Stammzellspenderin ruft zur Typisierung auf, am 9. Dezember, im Kleintierzentrum AniCura Walluf GmbH
„Durch eine kleine Sache wie der Typisierung als Stammzellspender kann man so viel bewirken“, sagt Carina Böcher aus Wiesbaden. Vor acht Jahren hat die 32-Jährige Stammzellen für einen leukämiekranken Dänen gespendet. „Gefühlt gibt es aktuell immer mehr Betroffene, die nur durch eine Spende überleben können. Es ist unglaublich wichtig, dass sich mehr Menschen registrieren!“ Gemeinsam mit Arbeitskolleg:innen und der Stefan-Morsch-Stiftung organisiert sie deshalb für alle, die noch nicht registriert sind eine Typisierungsaktion im Rhein-Taunus-Kreis: Am Samstag, 9. Dezember, im Kleintierzentrum AniCura Walluf GmbH, Am Klingenweg 21, 12 bis 18 Uhr.
Die Typisierung dauert nur wenige Minuten
Nur wenige Minuten dauert die Aufnahme als potenzieller Stammzellspender:in bei der Aktion im Wallufer Kleintierzentrum: Man füllt eine Einverständniserklärung aus und nimmt sich dann unter Anleitung selbst eine Speichelprobe ab. Kostenlos mitmachen können gesunde Erwachsene von 18 bis 40 Jahren. Mit dem Einverständnis der Sorgeberechtigten ist das auch schon ab 16 möglich – spenden darf man jedoch erst mit 18. Für Fragen stehen die Mitarbeiter:innen der Stiftung vor Ort zur Verfügung – genau wie Carina Böcher, die von ihren Erfahrungen als Spenderin erzählt.
Auch für den geselligen Austausch hat sie mit ihren Kolleg:innen bereits alles geplant: „Mit süßen oder herzhaften Snacks, Getränken und Glühwein können sich alle, die vorbei kommen, gegen eine kleine Spende zugunsten der Stiftung stärken. Auch Familien mit Kindern sind herzlich willkommen und finden für den Aufenthalt ein wenig Unterhaltung. “
Organisatorin registrierte sich 2014 als Stammzellspenderin
Die gebürtige Heidenroderin hat sich 2014 bei einem Typisierungsaufruf für ein kleines Mädchen registriert. Immer, wenn die herkömmlichen Behandlungsmethoden nicht ausreichen ist die Transplantation für Betroffene die letzte Chance, um den Blutkrebs zu besiegen und zu überleben. Das funktioniert aber nur, wenn bestimmte Genmerkmale miteinander übereinstimmen. Aufgrund der großen Vielfalt dieser Merkmale ist die Suche nach einem genetischen Zwilling jedoch ziemlich kompliziert. Viele Erkrankte warten vergeblich auf diese Überlebenschance. Doch je mehr sich registrieren, umso mehr Leben können gerettet werden.
Carina Böchers lebensrettender Einsatz folgte ein Jahr nach ihrer Typisierung: „Es war ein schönes Gefühl, einem Menschen so zu helfen. Und es war was Besonderes, ausgewählt zu werden. Das ist einfach was Einmaliges. Ich kann mich auch noch ganz genau daran erinnern, wie bewegt ich war.“ Schon damals startete sie einen Typisierungsaufruf mit der Stefan-Morsch-Stiftung, bei dem sich 50 Menschen registrierten.
„Ich würde es wieder tun!“
Kurz vor dem Termin ihres Aufrufes stand ihre Stammzellentnahme an. „Ich habe ambulant gespendet. Das war total unkompliziert“, erzählt sie. Mit beiden Armen wurde sie an ein Gerät angeschlossen, das permanent Stammzellen aus ihrem Blut gefiltert hat. Der Prozess dauert in der Regel drei bis fünf Stunden. „Das war alles kein Problem und ich würde es auf jeden Fall wieder machen. Stressiger fand ich das Organisieren der Typisierungsaktion“, erinnert sie sich schmunzelnd.
Wer ihr Empfänger ist und wie es ihm geht hat sie sehr beschäftigt. „Da steht ein erkrankter Mensch mit seiner Familie hinter jeder Spende“, betont Carina Böcher. Nach Ablauf der gesetzlichen Kontaktsperre von zwei Jahren durfte sie persönlich Kontakt zu ihm aufnehmen. „Wir haben uns ein paar Mal geschrieben. Das war schön!“ An alle, die noch nicht als Stammzellspender:in registriert sind, ruft sie dazu auf: „Einfach machen! Kommt alle am 9. Dezember vorbei und macht mit! Man rettet nicht nur einen Menschen, sondern eine ganze Familie. Für einen selbst ändert sich nicht viel, aber für den anderen bedeutet es alles.“
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