Hoffen – Helfen – Heilen

Sarah Brand arbeitet in der Buchhaltung von Klima Becker in Saarbrücken. Als die Firma vor ein paar Jahren dazu aufrief, sich als Stammzell-Spender bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren zu lassen, war die heute 30jährige Saarbrückerin zur Stelle. Schließlich war ein Auszubildender der Firma an Leukämie erkrankt. Da wollte sie helfen. Mit der „Typisierung“ in Dudweiler gab sie nicht nur eine kleine Menge Blut ab, sondern erklärte sich auch zu einer Stammzell-Spende bereit, falls ihre Gewebemerkmale mit dem einen Patienten übereinstimmen. Jetzt war es soweit, sie wurde gebraucht. In der Entnahmestation der Stiftung in Birkenfeld löste sie das Versprechen von damals ein.
„Klar hatte ich erst einmal ein mulmiges Gefühl – wegen der Nadeln. Aber ich wurde gut aufgeklärt“, erzählt die junge Frau. Ihre Eltern haben sie nach Rheinland-Pfalz begleitet und sind nun stolz auf ihre Tochter.

Die Stefan-Morsch-Stiftung ist die älteste Stammzell-Spenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Helfen – Hoffen – Heilen“ bietet die Stiftung seit mehr als 25 Jahren Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Das heißt, Menschen können sich hier als Spender registrieren lassen. Ihre Daten werden anonymisiert in das Zentrale Knochenmarkspender-Register für die Bundesrepublik Deutschland (ZKRD) eingespeist. 30 Dateien – wie die Stefan-Morsch-Stiftung- tragen die Daten der Spender dort ein, damit sie für weltweite Suchanfragen zur Verfügung stehen.

So kam es, dass Sarah Brand jetzt als Stammzell-Spenderin angefragt wurde. Bis es jedoch zur Entnahme kam, musste einiges vorbereitet werden: Sarah musste noch einmal eine Blutprobe abgeben. Es wurde genau geprüft, ob möglichst viele ihrer Daten mit denen des Patienten übereinstimmen. Und sie wurde noch einmal gefragt, ob sie tatsächlich zu einer Spende bereit ist.

Dann begann die Terminabstimmung mit der Transplantationsklinik. Denn der Patient muss auf die Transplantation vorbereitet werden. Sein Imunsystem wird komplett ausgeschaltet – durch Bestrahlung oder/und Chemotherapie. Wenn er sich jetzt mit einem Virus infiziert oder es aus irgendeinem Grund mit der Stammzell-Spende nicht klappt, ist sein Leben massiv gefährdet.

Es zwei Verfahren, um Stammzellen zu transplantieren: Durch eine Punktion des Beckenkamms wird Knochenmark entnommen – niemals aus dem Rückenmark. Das zweite Verfahren – und mittlerweile das am häufigsten angewandte (90 Prozent) – ist die Stammzellgewinnung aus dem Blut. Dabei wird dem Spender wenige Tage vor der Entnahme ein körpereigener Botenstoff verabreicht. So reichert sich das Blut mit Stammzellen an und kann dann der Entnahmestation (Apherese) bei der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld ähnlich wie bei einer Dialyse entnommen werden.

Genau dieses Verfahren wurde nun auch bei Sarah Brand angewandt. Im Nachhinein ist sie erleichtert: „Es war nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt habe.“ Sie wirbt dafür, dass sich mehr Menschen als Stammzell-Spender registrieren lassen. Mit jedem neu gewonnen Spender erhöht sich somit die Chance, dass Menschen mit Blutkrebs geholfen werden kann. Für Sarah Brand ist klar: „Ich würde nicht Nein sagen, wenn man mich noch einmal fragen würde, ob ich Stammzellen spenden würde.“

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