14. Februar 2020

Abgesagt: Typisierung für Amara in Frankenthal

Rote Haare, braune Augen, Prinzessinnen-Shirt und vermalte Finger – nachdem Amara mit ihrer Familie umgezogen war, haben alle in der Kita Haydnstrasse in Frankenthal die 4-Jährige so in Erinnerung. Die Leukämie-Diagnose hat dort alle betroffen gemacht. Jetzt möchten Eltern wie Susann Achour, Diana Reinert und Erzieher helfen: Mit der Stefan-Morsch-Stiftung ist eine Typisierung geplant, um für Amara und andere Patienten lebensrettende Stammzellspender zu finden.

Amara braucht einen Helden

Am Sonntag, 29. März, 12 bis 16 Uhr, können sich in der Friedenskirche Frankenthal, Mozartstraße 26, Erwachsene zwischen 16 und 40 Jahren registrieren oder beim Zumba für den guten Zweck mitmachen. Denn auch Geldspenden werden gesammelt. Das Presbyterium und Pfarrer Henninger unterstützen die Organisatoren dabei durch die Bereitstellung der Räumlichkeiten und darüber hinaus.

Die Krankheit des Mädchens, das eigentlich jeden Tag bunte Finger vom vielen malen haben sollte, hat viele in der Region und darüber hinaus aufgerüttelt. Bei Typisierungen, die Kollegen von Amaras Mutter organisierten, haben sich bereits 147 Menschen, überwiegend Schüler der Justizvollzugsschule Wittlich und Mitarbeiter der JVA Frankenthal als mögliche Stammzellspender registriert und mehr als 1300 Euro für die Leukämie- und Tumorhilfe gespendet. Das war der Beginn einer Reihe von weiteren Aufrufen wie dem in Frankenthal.

„Danke für so viel Unterstützung“

Am Anfang hatten Susann Achour und Diana Reinert die Idee, Flyer zu verteilen. So wollte sie auf den Hilfeaufruf für das Mädchen aufmerksam zu machen, den Kollegen von Amaras Mutter gestartet haben. Jetzt steht das Handy der beiden Mütter kaum still, seitdem sie die Hilfe, die in Polizei- und Justizkreisen verbreitet wird, aufgegriffen haben. Mit Eltern und Erziehern aus dem Kindergarten haben sie beschlossen, öffentlich zur Typisierung aufzurufen. „Die Rückmeldungen und Anteilnahme ist so groß, dass es schwer wird, den Überblick zu behalten. Viele haben Fragen, wollen helfen oder Geld spenden.“ sagt Susann Achour, selbst dreifache Mutter: „Danke, für so viel Unterstützung für Amara.“

Leukämie: Stammzellspende kann Leben retten

Für den 29. März ist viel geplant: Phillip, Chris und Marco sorgen für Live-Musik. Beim Zumba-Event von Michaela Urnauer und Kolleginnen mitten im Kirchenschiff kann jeder gegen eine Spende von 10 Euro mittanzen. Natalie Sewastianow organisiert einen Kaffee & Kuchenbasar.

Jeder Euro hilft

„Jeder kann am 29. März helfen. Wer sich nicht typisieren lassen kann oder vielleicht schon registriert ist, kann trotzdem in Frankenthal helfen, indem er beim Zumba zugunsten der Leukämie- und Tumorhilfe mitmacht oder einfach vorbeikommt und einen Betrag in die Spendendose steckt“, möchten die Organisatorinnen motivieren. Mit Hilfe von Geldspenden finanziert die gemeinnützige Stiftung die Registrierungskosten von rund 40 Euro, die für jede einzelne Typisierung anfallen.

Blutkrebs kann jeden treffen, mehr als 11 000 Menschen allein in Deutschland erkranken jedes Jahr daran – auch Kinder wie Amara. Wenn Chemo und Bestrahlung nicht helfen, ist die Transplantation gesunder Blutstammzellen die letzte Chance. Das ist aber nur möglich, wenn in weltweit vernetzten Dateien wie der Stefan-Morsch-Stiftung ein genetisch passender Spender gefunden wird.

Typisierung schon ab 16 Jahren möglich

Als Stammzellspender können sich gesunde, junge Menschen bis 40 Jahre kostenlos registrieren. Mit dem Einverständnis der Eltern geht das bereits ab 16 Jahren. Bei Vorerkrankungen kann man sich hier oder unter der gebührenfreien Hotline 0800 – 76 76 724 informieren, ob man sich trotzdem registrieren kann. Bei Frauen spielt auch die Anzahl der Schwangerschaften eine Rolle. In der Friedenskirche gibt man einfach seine Kontaktdaten an, füllt die Einwilligung aus und gibt eine Speichelprobe ab oder lässt sich ein paar Tropfen Blut abnehmen.(az)

Spendenkonto „Hilfe für Amara“: Kreissparkasse Birkenfeld: IBAN: DE35 5625 0030 0000 0797 90 SWIFT‐BIC: BILADE55XXX

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