04. August 2017

Jedem eine Chance: Matheos Eltern wollen helfen

Stammzellspende kann Leben retten – deshalb ruft die Stefan-Morsch-Stiftung immer wieder zur Registrierung als Stammzellspender auf. Wer helfen will, kann sich schon jetzt den Sonntag, 3. September merken. Zu diesem Termin findet in St. Wendel-Urweiler eine Typisierungsaktion im Kulturzentrum, Hauptstr. 113, statt. Von 13 bis 17 Uhr können sich dort gesunde Menschen von 16 bis 40 Jahren registrieren lassen.
Die Mitarbeiter der Tholeyer Firma „Carl Zeiss Fixture Systems GmbH“ und der benachbarten Firmen lassen sich bereits am Montag, 7. August, von 13 bis 17 Uhr, am Standort der Firma typisieren. Anlass für diese beiden Aktionen ist das Schicksal eines kleinen 10 Wochen alten Babys aus Urweiler, einem Stadtteil von St. Wendel.

Der Vater des Jungen arbeitet in dem Tholeyer Unternehmen. Die komplette Belegschaft und die Geschäftsleitung von Carl Zeiss, haben zusammen mit der Stefan-Morsch-Stiftung einen Aufruf sich als Stammzellspender registrieren zu lassen organisiert.

Typisierung hilft Leben retten

Ein kleines Baby, gerade mal zehn Wochen alt, liegt, an Schläuchen angeschlossen, in einem Krankenhaus. Die Ärzte kämpfen um sein Leben.  Der kleine Mann, Matheo, leidet an einem sehr seltenen Immundefekt. Er braucht dringend eine Stammzellspende, um eine Chance auf Leben zu bekommen.

Bisher war das Leben der Familie aus Urweiler, einem Stadtteil von St. Wendel ganz normal und glücklich verlaufen. Während der Schwangerschaft und bei der Geburt gab es keine Komplikationen. Kurz danach stellte sich jedoch heraus, dass Matheo unter einer heimtückischen Immunkrankheit, dem Ipex-Syndrom leidet. „Der Körper wehrt sich gegen seine eigenen Zellen“ sagt die Mama des Kleinen. Und damit wurde die Welt der kleinen Familie auf dem Kopf gestellt: Krankenhaus, Uni-Klinik, Untersuchungen, Verzweiflung und Hoffnung. Die ganze Familie lebt zurzeit in einer Ferienwohnung am Standort der Uni-Klinik, um bei ihrem winzigen Patienten sein zu können.

Stammzellspende hilft

Matheos Eltern, Lisa und Christian, setzten von Anfang an alles daran, einen Stammzellspender für ihren kleinen Sohn zu finden. Freunde und Familie initiierten einen Aufruf für eine Typisierungsaktion in St. Wendel Anfang September. Arbeitskollegen und Geschäftsleitung der Firma, bei der der Vater des Jungen arbeitet sagen ihm ihre Unterstützung zu und organisierten ebenfalls eine Typisierung in der Firma Carl Zeiss in Tholey. Matheo hat möglicherweise Glück, denn nun stellt sich heraus, dass die Gewebemerkmale seines dreijährigen großen Bruders zu seinen Gewebemerkmalen passen. Aber auch so steht ihm ein langer steiniger Weg bevor.

Chancen gegen Leukämie

Der Wunsch von Matheos Eltern ist es dennoch, die geplanten und bereits organisierten Typisierungsaktionen auf jeden Fall durchzuführen. Es gibt so viele Kranke, darunter auch viele Kinder, die eine Stammzellspende benötigen, um weiterleben zu können und von heimtückischen Krankheiten wie Leukämie geheilt zu werden.

Insbesondere bei Leukämie – an der jedes Jahr etwa 11000 Menschen, allein in Deutschland, erkranken, ist die Stammzellspende oft die letzte Möglichkeit für die Patienten, zu überleben. Viele davon sind Kinder oder Jugendliche. Wenn Chemotherapie und/oder Bestrahlung nicht helfen, ist eine Stammzelltransplantation die letzte Chance. Das funktioniert jedoch nur, wenn sich gesunde Spender als mögliche Lebensretter zur Verfügung stellen.  Deshalb startet die Stefan-Morsch-Stiftung immer wieder Typisierungsaufrufe.

Bei der Typisierung eine kleine Blutprobe oder Speichelprobe entnommen. Im Labor werden dann zunächst die relevanten Gewebemerkmale bestimmt. Die persönlichen Daten und HLA-Merkmale werden unter der Beachtung des Datenschutzes bei der Stefan-Morsch-Stiftung gespeichert. Die Gewebemerkmale sind dann, anonymisiert über eine Spendernummer, im deutschen Zentralregister (ZKRD) für weltweite Patienten-Suchanfragen verfügbar.

In Spenderdateien wie der weltweit vernetzten Stefan-Morsch-Stiftung sind derzeit fast 30 Millionen Menschen registriert. Trotzdem ist es oft noch ein Glücksfall, wenn sich ein passender Spender findet. Mit jedem neu gewonnenen Spender erhöht sich die Chance, dass einem an Leukämie erkrankten Menschen geholfen werden kann. (mf)

 

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