Hoffen – Helfen – Heilen
23. März 2021

Trotz Lockdown: Bayerischer Volldampf für die Hilfe gegen Blutkrebs

Trotz ausgefallener Rallye spendet Team Getriebesand 1.000 Euro an die Stefan-Morsch-Stiftung

Auf ihre abenteuerliche Fahrt bei der Balkan Express Rallye müssen Niclas von Stößer und Alexander Ziegler aus dem Kreis Fürstenfeldbruck (Oberbayern) wegen der Corona-Pandemie leider verzichten. Für ihr Herzensprojekt, für das sie parallel zu Geldspenden aufrufen wollten, machen sich die Studenten trotzdem stark: Obwohl die Rallye abgesagt wurde, sind 1.000 Euro zusammengekommen, mit denen die beiden Bayern Deutschlands erste Stammzellspenderdatei im Kampf gegen den Blutkrebs unterstützen.

Team Getriebesand gegen Leukämie

Von links: Alexander Ziegler und Niclas von Stößer vom ‚Team Getriebesand‘. Foto: Niclas von Stößer

„Es hätte das Abenteuer unseres Lebens werden sollen. Aber wie bei so vielen anderen Menschen ist auch unser Traum durch die Pandemie vorerst geplatzt. Den alten Audi, den wir in vielen Stunden Arbeit selbst überholt und schick gemacht hatten, haben wir jetzt wieder verkauft“, erzählt Niclas von Stößer. Gemeinsam mit seinem Sandkastenfreund Alexander Ziegler wollte er, als ‚Team Getriebesand‘, an dem zweiwöchigen Charity-Event quer über den Balkan teilnehmen. Mitmachen kann jeder, der bereit ist, die 4.500 Kilometer weite Strecke ohne Navi und mit einem mindestens 20 Jahre alten Auto zurückzulegen – immer in Verbindung mit einem Spendenaufruf. Dieser Herausforderung hätten sich die beiden jungen Männer gerne gestellt: mit viel Abenteuerlust und einem dunkelgrünen Diesel, der schon mehr als 300.000 Kilometer auf der Anzeige hat. „Obwohl der Geldspendenaufruf für die Stefan-Morsch-Stiftung noch gar nicht richtig gestartet war, haben die Leute schon 1.000 Euro gespendet. Deshalb möchten wir unseren Plan auf jeden Fall irgendwann nachholen“, betont Niclas von Stößer.

Vater hat Blutkrebs besiegt

Die Stefan-Morsch-Stiftung, mit Sitz im rheinland-pfälzischen Birkenfeld, haben die beiden ausgewählt, weil sie wissen, wie wichtig die Arbeit der Stammzellspenderdatei ist. Niclas war noch ein Kind als sein Vater 2008 an Leukämie erkrankte: Marcus Bornheim, der heute unter anderem Chefredakteur der ARD-Tagesthemen ist. Seine Familie startete zusammen mit der Stefan-Morsch-Stiftung einen bundesweiten Aufruf. Fast 8.000 Menschen ließen sich damals als Stammzellspender registrieren. „Wir freuen uns sehr, dass wir auch nach so vielen Jahren einen Platz im Herzen von Niclas von Stößer haben. Wir drücken ihm und dem Team Getriebesand ganz fest die Daumen, dass sie ihr Abenteuer bald nachholen können“, betont Susanne Morsch, Vorstandsvorsitzende der Stiftung. Auch die Hilfe gegen Blutkrebs ist von den Corona-Auflagen betroffen. Typisierungsaktionen vor Ort sind derzeit gar nicht möglich. Deshalb haben sich 2020 im Vergleich zum Vorjahr rund 75 Prozent weniger Menschen als mögliche Stammzellspender neu registriert: „Blutkrebs macht trotz Corona keine Pause. Mehr denn je sind wir jetzt auf die Mithilfe von jedem Einzelnen angewiesen, um die Herausforderungen durch die Pandemie zu meistern – und trotzdem für jeden Erkrankten einen Spender zu finden. Es ist deshalb wichtig, dass sich viele Menschen über unsere Homepage online registrieren. Das funktioniert auch im Lockdown“, erklärt die Vorstandsvorsitzende.

Online typisieren und Leben retten

Über diesen Link ist eine Anmeldung in nur wenigen Schritten möglich. Danach bekommt man ein Typisierungs-Set mit Anleitung für eine Speichelprobe per Post zugesendet. Dieses man schickt man dann einfach wieder an die Stiftung zurück – und steht im Anschluss als potenzieller Lebensretter für Patienten weltweit zur Verfügung. Niclas von Stößer und Alexander Ziegler unterstützen den Aufruf: „Blutkrebs kann jeden treffen. Mit ganz viel Nachdruck möchten wir euch sagen: Lasst euch registrieren! Hinter jedem Patienten stehen Angehörige, die um das Leben des Kranken bangen. Niemand will einen lieben Menschen verlieren, weil es einfach keinen Spender gibt.“

35 Jahre Hilfe für Leukämiepatienten

Die Stefan-Morsch-Stiftung feiert in diesem Jahr ihr 35-jähriges Bestehen: Der damals 17-jährige Stefan Morsch war der erste Europäer, der mithilfe einer Stammzelltransplantation eines nicht-verwandten Spenders von der Leukämie geheilt wurde. Doch er starb unerwartet an den Folgen einer Lungenentzündung. Seine Eltern gründeten daraufhin auf seinen Wunsch die Stiftung – mit dem Ziel, die Überlebenschancen für Blutkrebskranke zu verbessern und für jeden Patienten einen genetisch passenden Stammzellspender zu finden. Die gemeinnützige Organisation ist in Deutschland, aber auch international, Pionier auf dem Gebiet der Vermittlung sogenannter Fremdspenden. Darüber hinaus unterstützt die Stefan-Morsch-Stiftung auch Patienten und ihre Familien, die durch ihre Erkrankung in eine finanzielle Notlage geraten sind.

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