Hoffen – Helfen – Heilen

Jan Lünemann ist kein Mann, der viele Worte macht. Der Mann ist Physiker an der Uni Mainz. Doch irgendwo auf der Welt, gibt es einen wildfremden Menschen, der dem 32-Järhigen Doktoranden vielleicht sein Leben verdankt. Dieser Mensch hat Leukämie und braucht eine Stammzellspende, um eine Chance auf Überleben zu haben. Lünemann aus Mainz hat zufällig nahezu identische Gewebemerkmale und ist bei der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands ältester Stammzellspenderdatei registriert – ein Glücksfall. Die Stefan-Morsch-Stiftung ist die älteste Stammzell-Spenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Helfen – Hoffen – Heilen“ leistet sie schnelle und persönliche Hilfe für Krebskranke und ihre Familien. Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 11 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie. Jeder zweite Patient ist ein Kind oder Jugendlicher. Je nach Leukämieart variieren die Heilungsaussichten. Oftmals reicht die Behandlung mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung aber nicht aus. Dann ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen die einzige Hoffnung auf Leben. Eine solche Transplantation ist aber nur möglich, wenn sich ein passender Stammzell- bzw. Knochenmarkspender zur Verfügung stellt – ein Spender wie Jan Lünemann. Deshalb wirbt die Stefan-Morsch-Stiftung für eine „Typisierung“ – eine Registrierung in der Spenderdatei. Das bedeutet: Nach entsprechender Aufklärung muss ein Spender schriftlich sein Einverständnis zur Blutabnahme und Registrierung seiner Daten geben. Aus einer Blutprobe(knapp ein Fingerhut voll Blut) werden die Gewebemerkmale des Spenders im hauseigenen Labor der Stiftung bestimmt und bei der Spenderdatei gespeichert. Von dort werden sie anonym dem Zentralregister in Ulm übermittelt, wo sie mit denen der Patienten weltweit verglichen werden können. Mit jedem neu gewonnenen Spender erhöht sich somit die Chance, dass einem leukämiekranken Patienten das Leben gerettet werden kann.
Als jetzt die Nachricht kam, dass er helfen kann, hat Lünemann sich gefreut. Bei den folgenden Vorgesprächen und Untersuchungen wurde er „über jedes noch so kleine Risiko aufgeklärt, das bei der Entnahme der Stammzellen auftreten kann. Das war eine sehr positive Erfahrung“, schildert der Mainzer. Der Empfänger braucht die Stammzellen, damit sich sein eigenes Blut bildendes System wieder regenerieren kann. Diese Stammzellen finden sich im Knochenmark. Es gibt zwei Verfahren, um diese überlebenswichtigen Zellen zu transplantieren: Durch eine Punktion des Beckenkamms wird Knochenmark entnommen – niemals aus dem Rückenmark. Das zweite Verfahren – und mittlerweile das am häufigsten angewandte – ist die Stammzellgewinnung aus dem Blut. Dabei wird dem Spender wenige Tage vor der Entnahme ein körpereigener Botenstoff verabreicht. So reichert sich das Blut mit Stammzellen an und kann dann in einer Entnahmestation (Apherese) ähnlich wie bei einer Dialyse entnommen werden. Jan Lünemann hat die Apherese gewählt. Sein Fazit: „Das war ziemlich problemlos. Man macht sich vorher mehr Gedanken als wirklich nötig wären.“ Emil Morsch, Gründer der Stiftung, die nach seinem an Leukämie verstorbenen Sohn benannt ist: „Unsere Stammzellspender versuchen das Leben eines Menschen zu retten – Wie könnte man sich mehr engagieren?“

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