Faller aus Rinzenberg ist eine von knapp 20 Menschen, die sich bei dem gemeinsamen Aufruf des DRK Ortsvereins Birkenfeld und der Stefan-Morsch-Stiftung als Stammzellspender registrieren ließen. Seit Herbst vergangenen Jahres kooperiert die Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke mit dem DRK-Blutspendedienst West. Das bedeutet: Gemeinsam wird nach potenziellen Lebensrettern –  Blut- und Stammzellspendern  – gesucht.

Melanie Faller aus Rinzenberg ist nun Mitglied im Team der Lebensretter der Stefan-Morsch-Stiftung.

 

Mitarbeiter Birkenfeld

Erich Bohn (links) und Dr. Jörg Bruch (rechts) vom DRK Ortsverein Birkenfeld begrüßen die Mitarbeiterin der Stefan-Morsch-Stiftung, Karin Heck, beim gemeinsamen Aktionstermin in Birkenfeld.

„1 mal stechen, 2 mal helfen“, lautet das Motto dieser Aufrufe, die nicht nur im Kreis Birkenfeld sondern im gesamten Gebiet des Blutspendedienstes West in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland angelaufen ist. Das heißt: Wer zum Blut spenden geht, kann sich direkt auch als Stammzellspender bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren lassen. „Nach der Blutspende, wenn die Spender ohnehin noch, eine Kanüle im Arm haben, wird einfach ein Röhrchen Blut abgenommen – ein Fingerhut voll“, so Andrea Djifroudi, Sprecherin der Stiftung. Dieses Röhrchen kommt dann ins hauseigene Labor der Stiftung, um die Gewebemerkmale zu bestimmen. Diese HLA-Merkmale, die Teil des genetischen Codes eines Menschen sind, werden zusammen mit den persönlichen Daten im Register der Stefan-Morsch-Stiftung gespeichert. Die Gewebemerkmale sind, dann zusammen mit der Spendernummer unter der Beachtung des Datenschutzgesetzes anonymisiert im deutschen Zentralregister (ZKRD) und in der internationalen Spenderdatei (BMDW) für eine weltweite Suchabfrage verfügbar.

Dr. Jörg Bruch und Erich Bohn vom DRK-Ortsverein Birkenfeld stehen voll und ganz hinter dieser Kooperation: „Es geht darum Menschen zu helfen.“ Beim Blutspendetermin in Birkenfeld kamen nicht nur 170 regelmäßige Blutspender, sondern auch mehr als 20 Erstspender. „Das ist ein gutes Ergebnis.“ Der DRK Blutspendedienst West unterstreicht: „Die steigende Lebenserwartung älterer Menschen und das Ausscheiden von Spendern aus Alters- und Gesundheitsgründen wirken sich in großem Umfang auf den Bedarf an Blutkonserven aus.“ Die gleiche Herausforderung sieht auch Emil Morsch, Vorstandsvorsitzender der Stefan-Morsch-Stiftung, durch den demografischen Wandel auf die Stammzellspenderdateien zukommen: „Es ist  wichtig junge Menschen über das Thema Blutspende und Stammzellspende zu informieren. Denn die Zahl der Krebspatienten, die in den kommenden Jahren Blutkonserven und Stammzellspenden benötigen, wird mit einer wachsenden älteren Bevölkerung stark zunehmen.“

Lebensretter gesucht: Sie sind gesund und volljährig? Wenn Sie nicht älter als 40 Jahre sind, können Sie kostenlos typisiert werden. Für ältere Spender bitten wir um einen Beitrag in Höhe von 50 Euro zu den Typisierungskosten. Denn obwohl man bis zur Vollendung des 61. Lebensjahres in der Datei für weltweite Suchanfragen gespeichert ist, werden ältere Spender selten von den Transplantationskliniken ausgewählt – sofern mehrere kompatible Spender zur Verfügung stehen. Im Jahr 2013 war etwa 1 % der Spender zum Zeitpunkt der Stammzellspende älter als 55 Jahre. Gleiches gilt für Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften (auch Fehlgeburten zählen dazu). Denn im Rahmen von Schwangerschaften können Antikörper gebildet werden, die nach heutigem Kenntnisstand den Transplantationserfolg gefährden können. Nur etwa 1,5 % der Spender im Jahr 2013 waren Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften. Weitere Ausschlusskriterien lassen sich auf der Homepage der Stefan-Morsch-Stiftung (www.stefan-morsch-stiftung.de) nachlesen.

Kommt es später dazu, dass man als Spender helfen kann, wird zu Ihrer Sicherheit eine umfassende Untersuchung durchgeführt. Die Mitarbeiter der Stefan-Morsch-Stiftung werden Sie kontaktieren. Wir beraten und begleiten Sie während der gesamten Vorbereitung auf die Stammzellspende. Der Verdienstausfall und alle anderen anfallenden Kosten werden von der Stiftung getragen oder der Krankenkasse des Patienten ersetzt.

Wichtig ist: Jugendliche können sich ab 16 Jahren mit dem schriftlichen Einverständnis der Eltern ebenfalls als Stammzellspender registrieren lassen.

Sollten Sie vorab noch Fragen haben, sind wir gerne für Sie unter der gebührenfreie Hotline 08 00 – 766 77 24 erreichbar.

Bei der Blutspende sind die Altersgrenzen anders. Denn hier muss man mindestens 18 Jahre alt. Neuspender dürfen nicht älter als 68 Jahre sein.

Für alle, die mehr über die Blutspendetermine mit Typisierungsaktion in Wohnortnähe wissen wollen, hat der DRK-Blutspendedienst West im Spender-Service-Center eine kostenlose Hotline geschaltet. Unter 0800 -11 949 11 werden montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr alle Fragen beantwortet.

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