Traditionsbetrieb aus Wallhausen unterstützt die Stefan-Morsch-Stiftung
Seit einem halben Jahrhundert kontrolliert Josef Peitz in seinem Labor Qualität und Zusammensetzung der Naheweine rund um Wallhausen. Zum 50-jährigen Betriebsjubiläum hat sich der 72-Jährige etwas ausgedacht, was zwar wenig mit Wein zu tun hat, dafür aber der Allgemeinheit dient und sogar Leben rettet: Er spendet 5.000 Euro an die Stefan-Morsch-Stiftung, um die Hilfe für Menschen mit Leukämie zu unterstützen.
Josef Peitz bringt Nahe-Wein und Leukämiehilfe zusammen
Wein begleitet Josef Peitz – der am liebsten Juppi genannt wird – schon sein Leben lang. Wie die meisten Familien der Region betrieben auch die Eltern des 72-Jährigen ein Weingut. Von klein auf packte er mit an, unterstützte das Familiengut später als Weinbau- und Kellertechniker und absolvierte mit 22 Jahren die Fortbildung zum Weinlaborant. Er eröffnete seinen Ein-Mann-Betrieb, in dem ihn später und immer noch seine Frau Helga unterstützt. Heute zählen etwa 100 Nahe-Winzer zu seinen Kunden, für die er auch nach seinem Eintritt ins Rentenalter die Kontrollen durchführt. „Ich wollte für meine Kunden weitermachen. Viele von ihnen kommen schon seit Jahrzehnten zu mir und einige wohnen hier im Ort. Außerdem bringt die Arbeit im Labor ein bisschen Abwechslung ins Rentner-Dasein – neben den Enkelkindern natürlich“, verrät er lachend.
Geldspende gegen Krebs unterstützt das Allgemeinwohl
Zu dem Betriebs-Jubiläum wollte er „etwas Gutes für das Allgemeinwohl tun, was gleichzeitig einen Bezug zur Region hat. Da ist mir die Stefan-Morsch-Stiftung eingefallen“, erzählt Josef Peitz. Der Name Stefan Morsch ist ihm schon lange bekannt. Auch in Wallhausen hörte man in den 1980er Jahren von der Leukämieerkrankung des Jungen und von dem bundesweiten Geldspendenaufruf. Unzählige Menschen folgten damals dem Aufruf. Sie machten es möglich, dass Stefan in den USA fremdes Knochenmark übertragen und er von seiner Leukämie geheilt werden konnte. Doch wenige Monate später verstarb er an einer Lungenentzündung. Im Andenken an ihren Sohn gründeten die Eltern Hiltrud und Emil Morsch die Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erste Stammzellspenderdatei. Josef Peitz erinnert sich: „Als Vater hat es mich bewegt, dass ein junger Mensch so krank werden kann. Seitdem ist mir der Name der Stiftung immer wieder begegnet.“
Jeder kann sich gegen Leukämie engagieren
Fabian Korb von der Birkenfelder Organisation nimmt den symbolischen Scheck über 5.000 Euro entgegen: „Dass Josef Peitz sich über all die Jahre mit uns verbunden gefühlt hat, finde ich bewegend. Toll, dass wir diese Unterstützung erfahren.“ Heute beschäftigt Deutschlands erste Stammzellspenderdatei über 100 Mitarbeiter:innen und gehört zum weltweiten Netzwerk der Hilfe gegen Blutkrebs. Ein Ziel der Stiftung ist es, Menschen zu überzeugen, sich als Stammzellspender:innen registrieren zu lassen. Mit Hilfe von Geldspenden werden die Registrierungskosten dieser neuen potenziellen Lebensretter finanziert. Für jede Typisierung fallen der gemeinnützigen Organisation rund 40 Euro Kosten an. Darüber hinaus gibt die Stiftung Betroffenen und ihren Angehörigen finanzielle Unterstützung, wenn sie durch die Erkrankung in Not geraten sind. Zudem wird in Forschungsvorhaben investiert. Fabian Korb betont: „Seit man hier in Wallhausen vor 36 Jahren zum ersten Mal den Namen Stefan Morsch gehört hat, hat sich sehr viel weiterentwickelt. Eins bleibt jedoch gleich: Nur mit der Solidarität möglichst vieler Menschen können wir helfen und Leben retten.“
Wie du die Arbeit der Stiftung finanziell unterstützen kannst, erfährst du unter Geld spenden.
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