08. Juni 2016

Hilfe für Fabian: 300 Schüler typisiert

Fast 300 Blutproben aus Katzenelnbogen und Diez sind im HLA-Labor der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld eingetroffen. Darin stecken 300 genetische Codes von Schülern, die bereit sind einem Menschen durch eine Stammzellspende das Leben zu retten. Sie alle haben im Hinterkopf, dass Fabian, einer ihrer Mitschüler, ganz dringend einen passenden Stammzellspender sucht.
Fabian ist 17 Jahre alt und geht „normalerweise“ als Fachoberschüler im Einrich zur Schule. Doch das kann er im Moment nicht. Zur Typisierungsaktion in Katzenelnbogen kommt er im Rollstuhl und freut sich, dass „seine“ Schule und seine Mitschüler sich so engagieren. Das möchte er zeigen. Deshalb will er, dass sein Foto mit dem Team der Stefan-Morsch-Stiftung auf Facebook erscheint. Hunderte Male wird es angeklickt.

Fabian kämpft. Seine Diagnose:  „Hämophagozytische Lymphohistiozytose“. Der unausprechliche Begriff bedeutet, dass er auf eine Stammzellspende angewiesen ist. Die Chancen, innerhalb der eigenen Familie einen passenden Spender zu finden, sind bei Patienten, die – wie er  – einen Spender benötigen, recht gering: Nur bei etwa 30 Prozent der Erkrankten erweist sich ein naher Verwandter als geeigneter Spender. Ein Grund hierfür liegt in der Vererbung (Erbgang) der für die Transplantation wichtigen Gewebemerkmale. Ein anderer im demografischen Wandel, denn gerade in Deutschland geht die Zahl der Geburten stark zurück. Deshalb werden so genannte Fremdspender benötigt. Diese werden über die weltweit vernetzten Spenderdateien wie die Stefan-Morsch-Stiftung gesucht.

Chance für Leukämiepatienten

Es gibt zwar Gewebetypen, die relativ häufig vorkommen, oftmals haben Personen aber seltenere Typen, die im Extremfall Unikate in Deutschland oder gar in der ganzen Welt darstellen. Bei der großen Vielfalt der Gewebemerkmale in der Bevölkerung ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Merkmale bei zwei nicht verwandten Personen übereinstimmen, jedoch nicht sehr groß. Sie variiert je nach Merkmalkombination von eins zu einigen Tausend bis eins zu mehreren Millionen.

Nur wenn die Merkmale des Spenders und seiner transplantierten Zellen gut mit denen des Empfängers übereinstimmen (“kompatibel sind”), kann eine Übertragung gelingen; andernfalls stößt der Körper des Erkrankten das fremde Gewebe ab.

FabianSoppKatzenelnbogenRüdiger Klotz, Rektor von Fabians Schule in Katzenelnbogen, weiß: „Mit jedem neu gewonnenen Spender erhöht sich die Chance, dass einem Patienten wie Fabian vielleicht das Leben gerettet werden kann.“ Er und sein Kollege, Klaus Föhrenbacher, von der Berufsbildenden Schule in Diez, wo sich 200 Schüler typisieren ließen, hatten die Stefan-Morsch-Stiftung mit ins Boot geholt, um die Typisierungsaufrufe an seiner Schule zu organisieren. Beide sind begeistert über die Resonanz und wollen auch künftig Hilfe für Leukämie und Tumorkranke leisten.

Wer den Termin verpasst hat, kann sich auch online über die Homepage der Stefan-Morsch-Stiftung unter www.stefan-morsch-stiftung.de typisieren lassen.

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