Hoffen – Helfen – Heilen

Die Stammzellspende von Jasvir Singh Negah kann einem an Leukämie erkrankten Menschen das Leben retten. Begleitet wird er dabei von seinem Freund Balraj Singh. Sie beide und die Stefan-Morsch-Stiftung verbindet eine emotionale Geschichte, die heute dazu führt, dass Jasvir Singh einem anderen Menschen helfen kann.
Der in der Schweiz lebende Inder Jasvir Singh liegt auf einem medizinischen Stuhl in Birkenfeld. Er ist mit der Apherese Maschine verbunden, die die Stammzellen aus seinem Blut herausfiltert. Der Prozess gleicht dem einer Plasmaspende. Der 37 jährige Familienvater ist stolz darauf, spenden zu können. Seine Lebensretter-Geschichte beginnt vor neun Jahren: „Damals  konnte ich nicht helfen. Aber ich freue mich sehr, dass ich es heute kann.“ Jasvir Singh spricht dabei über einen Freund von ihm und Balraj Singh, der an Leukämie erkrankte. Nur eine Stammzellspende konnte sein Leben noch retten.

Ein Freund an Leukämie verloren

Balraj Singh war verzweifelt: „Es gab so wenig Stammzellenspender auf der Welt.“. Das Leben seines Freundes hing am seidenen Faden, denn obwohl heute 29 Millionen Menschen weltweit als StammzellStammzellenspender registriert sind, ist es oft ein Glücksfall, wenn ein Stammzellenspender gefunden wird. Aber Balraj Singh wollte etwas tun und begann 2008 damit, sich immer mehr über das Thema Leukämie zu informieren. Er erkannte, dass die Wahrscheinlichkeit hoch war, dass ein Inder als Stammzellenspender in Frage kommt. Im Zuge seiner Recherchen stieß er auf die Stefan-Morsch-Stiftung, die erste StammzellStammzellenspenderdatei Deutschlands. Die Stiftung konnte helfen, indem sie Typisierungsaktionen für den Patienten organisierte. Also Aufrufe startete sich als Stammzellenspender überhaupt erfassen zu lassen. Dabei werden Menschen über den Ablauf einer Stammzellspende informiert und ihnen wird Blut entnommen, um Gewebemerkmale untersuchen zu können. Alles dauert nicht länger als zehn Minuten. Balraj Singh, der als ICT System Manager bei Swisscom arbeitet, versucht seine Mitmenschen und Arbeitskollegen über diesen Umstand aufzuklären: „Ich versuche den Leuten in meinem Kreis zu vermitteln, dass sie mit sehr geringem Aufwand und Risiko die Datenbank erweitern können. Das ist sehr wichtig im Kampf gegen Leukämie.“

2008 ließ sich Jasvir Singh Negah bei der Stefan-Morsch-Stiftung als StammzellStammzellenspender registrieren.

Jetzt die Stammzellspende

Obwohl sich im Jahr 2008 im Zuge der Aktion viele Menschen, vor allem Inder, haben registrieren lassen, konnte kein passender Stammzellenspender ermittelt werden. Der Freund starb. „Seine Familie hat sehr unter dem Tod meines Freundes gelitten. Das alles hat mich sehr berührt. Deshalb setze ich mich noch heute dafür ein Menschen zu motivieren, sich als Stammzellenspender registrieren zu lassen.“, erklärt Balraj Singh. Gleichzeitig unterstützt er diejenigen, die als Stammzellenspender in Frage kommen. So wie Jasvir Singh. Jasvir Singh, der neben seinem Job als Logistiker Ausländer dabei unterstützt sich in die Schweizer Kultur zu integrieren. Der gerne liest und am liebsten mit seinen Kindern spazieren geht. Für den zweifachen Vater war sofort klar, dass er spenden möchte. Balraj Singh half ihm dabei, Bedenken bei seiner besorgten Familie auszuräumen. Auch der Arbeitgeber, der Reifenhersteller Continental, leistete mit der Freistellung von Jasvir Singh wichtige Unterstützung, damit er die Reise nach Deutschland antreten konnte. Nun kann seine Spende ein Menschenleben retten.

Jetzt typisieren lassen!

Der Verlust des Freundes war für beide Männer ein tragisches Erlebnis. Trotzdem setzen sie sich weiterhin für die Hilfe von Leukämiekranken ein. Sie freuen sich darüber, dass sie nun ganz konkret einem anderen Menschen helfen können. „Wir konnten damals nichts machen, aber wir können es jetzt.“, sagt Balraj Singh. Und mit einem Lächeln fügt Jasvir Singh hinzu: „Ich bin sehr stolz, dass ich das machen kann. Mensch ist Mensch, egal welches Land oder Religion.“ (mw)

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