Hoffen – Helfen – Heilen
26. April 2022

Bitburg: Viele Menschen wollen Jörg helfen

Kollegen der Bitburger Braugruppe GmbH und Motorradfreunde organisieren Typisierung: 330 potenzielle Lebensretter für 53-Jährigen

Ein Stau gegen Leukämie: Über 300 Menschen ließen sich bei der Drive-In-Registrierung auf dem Firmengelände der Brauerei in Bitburg typisieren. Sie alle wollen dem schwer erkrankten Jörg helfen. Gleichzeitig könnten sie auch für viele andere Krebspatienten die Rettung sein. Zudem spendeten Vereine, Firmen sowie Privatleute Geld, um so die Hilfe für den 53-Jährigen zu unterstützen.

Jörg: „Ich möchte mich bei allen bedanken!“

Fast den ganzen Tag war Jörg vor Ort, sah die langen Autoschlangen und die vielen Freiwilligen, die sich für ihn als potenzielle Lebensretter bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrierten: „Es fällt mir schwer, passende Worte zu finden. Zu sehen, was so viele Menschen für mich auf die Beine gestellt haben, ist sehr bewegend. Ich möchte mich bei allen, die gekommen sind, herzlich bedanken! Besonders bei der Geschäftsführung, dem Betriebsrat und meinen Arbeitskollegen bei der Brauerei und meinen Motorradfreunden.“

Auch Geldspenden helfen

Der Betriebsrat der Brauerei und der Motorradclub Dunnerviejel e.V. haben gemeinsam mit der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erste Stammzellspenderdatei, den Aufruf organisiert. Seit Wochen wurden fleißig Plakate und Flyer überall in der Umgebung verteilt, andere Firmen und Motorradclubs informiert. Das Team des THW Ortsverbands Bitburg bot Hilfe an und stellte Pavillons für die Drive-In-Stationen zur Verfügung. Außerdem wurde zu Geldspenden aufgerufen: Unternehmen der Region – wie die Christen und Laudon GmbH – beteiligten sich. Bereits vor dem Termin wurden mehr als 4.500 Euro gesammelt. Auch vor Ort stellten Jörgs Motorradfreunde selbstgebaute Holzkisten mit seinem Foto auf: Fast 900 Euro kamen so zusammen – sowie weitere 320 Euro in der Spendendose der Stefan-Morsch-Stiftung. Damit finanziert die gemeinnützige Organisation die Registrierungs- und Laborkosten, die für jede Neuregistrierung anfallen. Die Bitburger Brauerei hat sich zudem bereit erklärt, die Kosten für alle Neuaufgenommenen ab 40 Jahren zu übernehmen.

Fabian Korb von der Stefan-Morsch-Stiftung, Geschäftsführer Dominik Zimmermann von Christen und Laudon GmbH und Produktionsleiter Klaus Mertes.

Helmut Johanns, Betriebsratsvorsitzender der Bitburger Braugruppe GmbH, ist stolz auf den Erfolg der Aktion: „Es war ein rundum gelungener Tag. Wir freuen uns sehr über die große Anteilnahme und Unterstützung. Es gab viele schöne und bewegende Momente.“ Mehrere befreundete Clubs versammelten sich so dann auch vor Ort – um Spender zu werden, aber auch einfach, um Anteilnahme zu zeigen. So filmten sich Influencer während der Typisierung, um den Aufruf in ihre Community zu tragen und auf das Thema Stammzellspende aufmerksam zu machen. Für eine Danke-Station hat die Brauerei selbst gesorgt: Jedem, der sich typisieren ließ, wurde ein alkoholfreies Getränkepaket überreicht. Auch Fabian Korb von der Stefan-Morsch-Stiftung, der vor Ort die Registrierungsaktion leitete, ist von der Solidarität in Bitburg gerührt: „Wir sind total geplättet von der großen Hilfsbereitschaft für Jörg. Der enorme Andrang und die Entschlossenheit der Menschen gehen uns unter die Haut.“

Genetische Gewebemerkmale müssen übereinstimmen

Im Speziallabor der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld werden jetzt unter Hochdruck die Speichelproben analysiert. Dabei kommt es auf die genetischen Gewebemerkmale an: Bestimmte Werte müssen mit denen von Jörg übereinstimmen um als Spender in Frage zu kommen.

Online-Typisierung möglich

Wer den Termin verpasst hat, kann Jörg und anderen Leukämie-Patienten trotzdem noch helfen: Online kann man sich jederzeit registrieren lassen. Hier beantwortet man einige Fragen und gibt Kontaktdaten an. Man bekommt dann per Post ein Entnahme-Set für eine Speichelprobe, die man danach einfach wieder zurückschickt.

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