06. Dezember 2015

Fack ju Friedhelm - Wir werden leben

Junge Frau ruft mit der Stefan-Morsch-Stiftung zur Registrierung als Stammzellspender auf – 10. Januar Neunkirchen.
Wut, Trauer, Angst – Wer die Diagnose Leukämie bzw. einer Erkrankung des lymphatischen Systems bekommt, hat viele Gefühle. „Fack yu Friedhelm“ ist ein Aufruf, der alle diese Gefühle widerspiegelt, aber genau das Gegenteil bewirken will: Hoffnung, Mut und Kampfeslust wecken, gemeinsam gegen diese Krankheit zu kämpfen. Dahinter steckt eine Frau, die selbst erkrankt ist, und nun gemeinsam mit der Stefan-Morsch-Stiftung Menschen dazu motivieren will, am Sonntag, 10. Januar, 15 bis 19 Uhr, im Ellenfeld Stadion in Neunkirchen sich als Stammzellspender zur Verfügung zu stellen.

Die Geschichte dahinter ist eine von 11.000 Geschichten, die jedes Jahr in Deutschland so oder so ähnlich passieren. Eine junge Frau aus Neunkirchen im Saarland, 30 Jahre alt, erkrankt an einer Krankheit des lymphatischen Systems. Irgendwann nachdem Chemotherapie und Bestrahlung nicht helfen, ist klar: Eine Stammzellspende eines fremden Spenders mit den gleichen Gewebemerkmalen ist notwendig. Die Suche läuft. Das heißt auch: Warten!

Das ist aber nicht das „Ding“ dieser Patientin. In guten Tagen konnte sie schon nicht rumsitzen und abwarten: Tanzen, Freunde treffen, Job, Verein, Familie, Sport. Das war und ist ihr wichtig. Mit Freunden, mit der Familie reden, hilft. Das Fazit: „Scheiß-Krankheit! Da müssen wir etwas dagegen machen!“ Jetzt nennt sie die Krankheit „Friedhelm“. Der Name ist aus der Mode gekommen und das sollten Krankheiten wie ihre oder der Blutkrebs auch allmählich.

Daran arbeitet die Stefan-Morsch-Stiftung seit mehr als 30 Jahren – unter anderem als Stammzellspenderdatei, die täglich immer mehr Menschen dafür gewinnen will, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. „Fack yu Friedhelm“. Der Fachbegriff lautet „typisieren“. Dazu kann jeder gesunde junge Erwachsene eine Speichelprobe abgeben. Nach einer ersten Analyse kann man feststellen, ob man als Spender für einen Patienten in Frage kommt. Mit jedem neu gewonnen Spender erhöht sich somit die Chance, dass Menschen wie ihr geholfen werden kann. In Neunkirchen gibt es eine junge Frau und ihre Freunde, die es mit „Fack yu Friedhelm“ und dem Kampf für das Leben ohne diese todbringende Krankheit Ernst meinen: „Wir werden leben!“

Wer kann sich als Stammzellspender registrieren lassen?

Prinzipiell kann sich jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 60 Jahren aufnehmen lassen. Wer nicht älter als 40 Jahre ist, kann kostenlos typisiert werden. Gleiches gilt für Jugendliche ab 16 Jahren – vorausgesetzt die Eltern stimmen zu. Doch es gibt Ausschlusskriterien für die Stammzellspende, über die man sich vor der Typisierung informieren sollte – schwere Krankheiten und die Zahl der Schwangerschaften sind relevant.

„Typisierung“ lautet der Fachbegriff für die Aufnahme in die Stammzellspenderdatei: Ist der Gesundheitsfragebogen unterschrieben, wird ein Fingerhut voll Blut abgenommen. Aus der Blutprobe werden die Gewebemerkmale des Spenders analysiert. Die Merkmale werden bei der Spenderdatei der Stefan-Morsch-Stiftung gespeichert und anonym an das deutsche Zentralregister übermittelt. So stehen sie für weltweite Suchanfragen zur Verfügung.

Mehr Info: Stefan-Morsch-Stiftung (www.stefan-morsch-stiftung.de), gebührenfreie Info-Hotline 08 00 – 766 77 24, info@stefan-morsch-stiftung.de.

Diese Fotos hat  eine befreundete Fotografin der 30 Jährigen gemacht: „Wir werden Leben!“, sagen beide und setzen ihre Hoffnung auf die Menschen, die sich freiwillig und unentgeltlich als Stammzellspender registrieren lassen:

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