Hoffen – Helfen – Heilen

„Hilfe für Alexander“ – Mit diesem Slogan haben vor einem Jahr Dozenten und Studenten an der Fachhochschule Trier und am Umweltcampus Birkenfeld dazu aufgerufen, sich als Stammzellspender für die Stefan-Morsch-Stiftung registrieren zu lassen. Denn ein Kommilitone war an Leukämie erkrankt. Damals haben sich fast 350 Studenten typisieren lassen. Stefan Rauen aus Niederöfflingen bei Wittlich war einer von ihnen. Mit der Typisierung hat er den ersten Schritt zum Lebensretter gemacht, jetzt machte er den zweiten: Er spendete Stammzellen für einen ihm unbekannten Patienten.

Frühsommer 2012: Stefan Rauen studiert Wirtschaftsingenieurwesen an der Fachhochschule Trier. An der Uni Trier und am Umweltcampus in Birkenfeld macht das Schicksal von Alexander die Runde: Der Student hatte sich vor längerer Zeit bei der Stefan Morsch Stiftung als Stammzellenspender registrieren lassen, jetzt benötigt er selbst eine solche Spende, um die Chance auf ein Weiterleben zu bekommen. Alexander hat Christoph Hornberger, Dozent an der FH Trier, gebeten, einen Aufruf zur Typisierung zu starten. Er weiß: „Wenn auch die Chance gering ist für ihn unter den Studenten einen passenden Spender zu finden, so kann man doch eventuell jemand anderem das Leben retten.“

Weltweites Netzwerk der Hilfe

Alexander hat recht: Stefan Rauen aus Niederöfflingen im Kreis bernkastel-Wittlich ist der Student, der nun einem Menschen, den er gar nicht kennt, eine Chance im Kampf gegen den Blutkrebs zu geben. Vielleicht einem Kind in Brasilien, vielleicht einer Frau in den Niederlanden, vielleicht einem Familienvater in Japan – vielleicht aber auch einem Studenten in Hamburg. Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. So werden täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der stiftungseigenen Spenderdatei von ca. 380 000 potentiellen Lebensrettern weltweit vermittelt.

Ja zur Hilfe für Leukämiekranke

Als die Stiftung Stefan Rauen benachrichtigt, beschäftigen ihn viele Fragen: Wie läuft das ab? Welche Risiken gibt es? Andrea Schmidt, Leiterin der Abteilung, die die Spender der Stefan-Morsch-Stiftung bis zur Entnahme in allen Fragen betreut und begleitet, erklärt: „Es gibt viele Vorurteile und falsche Vorstellungen. Deshalb ist es wichtig, dass wir die Spender im Vorfeld gut über die Spende aufklären und sie einem genauen gesundheitlichen Voruntersuchung unterziehen.“ Stimmen die Daten eines Spenders mit denen eines Patienten überein, gibt es zwei Verfahren, um diese überlebenswichtigen Stammzellen zu transplantieren: Durch eine Punktion des Beckenkamms wird Knochenmark entnommen – niemals aus dem Rückenmark. Das zweite Verfahren ist die Stammzellgewinnung aus dem Blut. Dabei wird dem Spender wenige Tage vor der Entnahme ein körpereigener Botenstoff verabreicht. So reichert sich das Blut mit Stammzellen an und kann dann in einer Entnahmestation (Apherese) ähnlich wie bei einer Dialyse entnommen werden. Stefan Rauen, der in seiner Freizeit gerne Fußball spielt, hat sich für die zu Letzt genannte Methode entschieden: „Ich würde es in jedem Fall wieder tun.“

Umweltcampus Birkenfeld

Emil Morsch, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Stefan-Morsch-Stiftung, lobt noch einmal das Engagement der Fachhochschule Trier und des Umweltcampus Birkenfeld: „Hier wurden damals schnell und unkompliziert eine Aktion geplant und umgesetzt. Jetzt zeigt sich, wie nachhaltig eine solche Typisierungsaktion ist – heute, morgen, in zehn oder zwanzig Jahren werden diese typisierten Studenten weitere Leben von Leukämiekranken retten. Die Typisierung an den beiden Hochschulen ist ein Zukunftsprojekt und das heißt: Leben retten!“ (dji)

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