Hoffen – Helfen – Heilen

Retten, Löschen, Schützen, Bergen – Das ist der Berufsalltag von Urs Dillenhöfer, Feuerwehrmann aus Dortmund. Doch jetzt hatte der 32 Jährige die Gelegenheit auf ganz andere Art einem Menschen vielleicht das Leben zu retten. Seit 2005 hat er einen Stammzellspender-Ausweis der Stefan-Morsch-Stiftung, die seit mehr als 25 Jahren Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke bietet. Vor einigen Wochen bekam er den Anruf, dass ein Patient, seine Stammzellen braucht, um eine Chance zu bekommen, diese todbringende Krankheit zu überwinden.
Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 11 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie. Jeder zweite Patient ist ein Kind oder Jugendlicher. Je nach Leukämieart variieren die Heilungsaussichten. So wird für jeden Patienten muss ein persönlicher Therapieplan erstellt. Oftmals reicht die Behandlung mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung aber nicht aus. Dann ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen die einzige Hoffnung auf Leben. Diese Stammzellen finden sich im Knochenmark. Stimmen die Daten eines Spenders mit denen eines Patienten überein, gibt es zwei Verfahren, um diese überlebenswichtigen Stammzellen zu transplantieren: Durch eine Punktion des Beckenkamms wird Knochenmark entnommen – niemals aus dem Rückenmark. Das zweite Verfahren – und mittlerweile das am häufigsten angewandte (90 Prozent) – ist die Stammzellgewinnung aus dem Blut. Dabei wird dem Spender wenige Tage vor der Entnahme ein körpereigener Botenstoff verabreicht. So reichert sich das Blut mit Stammzellen an und kann dann in einer Entnahmestation (Apherese) ähnlich wie bei einer Dialyse entnommen werden.

Genau mit Hilfe dieses Verfahrens wurden jetzt bei Urs Dillenhöfer die Stammzellen entnommen. Das bedurfte einiger Vorbereitung. Dillenhöfer ist für die Voruntersuchung schon einmal nach Birkenfeld gereist. Dabei wurde er nicht nur über die Risiken der Stammzellspende informiert sondern auch gründlich untersucht. Denn nur ein gesunder Spender wird zur Stammzell-Entnahme gebeten. Der Feuerwehrmann, der in seiner Freizeit gerne taucht, erzählt, wie kameradschaftlich die Kollegen reagiert haben: „Es war überhaupt kein Problem, dass meine Kollegen meine Dienste übernahmen, damit ich zur Stammzellenspende nach Birkenfeld fahren konnte.“ Er hofft nun, dass der Patient, für den er gespendet hat, gesund wird. Die Frage, ob er noch einmal Spenden würde, beantwortet er mit einem klaren „Ja“: „Das hat etwas mit sozialer Verantwortung zu tun. Das bisschen Schmerzen und der Aufwand, den ich hatte, stehen in keinem Verhältnis zu dem, was der Empfänger erdulden muss.“ Urs Dillenhöfer möchte ihm eine Chance auf Leben geben – schließlich ist Lebensretter sein Beruf.

Die Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld/Nahe ist die älteste Stammzell-Spenderdatei Deutschlands. Seit mehr als 25 Jahren können sich hier Menschen als Spender registrieren lassen. Ihre Daten werden anonymisiert in das Zentrale Knochenmarkspender-Register für die Bundesrepublik Deutschland (ZKRD) eingetragen. 30 Dateien – wie die Stefan-Morsch-Stiftung- tragen die Daten der Spender dort ein, damit sie für weltweite Suchanfragen zur Verfügung stehen. Mit jedem neu gewonnen Spender erhöht sich somit die Chance, dass Menschen mit Blutkrebs geholfen werden kann.

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