15. Dezember 2016

Gymnasiasten testen ihr Können für Leukämiehilfe

Für ein paar Stunden haben die Bio-Leistungskursler des Gymnasiums Hermeskeil (Kreis Trier-Saarburg) den Theorie-Alltag hinter sich gelassen. Im HLA-Labor der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld durften die 22 Gymnasiasten in Laborkitteln, mit Gummihandschuhen und Pipetten das anwenden, was sie im letzten Halbjahr über das Thema Genetik gelernt haben.
Biologielehrerin Inkari Kowoll besucht schon zum zweiten Mal mit einem Bio-Kurs die Stiftung: „Es ist einfach schön, dass die Schüler alles durchlaufen können, was wir im Unterricht besprochen haben. Außerdem können sie nachvollziehen, welche Stationen man in der Stiftung ab der Typisierung bis zur Stammzellentnahme durchläuft.“

Seit vielen Jahren organisieren Schüler und Lehrer des Hermeskeiler Gymnasiums immer wieder Typisierungsaktionen an der Schule. Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 11 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie. Jeder zweite Patient ist ein Kind oder Jugendlicher. Je nach Leukämieart variieren die Heilungsaussichten. Oft reicht die Behandlung mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung aber nicht aus. Dann ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen die einzige Hoffnung auf Leben.  Eine solche Transplantation ist aber nur möglich, wenn sich ein passender Stammzell- bzw. Knochenmarkspender zur Verfügung stellt.

Für die 19-jährige Miriam Zimmer ist bei dem Besuch bei der Stiftung, Deutschlands ältester Stammzellspenderdatei, vieles klarer geworden: „Ich finde den Vormittag hier ziemlich informativ. Wir haben zwar alles im Unterricht durchgenommen, aber ich habe immer PCR, also das Verfahren zur Vervielfältigung von DNA, und Sequenzierung, also die Bestimmung der Reihenfolge von DNA-Bausteinen, verwechselt. Das passiert mir jetzt nicht mehr.“ (az)

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Die Stefan-Morsch-Stiftung bietet Schulen, Fachhochschulen und Universitäten regelmäßig praxis- und vor allem lebensnahe Unterrichtsmodule für die entsprechende Altersstufe an: So besuchen Referenten aus der Stiftung die unterschiedlichsten Bildungseinrichtungen, um dort zielgruppengerecht entsprechende Fachvorträge, etwa über die praktische Anwendung von Molekulargenetik, zu halten. Umgekehrt können Schulklassen und Studienkurse Führungen und Workshops im hauseigenen Labor der Stiftung machen. Das bedeutet: Theoretisches Wissen aus dem Biologie-Unterricht oder der Genetik wird in die Praxis umgesetzt und zugleich das Zusammenspiel zwischen Spenderdatei, Labor, Entnahmestation und Transplantationskliniken erklärt.

„Die enge Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen ist uns ein wichtig. Wir möchten mit jungen Menschen in Kontakt treten, sie für das Thema Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke sensibilisieren und unsere Arbeit transparent machen“, erklärt Susanne Morsch, Vorstandsvorsitzende der Stammzellspenderdatei.

Unter www.stefan-morsch-stiftung.de oder über die kostenlose Hotline 0800 – 76 67 724 kann man sich über Typisierung und Stammzellspende genau informieren. Auch über info@stefan-morsch-stiftung.de oder über Facebook sind Mitarbeiter der Datei erreichbar. (az)

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