Hoffen – Helfen – Heilen

Michael Eufinger: Hoffnung und Trauer im Kampf gegen den Krebs

Michael Eufinger aus Hessen hat für eine unbekannte Leukämiepatientin in den USA Stammzellen gespendet – und ihr so ein Stück wertvolle Lebenszeit geschenkt. Auch wenn sie trotz seiner Hilfe die Krankheit nicht besiegen konnte, ist er überzeugt, das Richtige getan zu haben: „Jeder von uns kann Leukämie bekommen. Stell dir vor, eine Stammzellspende ist deine einzige Chance weiterzuleben – und dann gibt es keinen passenden Spender. Deshalb rufe ich alle jungen Leute auf, sich bei der Stefan-Morsch-Stiftung zu registrieren.“

„Ich war sofort bereit zu helfen“

Die Nachricht, dass er als Stammzellspender für einen Leukämiekranken ausgewählt wurde, traf Michael Eufinger Anfang 2019 wie ein Blitzschlag: „Für mich ist in diesem Moment die Zeit stehen geblieben. Aber ich war sofort bereit zu helfen“, erinnert sich der Angestellte im Öffentlichen Dienst. Danach geht alles Schlag auf Schlag: Die Stefan-Morsch-Stiftung plant für Michael Eufinger alle Details: Erstattung des Verdienstausfalls, die Terminkoordination zwischen Transplanteuren und Entnahmeklinik, Hin- und Rückreise. „Die Mitarbeiter der Stiftung haben tolle Arbeit geleistet. Ich habe mich jederzeit sicher und gut aufgehoben gefühlt.“

Blutkrebs: Stammzellspende gibt Chance auf Heilung

Zwei Monate später – mitten im Hitzesommer 2019 – wird ihm in der Entnahmeklinik in Düsseldorf Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen: „Es klingt schlimmer als es ist. In den Tagen danach hatte ich im unteren Rücken an den Einstichen lediglich etwas Druckschmerzen. Und die Hitze damals hat bei mir Kreislaufbeschwerden verursacht. Insgesamt gesehen ist das absolut nichts im Vergleich zu dem, was der Patient durchmachen muss.“ Nach der Entnahme denkt Michael Eufinger häufig an seine Empfängerin: „Aus Datenschutzgründen erfährt man ja zunächst lediglich ein paar Eckdaten. Ich wusste nur, dass sie Ende 40 ist und in den USA gegen Blutkrebs behandelt wird.“ Besonders wenn er mit seinem Sohn Leon spielt, fragte er sich, ob die Patientin auch Kinder hat oder Menschen, für die sie da sein möchte: „Auch auf diese große Distanz und ohne, dass man sich persönlich kennt, spürt man doch eine Verbundenheit zu seinem ‚genetischen Zwilling‘.“ Als er von der Stefan-Morsch-Stiftung informiert wird, dass die Stammzellspende die Unbekannte in den USA nicht heilen konnte, ist Michael Eufinger sehr betroffen: „Ich habe trotzdem nicht das Gefühl, dass meine Spende umsonst war. Ich sehe sie als Hoffnungszeichen und dass ich ihr helfen konnte, wertvolle Lebenszeit zu gewinnen – die Möglichkeit, noch schöne und glückliche Momente mit der Familie zu erleben. Jeder sollte sich vor Augen halten, dass es auch einen selbst treffen kann. Dann würde man sich auch wünschen, dass es einen Menschen gibt, der uneigennützig hilft.“

Typisierung während der Blutspende

Der 33-jährige Hesse engagiert sich nicht nur im Kampf gegen den Blutkrebs. Er ist auch als Blutspender und Helfer im DRK-Ortsverein Diez und Umgebung e.V. aktiv, als Teamplayer der „Alten Herren“ auf dem Fußballplatz für die TSG Oberbrechen unterwegs und besucht als einer der Nikoläuse für den Verein Nikolaus e.V. aus Limburg an der Lahn in der Weihnachtszeit viele Kinder in Limburg und Umgebung. Mit der Leukämie- und Tumorhilfe der Stefan-Morsch-Stiftung kam er bei einem Blutspendetermin in Diez vor zwei Jahren in Kontakt. Dort ließ er sich als Stammzellspender registrieren: „Einfach, weil man so vielleicht einem kranken Menschen helfen kann. Dazu wurde mir nur ein kleines Blutröhrchen extra abgenommen.“

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