Hoffen – Helfen – Heilen

Robert Graf ist 21 Jahre alt, Azubi bei der Simona AG in Kirn, spielt Fußball beim VFR 07 und geht in Fitnesstudio. Dass er die Chance bekommt, das Leben eines Leukämiepatienten zu retten, das hat er wohl geahnt, als er sich vor zwei Jahren bei der Bundeswehr als Stammzellspender der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren ließ. Aber damit rechnen konnte er nicht: Schließlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass seine Gewebemerkmale mit denen eines Patienten übereinstimmen, ziemlich gering. Und doch war es jetzt soweit.
Leukämie ist eine bösartige Erkrankung der weißen Blutkörperchen, die ihren Ausgang im Knochenmark nimmt, wo sämtliche Blutzellen des Menschen gebildet werden. Oft reicht die Behandlung mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung nicht aus. Dann kann nur die Übertragung gesunder Blutstammzellen das Leben des Patienten retten. Auch bei einer Reihe anderer Erkrankungen, wie angeborenen schweren Immundefekten, Thalassämie oder bei Krankheiten, deren Behandlung eine massive Chemotherapie oder starke Bestrahlung erfordert, hat sich die Übertragung gesunder blutbildender Zellen bewährt.

Robert Graf hatte schon in seiner Schulzeit von der Spenderdatei der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld erfahren. Sie ist die älteste Datei Deutschlands und wirbt seit mehr als 25 Jahren dafür, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen: „Das hat mich schon damals interessiert. Als ich dann beim Blutspendetermin bei der Bundeswehr war, habe ich die Gelegenheit genutzt, mich typisieren zu lassen“, erzählt Graf. Das heißt, er hat sich einen Fingerhut voll Blutabnehmen lassen. Diese Blutprobe wurde dann im hauseigenen Labor der Stiftung untersucht und die Gewebemerkmale anonymisiert in der Datei gespeichert. Für den Fall, der nun eingetreten ist. Seine Gewebemerkmale stimmen mit denen eines todkranken Patienten überein, der dringend eine Transplantation braucht.

Mit der Transplantation von Stammzellen bekommt der Patient ein neues blutbildendes System. Diese Stammzellen befinden sich im Knochenmark. Um sie zu übertragen, gibt es zwei Möglichkeiten: Die Entnahme von Knochenmark auf dem Beckenkamm – niemals aus dem Rückenmark. Oder die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Dialyse. Dazu wird dem Spender vorher ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. In einer Entnahmestation – wie bei der Stefan-Morsch-Stiftung – werden dann die Stammzellen entnommen.

Robert Graf ist froh, sich für die Spende entschieden zu haben – schließlich gibt er damit einem Menschen, die Chance die Leukämie zu überleben: „Der Aufwand lohnt sich, wenn man damit jemandem helfen kann.“

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