Hoffen – Helfen – Heilen

Seit acht Jahren hat Christian Knaup aus Altena (Märkischer Kreis) einen Stammzell-Spender-Ausweis der Stefan-Morsch-Stiftung, die Hilfe für leukämie- und tumorkranke bietet und die älteste Spenderdatei Deutschlands betreibt: „Die Typisierung war kein Aufwand, man gibt ein Röhrchen mit Blut ab und kann sich registrieren lassen,“ erzählt der 46jährige Musikschullehrer. Er unterrichtet in Lüdenscheid an der städtischen Musikschule und am Bergstadt-Gymnasium und wirbt dafür sich „typisieren“ zu lassen.
Typisierung bedeutet: Menschen, die sich als Spender für Stammzellen bzw. Knochenmark zur Verfügung stellen wollen, können sich in der Spenderdatei registrieren lassen. Dazu müssen sie eine Blutprobe abgeben. Nach einer ersten Analyse des Blutes, kann man feststellen, ob sie als Spender für einen leukämiekranken Patienten in Frage kommen. Mit jedem neu gewonnen Spender erhöht sich die Chance, dass Menschen mit dieser meist todbringenden Krankheit geholfen werden kann.

Jetzt bekam er den Anruf der Stiftung, dass er einem Menschen vielleicht durch eine Stammzell-Transplantation das Leben retten kann. Knaup, der in seiner Freizeit nicht nur zwei Musikvereine in Neuenrade und Deilinghofen dirigiert, sondern auch noch als Posaunist in verschiedenen Orchestern spielt, ist jemand, auf den man sich verlassen kann: Er stimmte einer Transplantation zu.

Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 11 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie. Jeder zweite Patient ist ein Kind oder Jugendlicher. Chemotherapie und Bestrahlung reichen oft nicht aus, um den Patienten zu helfen. Dann kann nur noch eine Stammzelltransplantation helfen. Stammzellen finden sich im Knochenmark. Stimmen die Daten eines Spenders mit denen eines Patienten überein, gibt es zwei Verfahren, um diese überlebenswichtigen Stammzellen zu transplantieren: Durch eine Punktion des Beckenkamms wird Knochenmark entnommen – niemals aus dem Rückenmark. Das zweite Verfahren – und mittlerweile das am häufigsten angewandte (90 Prozent) – ist die Stammzellgewinnung aus dem Blut. Dabei wird dem Spender wenige Tage vor der Entnahme ein körpereigener Botenstoff verabreicht. So reichert sich das Blut mit Stammzellen an und kann dann in einer Entnahmestation (Apherese) – etwa bei der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld – ähnlich wie bei einer Dialyse entnommen werden.

Genau mit Hilfe dieses Verfahrens wurden nun bei Christian Knaup die Stammzellen entnommen. „Es war einfacher als befürchtet, berichtet der Westfale. Er war kurz vor der Entnahme erkrankt. Nach Rücksprache mit der Ärztin der Stefan-Morsch-Stiftung „habe ich zugesehen, dass ich wieder gesund werde.“ Schließlich wusste er: Parallel zum Spender wird in einer Transplantationsklinik der leukämiekranke Patient für die Transplantation vorbereitet: Sein Immunsystem wird komplett ausgeschaltet – durch Bestrahlung oder/und Chemotherapie. Wenn er sich jetzt mit einem Virus infiziert oder es aus irgendeinem Grund mit der Stammzell-Spende nicht klappt, ist sein Leben massiv gefährdet. Jetzt ist Christian Knaup froh, dass er helfen konnte. Und für eine Registrierung als Stammzell-Spender will er jetzt bei seinen Schülern werben.

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