Hoffen – Helfen – Heilen

Im Alltag schult Milutin Susnica Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Sachen Selbstbehauptung und Selbstvertrauen. Doch jetzt hat sich der 32 Jährige vierfache Karate-Europameister und mehrfache Deutsche Meister und seit 18 Jahren amtierende Landesmeister auf den Weg gemacht, Hilfe ganz anderer Art zu leisten. Vor fast genau vier Jahren hat er sich als Stammzellspender bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren lassen. Er hatte damals den Entschluss gefasst, wenn ich einem Leukämiekranken mit einer Stammzell-Transplantation helfen kann, dann tue ich das: Durch die Spende blutbildender Zellen, kann der studierte Sportwissenschaftler und Pädagoge nun jemandem die Chance auf Heilung geben.
Mit seiner Firma Budo Coaching berät Milutin Susnica Schulen und Kindergärten im Umgang mit aggressiven Kindern, verunsicherten Kindern hilft er Selbstsicherheit zu gewinnen. Mit Lehrern führt er Sicherheitstrainings durch in denen er sie lehrt sich in Gefahrensituationen richtig zu verhalten und das eigenen Leben zu schützen. Der sanft wirkende Göttinger ist selbst stolzer Vater einer kleinen Tochter, das zweite Kind soll im September zu Welt kommen. Damals vor vier Jahren war an der KGS Moringen, an der seine Frau Anita als Lehrerin arbeitet, ein Kind an Leukämie erkrankt. „Ein Kollege von ihr hatte damals einen großen Aufruf zur Registrierung als Stammzellspender gestartet. Für uns war sofort klar, dass wir das machen“, erzählt Milutin Susnica. Fast 1000 Spender haben sich damals in Moringen bei der Stefan-Morsch-Stiftung, die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands registrieren lassen.

„Typisierung“ lautet der Fachbergriff: Nach entsprechender Aufklärung muss ein Spender schriftlich sein Einverständnis zur Blutabnahme und Registrierung seiner Daten erteilen. Aus einer Blutprobe – es genügt ein Fingerhut voll Blut – werden die Gewebemerkmale des Spenders im Labor bestimmt und bei der Spenderdatei – der Stefan-Morsch-Stiftung – gespeichert. Von dort werden sie anonym an das deutsche Zentralregister in Ulm übermittelt, wo sie regelmäßig mit denen der Patienten verglichen werden – und wo weltweit nach einem passenden Spender für die Patienten gesucht wird.

Fast gleichzeitig mit dem Anruf der Stefan-Morsch-Stiftung, dass ein Patient auf die Hilfe von Milutin Susnica angewiesen ist, traf die Nachricht ein, dass im Bekanntenkreis ein kleiner Junge an einer seltenen Leukämieform erkrankt ist: „Ich würde gerne wissen, für wen ich spende. Aber mein Entschluss stand schon fest, als ich mich registrieren lies.“

Stammzellen finden sich im Knochenmark. Stimmen die Daten eines Spenders mit denen eines Patienten überein, gibt es zwei Verfahren, um diese überlebenswichtigen Stammzellen zu transplantieren: Durch eine Punktion des Beckenkamms wird Knochenmark entnommen – niemals aus dem Rückenmark. Das zweite Verfahren – und mittlerweile das am häufigsten angewandte (90 Prozent) – ist die Stammzellgewinnung aus dem Blut. Dabei wird dem Spender wenige Tage vor der Entnahme ein körpereigener Botenstoff verabreicht. So reichert sich das Blut mit Stammzellen an und kann dann in einer Entnahmestation (Apherese) – etwa bei der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld – ähnlich wie bei einer Dialyse entnommen werden.

Genau dieses Verfahren wurde nun bei dem Göttinger angewandt: „Ich finde es toll, mit so wenig Aufwand jemandem helfen zu können.“ Mit seinem Leitspruch: „ Was Du hast geht leicht verloren, was Du kannst bleibt immer“. Ich konnte einem Menschen helfen und werde dieses auch in Zukunft gerne wieder machen.

Parallel zum Spenderwird in einer Transplantationsklinik der leukämiekranke Patient für die Transplantation vorbereitet. Das bedeutet: Sein Imunsystem wird komplett ausgeschaltet – durch Bestrahlung oder/und Chemotherapie. Wenn der Patient sich jetzt mit einem Virus infiziert oder es aus irgendeinem Grund mit der Stammzell-Spende nicht klappt, ist sein Leben massiv gefährdet. Anita und Milutin Susnica werben für die Stammzellspende: „Man sollte sich mit diesem Thema befassen und einen Entschluss fällen. Der Hintergedanke ist, dass da jemand ist, der auf das Transplantat wartet.“

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